Marathon-Asse - Sicherheit durch Bindung
Der Trend hat sich in dieser Woche fortgesetzt. Mit der Verpflichtung von Europameisterin Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) für die nächsten vier Rennen (wir berichteten) sind die Marathon-Veranstalter in Hamburg dem Beispiel ihrer Mitbewerber gefolgt, die wenigen Aushängeschilder des Langstreckenlaufs fest und längerfristig an eine Veranstaltung zu binden.
Ulrike Maisch unterschrieb für vier Jahre in Hamburg (Foto: Thürkow)
Zuvor hatte in Deutschland diese Strategie bereits in Düsseldorf und Köln Einzug gehalten, wo sich allerdings Carsten Eich und Sabrina Mockenhaupt zusätzlich noch über eine Vereinszugehörigkeit den dortigen Marathonveranstaltungen verschrieben haben.Der Vierjahresvertrag in Hamburg sichert Ulrike Maisch ihrerseits nun nicht nur finanziell ab, sondern soll ihr jeweils im Frühjahr auch ein sportliches Ziel geben.
Vorbild für einen solchen Vertrag, den es bei deutschen Veranstaltern in dieser Form bisher noch nicht gegeben hat, waren dabei die Londoner Marathonmacher, die ähnliche Mehrjahresverträge mit Olympiasieger und Europameister Stefano Baldini (Italien) oder Weltrekordler Haile Gebreselassie (Äthiopien) abgeschlossen haben.
Neuer Weg und Planungssicherheit
Dazu meint der Hamburger Renndirektor Wolfram Götz: "Wir brauchen neue Wege und Arten der Sportförderung. Der jetzt mit Ulrike Maisch abgeschlossene Vertrag ist ein solcher Weg, wie wir Veranstalter erfolgreiche Athleten leistungsorientiert längerfristig unterstützen können.
Klaus-Peter Weippert, längjähriger Trainer und Förderer von Ulrike Maisch, war im ersten Moment überrascht, als dieses Angebot aus Hamburg auf dem Tisch lag: "Wir haben jedoch sehr schnell auch die Vorteile einer solch langen Bindung an einen Veranstalter erkannt. Dieser Mehrjahresvertrag bedeutet für uns eine langfristige Planungssicherheit für die Wettkampfhöhepunkte in den kommenden Jahren."
Hamburg hat seinerseits nun ein festes Zugpferd für die nächsten Rennen, aber mit diesem Schachzug auch die Konkurrenzsituation und die Gangart unter den deutschen Frühjahrsmarathon-Veranstaltungen im Gerangel um die prominenten Namen verschärft.
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