Schlechte Olympiakarten für Saif Saeed Shaheen
Der Hindernis-Weltmeister Saif Saeed Shaheen steckt in der Klemme. Nachdem der gebürtige Kenianer vor der Weltmeisterschaft in Paris die Staatsangehörigkeit von Katar angenommen hatte und unter der Flagge seines neuen Landes zum WM-Sieg lief, erhält er nun die Retourkutsche.
Saif Saeed Shaheen könnte die Olympischen Spiele in Athen nur als Zuschauer erleben (Foto: Kiefner)
Wie das Nationale Olympische Komitee Kenias verlauten ließ, hat man nicht vor, dem Abtrünnigen für die Olympischen Spiele in Athen die vorzeitige Freigabe zu erteilen. Damit muss der 20-jährige die Sperrfrist aussitzen."Regeln sind Regeln", unterstrich Spitzenfunktionär Kipchoge Keino, "danach muss er zumindest drei Jahre in seinem neuen Land sein, um bei Olympia starten zu können." Der frühere Olympiasieger, jetzt Vorsitzender im NOK, möchte sich auch entsprechend schriftlich gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) positionieren.
Warten auf Peking
Damit muss der bis vor kurzem unter dem Namen Stephen Cherono bekannte Athlet allem Anschein nach bis 2008 warten, bis er in das Olympische Geschehen eingreifen kann.
Die Entscheidung des Weltjahresbesten über 3.000 Meter Hindernis und 5.000 Meter, Kenia den Rücken zu kehren und den finanziellen Verlocken Katars nicht zu widerstehen, stieß in der Heimat auf wenig Gegenliebe. Nach seinem WM-Sieg forderte sogar die etwas ratlose Politik eine Erklärung vom Leichtathletik-Verband, der sich auch für das mäßige Abschneiden in Paris rechtfertigen musste.