Malte Mohr in Leipzig über 5,83 Meter
Die Sportstadt Leipzig hat sich als gutes Pflaster für die deutschen Athleten erwiesen. Gleich vier Weitspringerinnen und zwei 1.500-Meter-Läufer knackten am Samstagnachmittag zur siebten Auflage des Leipziger Erdgas-Athletics die geforderten Hallen-WM-Normen. Im Stabhochsprung der Männer überquerte der Münchner Malte Mohr im dritten Versuch 5,83 Meter und sorgte damit für einen Höhepunkt der Veranstaltung.
Der Münchner hakte damit die Norm von 5,70 Metern seinerseits locker ab und stellte eine neue persönliche Bestleistung auf. Mit den Russen Sergey Kucheryanu (5,60 m) und Aleksandr Gripich (5,50 m) hinter ihm auf den Plätzen zwei und drei dominierte er den Wettkampf. Der Filstaler Alexander Straub hatte nach Magen-Darm-Problemen verzichtet.Gleich zwei Hallen-WM-Normen gab es aus deutscher Sicht über 1.500 Meter, auf denen der Marokkaner Abdelaati Iguider (3:34,68 min) vorne war, durch den Wattenscheider Christoph Lohse (3:40,48 min) und den Rehlinger Christian Klein (3:40,86 min), die auf die Plätze drei und vier kamen.
Deutsche Weitspringerinnen auf breiter Front
Die 3.113 Zuschauer, die in der ausverkauften Arena eine neue Rekordkulisse bildeten, durften einen brisanten Weitsprung-Wettkampf beobachten, bei dem es nicht hätte knapper zugehen können. Gleich vier deutsche Springerinnen übersprangen die vom DLV geforderte Norm für die Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März) von 6,60 Metern. Sophie Krauel (TuS Jena; 6,62 m) und Bianca Kappler (LC Rehlingen; 6,61 m) hatten jedoch im Kampf um die ersten drei Plätze das Nachsehen.
Denn mit der Berlinerin Melanie Bauschke (6,67 m) und noch mehr mit der Wattenscheiderin Sosthene Moguenara (6,69 m), die vor einem Jahr an gleicher Stelle Deutsche Hallenmeisterin geworden war, trumpften zwei noch sprungstärkere Frauen im nationalen Vergleich auf. Letztere erreichte damit eine neue persönliche Bestleistung und freute sich: „Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, ich strahle über beide Ohren.“ Die Siegerin des Nachmittags hieß allerdings Darya Klishina. Die Russin gewann mit 6,74 Metern.
Terrence Trammell fegt durch den Hürdenwald
Auch im Hürdenwald konnten die Athleten beweisen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. In fabelhafter Zeit von 7,43 Sekunden gewann der US-Amerikaner Terrence Trammell die 60 Meter Hürden und stellte die Konkurrenz in den Schatten. Erst zweimal ist der Vize-Weltmeister in seiner Karriere schneller gelaufen. Den zweiten Platz errang der Tscheche Petr Svoboda mit einer Zeit von 7,54 Sekunden. Der Hamburger Helge Schwarzer konnte als Fünfter eine Einstellung seiner Bestzeit verbuchen. Bei ihm blieb die Zeit bei 7,66 Sekunden stehen.
Die Bremer Hürdensprinterin Carolin Nytra stand den von ihren männlichen Kollegen geleisteten Ergebnissen in nichts nach. Sie erzielte mit 7,99 Sekunden eine neue Bestmarke und blieb zum ersten Mal in ihrer Karriere unter der Acht-Sekunden-Marke. Die Jamaikanerin Lacena Golding-Clarke hatte allerdings die Nase vorn und belegte in 7,98 Sekunden Platz eins. Im Vorlauf hatte die Schweizerin Lisa Urech mit einer Steigerung auf 8,01 Sekunden aufhorchen lassen.
Christian Cantwell stark - Peter Sack fehlte
Im Kugelstoßen der Männer konnte Weltmeister Christian Cantwell (USA) einmal mehr beweisen, wer der Herr im Ring ist. Mit einer neuen Meetingrekordweite von 21,61 Metern hatte er die Konkurrenz um Dylan Armstrong (Kanada, 20,85 m) und den Neubrandenburger Ralf Bartels (20,66 m) fest im Griff.
Der Leipziger Peter Sack musste in seiner Heimatstadt den Wettkampf allerdings von der Zuschauertribüne aus beobachten: „Ich hatte viele Probleme in Achillessehne und Knie. Darunter litt das Training und ich konnte erst in den letzten zwei Wochen wieder ordentlich stoßen. Aber ich bin sehr motiviert für den Sommer.“
Julian Reus überzeugt
Auch über die Sprintdistanzen konnten sich die Leistungen der deutschen Athleten sehen lassen. Über 60 Meter überzeugte der Erfurter Julian Reus, der als Fünfter in 6,66 Sekunden nur knapp um zwei Hundertstel an der WM-Norm vorbei schrammte, während der Jamaikaner Lerone Clarke in 6,55 Sekunden gewann.
Über 200 Meter konnte er jedoch den Sieg für sich verbuchen. Mit 20,95 Sekunden lag er eine Hundertstel vor dem WM-Halbfinalisten Robert Hering (TuS Jena). Für beide waren es neue persönliche Hallenbestzeiten.
Mit einer Verbesserung ihrer 60-Meter-Bestzeit um fünf Hundertstel auf 7,33 Sekunden brachte sich die junge Wattenscheiderin Yasmin Kwadwo als Vierte des Finales zwei Wochen vor der Hallen-DM in Karlsruhe in eine gute Position. Das Rennen gewann die Bulgarin Ivet Lalova (7,24 sec).
Insgesamt zählten die Veranstalter sechs neue Meetingrekorde.
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