Marco Schmidt siegt und hadert
In Abwesenheit zahlreicher Topathleten zog am ersten Tag der Baden-Württembergischen Landesmeisterschaften in Böblingen der Kugelstoß-Wettbewerb der Männer die meisten Zuschauer an. Lokalmatador Marco Schmidt (VfL Sindelfingen) versuchte sich erneut an der Norm für die EM in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli), die bei 20,20 Metern liegt. Er verpasste diese Weite jedoch um 46 Zentimeter.
Nachdem der 28-Jährige vor zwei Wochen in Gotha mit 19,97 Metern schon knapp an der Norm gescheitert war, wollte seine Kugel auch in Böblingen nicht so recht fliegen. Die letzten drei Versuche landeten zwar allesamt jenseits von 19,60 Meter, doch auch im sechsten Durchgang kam Marco Schmidt nicht über 19,74 Meter hinaus.„Der Wettkampf war furchtbar, ich bin mir selbst im Weg gestanden“, erklärte der Kugelstoßer. „Nach dem sechsten Durchgang hätte der Wettkampf losgehen können. Aber morgen wird das anders“, sagte er und zeigte sich damit zuversichtlich für seinen nächsten Wettkampf am Sonntag (10. Juni) in St. Wendel.
Den zweiten Platz sicherte sich mit 19,00 Metern Tobias Dahm (VfL Sindelfingen), der einen soliden Wettkampf zeigte.
Duell im Diskusring
Für einen spannenden Diskus-Wettkampf sorgten David Wrobel (LG Leinfelden-Echterdingen) und Michael Salzer (VfL Sindelfingen). Schon im ersten Versuch schleuderte Michael Salzer sein zwei Kilogramm schweres Wettkampfgerät auf 56,75 Meter. David Wrobel blieb mit 55,18 Metern nur wenig dahinter.
In den weiteren Durchgängen blieb Michael Salzers Diskus stets knapp hinter der 56-Meter-Marke liegen. David Wrobel kam im letzten Versuch (56,05 m) bis auf 70 Zentimeter an den Sindelfinger heran, konnte ihm den Sieg aber nicht mehr streitig machen.
Trotz seines Titels war Michael Salzer nicht zufrieden. „Das war heute nicht gut. Der Ring war mir zu rutschig, aber morgen in St. Wendel will ich angreifen“, sagte er.
Weite Stöße von Bodo Göder
Eine starke Leistung zeigte Bodo Göder (SR Yburg Steinbach). Der Kugelstoßer dominierte die Altersklasse U20 und ließ seine Kugel drei Mal über 19 Meter fliegen. Sein weitester Stoß landete bei 19,40 Metern und damit nur knapp unter seiner Bestleistung. Hinter dem Steinbacher wurde Markus Reichle (VfL Sindelfingen) mit 17,90 Metern Zweiter.
Im Diskuswurf der Altersklasse U20 knackte Patrick Genssle (LG Leinfelden-Echterdingen) gleich zwei Mal die 50-Meter-Marke und trug sich mit 50,30 Metern in die Ergebnisliste ein. Den Silberrang sicherte sich der Tübinger Simon Bayer (45,87 m).
Jossie Graumann (TV Konstanz) scheiterte im Hochsprung der U20 knapp an den 1,80 Metern. Sie siegte mit einem Sprung über 1,78 Meter. Hinter der Konstanzerin flogen Anne Klebsch (TG Ötigheim) und Miriam Afani (SV Stuttgarter Kickers) mit 1,76 Metern auf die Plätze zwei und drei.
Zu viel Wind bei den 100-Meter-Finalläufen
Vom Winde verweht blieben die Zeiten über die Sprintdistanz: Bei allen 100-Meter-Finals wurde zu starker Rückenwind gemessen.
Der Tübinger Tobias Fluck hatte sich im Vorlauf mit 10,63 Sekunden als schnellster Sprinter für das Finale qualifiziert. Im Endlauf stürmte er allen davon und siegte in 10,46 Sekunden. „Beim Start war ich wenig schnellkräftig“, gab er sich selbstkritisch. Seine Siegzeit will er nun auch bei gültigem Wind erzielen . „Ich hoffe, dass ich nicht das letzte Mal so schnell war.“
Bei den Frauen gewann Eva Baur (VfL Sindelfingen) in 10,64 Sekunden vor Tatjana Steidle (USC Freiburg;). Tamara Seer (LG Filstal) musste aufgrund eines Fehlstarts frühzeitig ihre Sachen packen.
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