Marathonläuferinnen kämpfen um Bronze
"In der Einzelwertung ist es schwer, einen Platz vorauszusagen, aber in der Europacup-Mannschaftswertung kämpfen wir um Bronze", sagt die Rostockerin Ulrike Maisch einen Tag vor dem Marathonstart (Samstag) bei der EM in Göteborg (Schweden).
Luminita Zaituc hat ihre Probleme überwunden (Foto: Gantenberg)
Alle deutschen Marathonläuferinnen schätzen die Russinnen und Italienerinnen in der Einzel- wie auch in der Mannschaftswertung als die Top-Favoritinnen ein. Claudia Dreher hat die Italienerin Bruna Genovese und die russische Frankfurt-Siegerin Alevtina Biktimirova besonders auf der Rechnung.Nur zur Marathonstrecke scheiden sich die Geister. Während Ulrike Maisch denkt, der Anstieg jede Runde könnte ihr entgegen kommen, ist Claudia Dreher gar nicht vom Profil der Strecke begeistert. "Da ist alles drin, was ich nicht mag. Ecken und Kurven, Kopfsteinpflaster, ein Anstieg und die Schwellen zur Geschwindigkeitsbegrenzung." Zusammen mit Luminita Zaituc und Susanne Hahn hat sie die Strecke teilweise schon abgelaufen.
Ausgeglichenes Niveau
Spontan wird von den Läuferinnen Luminita Zaituc als Stärkste deutsche Läuferin eingeschätzt. "Wenn eine von uns eine Medaille erreichen kann, dann sie. Aber auch für Luminita wird es schwer", meint Ulrike Maisch. "Aber wir haben uns alle gut vorbereitet und unser Niveau ist wohl recht ausgeglichen, was sehr wichtig für die Europacupwertung ist", sagt Claudia Dreher.
Außerdem lief die Vorbereitung der EM-Zweiten keineswegs ohne Probleme. "Ich hatte beim Düsseldorf-Marathon Seitenstechen und habe dadurch meine Atemwege sehr gereizt. Das hat lange gedauert, bis es wieder okay war", erklärt Luminita Zaituc (LG Braunschweig). Seit einem Trainingsaufenthalt in Sankt Moritz seien die Probleme aber wieder überwunden.
Ruhig bleiben
"Meine Vorbereitung lief dadurch aber diesmal ganz anders als vor vier Jahren", erklärt sie. Für das Rennen hat sie sich vorgenommen, ruhig zu bleiben, in einer Gruppe zu laufen und keine Tempo-Arbeit zu machen. Ulrike Maisch peilt eine neue Bestleistung an. "Eine Medaille ist für mich absolut unrealistisch." Das nächste Ziel bei den kommenden Marathons sei eine Zeit unter 2:30 Stunden.
Das Geheimrezept schlechthin hat sowieso Ulrike Maisch: "Meine Mutter geht heute Abend mit meinem Trainer Klaus-Peter Weippert Bier trinken. Das haben sie vor dem Hamburg-Marathon auch gemacht, und da bin ich Bestleistung gelaufen." Was kann also noch schief gehen?
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