Malte Mohr schwingt sich über 5,91 Meter
Das Herzstück des Meet-INs in Ingolstadt am Freitagabend war der Stabhochsprung mit einem internationalen Teilnehmerfeld und vielen deutschen Spitzenathleten. Für das Highlight sorgte Malte Mohr: Der Wattenscheider sprang mit 5,91 Metern eine neue Bestleistung.
Knapp war es schon beim ersten Versuch über 5,91 Meter. Fast wäre die Latte liegen geblieben. Doch im zweiten Versuch gelang Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) ein Traumsprung. Damit stellte er nicht nur eine neue persönliche Bestleistung auf, sondern übernahm auch die Führung in der Weltrangliste.Anschließend ließ der frisch gebackene Deutsche Meister 6,01 Meter auflegen, das wäre deutscher Rekord gewesen. Unmöglich sah das im ersten Versuch nicht aus, die beiden folgenden Versuche lief Malte Mohr jedoch nur noch durch.
Trotz Schwierigkeiten zur Bestleistung
„Ich bin sehr zufrieden, diese Leistung habe ich heute nicht erwartet“, sagte Malte Mohr. Denn letzte Woche hatte er eine intensive Trainingswoche. Erschwerend kam hinzu, dass er auf Grund eines langen Staus zu spät nach Ingolstadt kam. „Ich hatte nur noch eine Stunde Zeit, mich vorzubereiten. Normalerweise benötige ich zwei, so war das heute sehr knapp.“ Deshalb stieg er schon früh in den Wettkampf ein und benötigte die ersten Sprünge, um ein „gutes Gefühl zu bekommen.“
Nun reist Malte Mohr als einer der Favoriten zu den Europameisterschaften nach Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli). Hier erwartet er von sich selbst, dass er genauso konzentriert arbeitet wie in Ingolstadt. „Die Konkurrenz wird bestimmt stärker werden, aber ich will mich auf mich selbst konzentrieren.“
Platz zwei für Karsten Dilla
Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) ließ nach einem souveränen Sprung über seine Anfangshöhe von 5,53 Metern die nächste Höhe aus und sprang erst wieder bei 5,73 Metern. Das war jedoch zu hoch. Ganz zufrieden war er deshalb nicht: „Ich wollte meine Bestleistung angreifen. Die Bedingungen waren top und ich fühle mich gut. Schade, dass es nicht geklappt hat.“
Den dritten Platz teilten sich drei Athleten höhen- und fehlversuchsgleich mit 5,43 Metern: Florian Gaul (VfL Sindelfingen), Kim Yoo Suk (Süd Korea) und Rasmus Weinold Jörgensen (Dänemark).
Tobias Scherbarth will zurück an die Spitze
Tobias Scherbarth (TSV Bayer Leverkusen), der zwei Jahre lang vom Verletzungspech verfolgt wurde, kämpft sich wieder zurück. Auch wenn er drei Mal an seiner Anfangshöhe von 5,23 Metern scheiterte, sahen seine Sprünge vielversprechend aus. „Ich bin zwar ein bisschen traurig, dass ich die guten Bedingungen nicht nutzen konnte, aber ansonsten positiv gestimmt.“
Für Tobias Scherbarth lief es schlichtweg „zu gut“: „Meine Stäbe sind mir bei jedem Sprung zu weich geworden.“ Ohnehin springt er derzeit nur aus zehn Schritten Anlauf. „Jeden Monat möchte ich zwei Schritte mehr nehmen.“ So will er langsam wieder zurück an die Spitze. Das würde auch gerne Alexander Straub (LG Filstal) schaffen. Der frühere Hallen-WM-Dritte stieg in Ingolstadt mit 5,03 Metern in die Saison ein.
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