Marathonbegeisterung in den USA wächst
Dass die Marathonbegeisterung in Deutschland nach wie vor wächst, zeigte sich nicht zuletzt beim Frankfurt-Marathon. In allen Bereichen wurden dort neue Melderekorde erreicht. Doch wie seiht es aus in den USA – dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Ist dort die Laufbegeisterung auch unbegrenzt?
Marathonlauf wird auch in den USA zu einer Massenbewegung (Foto: Chai)
Am Wochenende steht der weltweit größte Marathon an. Und wo anders sollte dieser stattfinden als in den USA, genauer in New York. Das Land und die Stadt, in der alles etwas größer ist als überall sonst. 36.562 Läufer erreichten dort im vergangenen Jahr das Ziel fast 3.500 mehr als beim nächstgrößten Marathon, der ebenfalls in den USA, genauer in Chicago, stattfand.Außerhalb der USA wurde das Wachstum von 63 Marathonläufen vom Jahr 2003 zum Jahr 2004 verfolgt. Die Wachstumsrate lag bei 5,5 Prozent. Nicht ganz so groß ist die Zunahme von Läufern bei 230 beobachteten Marathons in den USA im gleichen Zeitraum. Mit 3,7 Prozent mehr Läufern konnte der Aufwärtstrend trotzdem fortgesetzt werden.
Geschlechterverhältnis bleibt gleich
Während noch 1976 nur 25.000 Marathonis unterwegs waren, hatte sich die Zahl bis 1990 schon auf 236.000 gesteigert. Im vergangenen Jahr wurden rund 423.000 Laufwütige auf den Strecken der US-Marathons gezählt.
Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen bleibt dabei seit drei Jahren weitgehend gleich bei 60 zu 40 Prozent. Noch 1980 war nur jeder zehnte Athlet weiblich. Auch die Alterstruktur ist weitgehend konstant geblieben. Etwas mehr als die Hälfte aller Läufer ist zwischen 20 und 39 Jahren alt, ein verschwindend geringer Anteil ist jünger als 20 Jahre alt. Das Gesamtdurchschnittsalter bleibt konstant bei 37 Jahren.
Marathons werden durchschnittlich langsamer
Einher mit der größeren Anzahl von Läufern geht auch der Anstieg der Durchschnittszeiten derjenigen, die das Ziel erreichen. 1980 lag diese bei den Männern noch bei 3:32:17 Stunden, bereits 15 Jahre später war sie gut eine halbe Stunde langsamer. Im vergangenen Jahr erreichten die Läufer durchschnittlich nach 4:23:35 Stunden das Ziel. Ähnlich ist die Entwicklung bei den Frauen. Von 4:03:39 Stunden stieg die Zeit auf 4:55:21 Stunden an. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass immer mehr Hobbyläufer das Abenteuer Marathon in Angriff nehmen und es dabei meist nur darum geht, das Ziel zu erreichen.
Der durchschnittlich schnellste US-Marathon im vergangenen Jahr war übrigens der Philadelphia-Marathon. Nach 4:04:38 Stunden erreichten die Läufer dort das Ziel. Während der Philadelphia-Marathon zwar der schnellste Lauf ist, was die Durchschnittszeiten angeht, waren in Chicago 2004 die meisten Läufer am Start, die unter vier Stunden die klassische Distanz absolvierten. 8.868 blieben unter dieser Marke.
Etwas entspannter gingen die Dauerläufer in Los Angeles den Wettkampf über 42,195 Kilometer an. Nach 5:53:01 Stunden kamen sie dort erst durchschnittlich im Ziel an. Wohl ein Ausdruck des "American Way of Life". Die Möglichkeiten sind also unbegrenzt - und das in jeder Hinsicht.