Manuel Meyer - Glückwunsch vom Nikolaus
Knackig kalt war's, aber trocken und sonnig. 1809 Anmeldungen notierte die TSG Dülmen beim 18. Nikolauslauf. So viel wie noch nie! Die Traditionsveranstaltung, die für Jung und Alt drei verschiedene Strecken (2,5 km, 5 km und 10 km) im Angebot hatte, diente auch einem guten Zweck, denn die Einnahmen gingen komplett an die Kinderkrebshilfe. "Gesunde laufen für Kranke!"
Manuel Meyer mit seiner jungen Familie (Foto: Hörnemann)
So lautet das Motto in Dülmen, eine Stadt im westlichen Münsterland, die in den achtziger Jahren noch die Deutschen Marathonmeisterschaften ausgerichtet hat. Neben dem Heiligen Mann, der allen einen "Stutenkerl" überreichte, gab es noch einen zweiten Hauptdarsteller: Manuel Meyer, überlegener 10-Kilometer-Sieger in 30:58 Minuten.Die kleine Jana trinkt schneller als ihr Papa laufen kann. Und das will was heißen. Denn Manuel Meyer war beim Dülmener Nikolauslauf nicht zu bremsen. Hochüberlegen gewann er in 30:58 Minuten. "Ich bin nicht mal volle Pulle gerannt", meinte Meyer, der gleich nach dem Startschuss im TSG-Stadion auf und davon gestürmt war, "das hat richtig Laune gemacht." Jana, sein Töchterchen, schaute mit ihrer Mama zu, wie er das riesige Feld in Grund und Boden lief.
Manuel Meyer war in dieser Saison drei Mal Deutscher Meister. Mit seinen Klubkollegen vom TV Wattenscheid 01 wurde er Erster bei den nationalen Titelkämpfen im Gelände, im Halbmarathon und im 10-km-Straßenlauf – jeweils in der Mannschaftswertung. Silber und Bronze als beste Einzelresultate komplettieren die goldige Sammlung.
Größter Fan zehn Wochen alt
Die Einen sammeln Briefmarken, die Andern Medaillen. Wie Manuel Meyer. Sein größter Fan ist ganze zehn Wochen jung. Jana, die Tochter, die ihm nun mehr Ruhe gewährt. "Am Anfang", erzählte der stolze Vater, "hat Jana nachts richtig Remmidemmi gemacht." Mit Severine, seiner besseren Hälfte, hat er sich abgewechselt. "Aber jetzt schläft sie durch bis morgens kurz vor Fünf." Dann bekommt sie erst ihren Schnuller und etwa eine Stunde später ihr Fläschchen.
"Sie hat einen guten Zug", staunte Manuel Meyer, der flotte Wattenscheider, und lachte, "die Kleine ist gut in Form." Er auch, denn momentan trainiert Meyer zwei Mal täglich. "140 bis 150 Kilometer kommen dabei zusammen", rechnete er hoch, "im Winter werde ich mich auf die Crossrennen konzentrieren."
Das schöne Leben vorbei
Manuel Meyer ist mit 23 Lenzen einer der besten Nachwuchsläufer hier zu Lande. Bisher ist er bei den Junioren gestartet, ab 2004 mischt er er bei den Männern mit. "Dann" sagte er, "ist das schöne Leben vorbei." Da ist die Konkurrenz größer. Doch der gelernte Maler und Lackierer hat die Ruhe weg. Verrückt machen lässt er sich nicht.
Heiko Schulze, früher selber ein ausgezeichneter Mittelstreckler, heute Trainer in Wattenscheid, traut ihm weitere Steigerungen zu. Mit 30:21 Minuten kann Meyer eine flotte 10-Kilometer-Zeit vorweisen. Demnächst soll's eine 29 sein. "Das ist mein Ziel." Der Nikolaus, der ihm und allen andern Teilnehmern im Ziel einen Stutenkerl überreichte, wünschte ihm viel Glück und eine erfolgreiche Saison 2004.