Joanna Hayes fegt zu Gold – Perdita Felicien out
Überschwängliche Jubelszenen prägten den Finaleinlauf über 100 Meter Hürden bei den Olympischen Spielen in Athen. Die neue Olympiasiegerin Joanna Hayes konnte ihren Sieg ebenso wenig fassen wie die Silbermedaillengewinnerin Olena Krasovska ihren zweiten Platz. Was war geschehen?
Joanna Hayes holte Gold über 100 Meter Hürden (Foto: USOC)
Nachdem im Vorlauf bereits die Mitfavoritin Gail Devers (USA) verletzungsbedingt die Segel streichen musste, erwischte es nun im Finale die kanadische Weltmeisterin Perdita Felicien. Nach einem nicht idealen Start trat sie etwas überhastet in die erste Hürde und stürzte in die zweite. Bei dieser Tragödie brachte sie auch noch die Russin Irina Shevchenko zu Fall.Damit war der Weg frei für die sympathische US-Amerikanerin Joanna Hayes, die bereits in den ersten beiden Runden überzeugt hatte. Die 27-jährige nutzte die Gunst der Stunde und stürmte in 12,37 Sekunden, diese Zeit brachte sie in der ewigen Weltbestenliste auf Platz sechs, zum sensationellen Olympiasieg.
Goldenes Ende einer Odyssee
Für Joanna Hayes geht mit diesem Erfolg eine gewisse Odyssee zu Ende. Lange Zeit hatte sie den 400 Meter Hürden den Vorzug gegeben. Nach dem knappen Verpassen der Olympischen Spiele in Sydney machte sie eine lange Pause und kehrte erst im Dezember 2002 wieder zu einem professionellen Training zurück. Jetzt erntete sie unter der Regie von Trainer Bob Kersee ihren Lohn. "Ich habe so lange darauf gewartet", sagte eine jubelnde Joanna Hayes im Ziel des Olympiastadions, "meine Technik war bei dem Rennen am Ende nicht mehr so sauber, aber ich habe trotzdem bis zum Ziel durchgezogen."
Die weiteren Medaillen gingen an die Ukrainerin Olena Krasovska (12,45 sec), die auf Bahn eins nur als Außenseiterin angetreten war ("Ich habe mich noch nie so gut wie heute gefühlt"), und die US-Amerikanerin Melissa Morrison (12,56 sec), die bereits vor vier Jahren in Sydney Bronze gewonnen hatte.
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