Marathon-Trophäe von 1896 wird versteigert
Der Marathon-Siegerpokal von Spiridon Louis von den Olympischen Spielen 1896 in Athen (Griechenland) wird drei Monate vor den Sommerspielen in London (Großbritannien) beim Auktionshaus Christie's versteigert. "Es ist eine der spektakulärsten Trophäen, die es von Olympia gibt", sagte Christie's-Sprecherin Nicolette Tomkinson mit Blick auf die Versteigung am 18. April. Erwartet wird ein Preis zwischen 143.000 und 191.000 Euro.
Der Auktions-Termin sei in Absprache mit einem gleichnamigen Nachfahren des Marathonsiegers der ersten Spiele der Neuzeit schon vor Jahren mit Blick auf Olympia in London (27. Juli bis 12. August) entsprechend gewählt worden. Deswegen gebe es keine Zusammenhänge mit der Finanzkrise in Griechenland. Der Ertrag soll den beiden Urenkeln des legendären Läufers zugutekommen.Der 15 Zentimeter große Silberpokal war im Zweiten Weltkrieg aus Furcht vor einer Plünderung in der Tomaten-Plantage der Familie versteckt worden und so insgesamt 116 Jahre im Familienbesitz geblieben.
Nachbildung im Olympischen Museum
Gestaltet hatte den Pokal einst der französische Sprachforscher Michael Breal, der in Landau in der Pfalz geboren wurde. Er war ein Freund von Baron Pierre de Coubertin, dem Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit. Das Olympische Museum in Lausanne (Schweiz) hat eine Nachbildung der Trophäe, die Spiridon Louis damals im Rennen mit 17 Gegnern von Marathon nach Athen gewonnen hatte. Nach dem 1940 gestorbenen Griechen ist auch das Olympiastadion 2004 in Athen benannt.
Pierre de Coubertin ließ sich, angeregt durch Michael Breal, bei der Aufnahme des Marathonlaufes ins Olympiaprogramm vom Läufer Pheidippides inspirieren. Dieser war laut der Überlieferung von Plutarch 490 vor Christus von Marathon nach Athen gelaufen, hatte dort den Sieg der Athener über die Perser gemeldet und war anschließend vor Erschöpfung gestorben.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)