Justin Gatlin und Marion Jones US-Meister
Weltrekordhalter Justin Gatlin und Sydney-Olympiasiegerin Marion Jones haben am Freitag, dem dritten Veranstaltungstag, bei den US-Meisterschaften in Indianapolis vor 9.276 Zuschauern die 100 Meter, in denen innerhalb von neun Stunden drei Runden zu laufen waren, für sich entschieden.
Justin Gatlin löste seine Aufgabe souverän (Foto: Chai)
Doppel-Weltmeister Justin Gatlin steigerte sich im Carroll-Stadion von Lauf zu Lauf und war am Ende bei 9,93 Sekunden angelangt. Tyson Gay (10,07 sec) und Shawn Crawford (10,26 sec) hatten ihm nur wenig entgegenzusetzen. "Die drei Runden haben eine große Rolle gespielt und vielleicht war ich deshalb nicht in der Lage, eine bessere Zeit zu laufen", erklärte der Sieger.Der frühere Superstar Marion Jones, in den letzten Jahren immer wieder von Dopingspekulationen behaftet, meldete mit dem Titelgewinn auf nationaler Ebene neue Ambitionen an. Locker in den Endlauf gekommen, ließ sie dort in 11,10 Sekunden Weltmeisterin Lauryn Williams und die nach einer Dopingsperre zurückgekehrte Torri Edwards (beide 11,17 sec) klar hinter sich. "Die Erfahrung hat eine große Rolle gespielt", meinte die 30-Jährige.
Adam Nelson kann auf alles reagieren
Der nach den Vorleistungen der Saison nicht unbedingt als Favorit gehandelte Kugelstoß-Weltmeister Adam Nelson holte sich seine dritte US-Meisterschaft im fünften Durchgang, wo er 22,04 Meter markierte. Hallen-Weltmeister Reese Hoffa (21,96 m) kam danach nicht mehr ganz an diese Leistung heran. Der zwischenzeitlich Führende Christian Cantwell (21,89 m) wurde am Ende Dritter. "Ich habe mich gut gefühlt, so als könnte ich auf alles reagieren", sagte Adam Nelson.
Der gebürtige Kenianer Bernard Lagat gewann drei Stunden nach dem Vorlauf über 1.500
Meter (3:44,36 min) seinen ersten US-Titel über 5.000 Meter (13:14,32 min): "Das war ein verrückter Tag. Aber ich hatte mich nach den 1.500 Metern noch gut gefühlt."
Ihren bereits vierten US-Rekord des Jahres stellte Speerwerferin Kim Kreiner (62,43 m) auf. Im Hammerwerfen siegte Jessica Cosby als einzige 70-Meter-Werferin mit einer neuen persönlichen Bestleistung (70,78 m).
Niederlage für Dwight Phillips
Um nur zwei Zentimeter unterlag im Weitsprung der Weltmeister und Olympiasieger Dwight Phillips dem zweimaligen US-Hallenmeister Brian Johnson (8,10 m).
Nach dem ersten Zehnkampf-Tag sind die beiden Favoriten in Führung. Weltmeister Bryan Clay parkt bei 4.392 Punkten, liegt damit klar hinter seinem Zwischenwert in Götzis (Österreich) von Ende Mai (4.521). Ex-Weltmeister Tom Pappas (4.342), der seinen ersten Mehrkampf seit fast zwei Jahren beenden will, geht mit nur knappem Rückstand in den zweiten Tag.
US-Junioren-Rekord
Aus den Leistungen der Ausscheidungswettkämpfe ragten in den Halbfinals die 400 Meter von Andrew Rock (44,68 sec) ebenso heraus wie die 48,63 Sekunden über 400 Meter Hürden von Weltmeister Bershawn Jackson, der diese Zeit nach zwei vorausgegangenen Fehlstarts des Feldes lief. Über 100 Meter Hürden sorgten Weltmeisterin Michelle Perry (12,70 sec) und US-Studentenmeisterin Ginnie Powell (12,71 sec) in den Vorläufen für einen flotten Beginn.
Zu Ende neigen sich bei den Meisterschaften die Junioren-Entscheidungen. Noch sechs Finals stehen aus. Am Freitag sorgte der Hammerwerfer Walter Henning, der mit seiner Technik nicht ganz zufrieden war, mit 71,62 Metern für einen neuen US-Juniorenrekord.