| Mehrkampf-Meeting

Andreas Bechmann nimmt Kurs auf den ersten 8.000er

Andreas Bechmann hat sich am Samstag beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen an Tag eins beste Chancen auf die U23-EM-Qualifikation erarbeitet. Mareike Arndt führt nach Tag eins den Siebenkampf der Frauen an. In der U20 sorgte Leo Neugebauer für ein herausragendes Zwischenergebnis.
Silke Bernhart

Andreas Bechmann (LG Eintracht Frankfurt) hat am Samstag in Bernhausen seine gute Form der Hallensaison und der ersten Wettkampf-Tests mit in seinen ersten Zehnkampf des Jahres genommen. Auf eine 100-Meter-Bestzeit (10,88 sec) folgten gute Resultate im Weitsprung (7,31 m) und Kugelstoßen (14,37 m). Dass er im Hochsprung mit 2,00 Metern im Vergleich zu seinen letzten Resultaten ein paar Punkte liegenließ, machte zum Tagesende die 400-Meter-Bestleistung (48,40 sec) wieder wett.

Mit einem Zwischenresultat von 4.220 Punkten kann er an Tag zwei – der für ihn zwei bisher schwächere Wurfdisziplinen, aber auch seine Stärken im Stabhochsprung und über 1.500 Meter bereithält – die 8.000 Punkte-Marke angreifen. Nur Formsache dürfte für den Überraschungs-Fünften der Hallen-EM die U23-EM-Norm für Gävle (Schweden; 11. bis 14. Juli) sein, die bei 7.600 Punkten liegt.

Hinter dem Frankfurter macht auch Lennard Biere (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4.108 Pkt) einen sehr guten Wettkampf. Mit Jan Ruhrmann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 4.006 Pkt) hat ein dritter DLV-Zehnkämpfer zur Halbzeit mehr als 4.000 Punkte gesammelt. Da jedoch Niklas Kaul (USC Mainz; 8.336 Pkt) und Manuel Eitel (SSV Ulm 1846; 8.129 Pkt) bereits am vergangenen Wochenende in Götzis vorgelegt haben, dürfte in Bernhausen nur noch ein Zehnkampf-Startplatz für Gävle zu vergeben sein.

Mareike Arndt auf Wiedergutmachungs-Kurs

Für Siebenkämpferin Mareike Arndt war in Götzis war ein gutes Resultat bereits nach einem Stolperer über die Hürden außer Reichweite gerückt. In Bernhausen hat sie am ersten Tag einen Kurs in Richtung 6.000+ Punkte eingeschlagen. Die Leverkusenerin konnte dieses Mal über die Hürden (13,61 sec) und über 200 Meter (23,58 sec) ihre Schnelligkeit ausspielen und hat 3.650 Punkte auf dem Konto – nur 55 weniger als zur Halbzeit in Ratingen, wo sie im Vorjahr mit 6.167 Punkten ihre Bestleistung aufgestellt hatte.

Auf Rang zwei der Frauen-Konkurrenz liegt ihre Vereinskollegin Caroline Klein (3.524 Pkt), die besonders mit 1,76 Metern im Hochsprung punkten konnte. Auf ähnlichem Kurs sind in der U23 Vanessa Grimm (Königsteiner LV; 3.497 Pkt) und Janika Baarck (SC Neubrandenburg; 3.434 Pkt) unterwegs. Die U23-EM-Norm für Gävle von 5.750 Punkten, die Sophie Weißenberg (SC Neubrandenburg; 6.293 Pkt) in Götzis deutlich überboten hat, ist auch für sie noch in Reichweite.

Johanna Siebler und Lucie Kienast aussichtsreich

In der weiblichen U20 haben Johanna Siebler (LC Überlingen; 5.572 Pkt) und Lucie Kienast (SV Halle; 5.481 Pkt) die Norm für die U20-EM (5.400 Pkt) bereits Mitte Mai in Halle/Saale erfüllt. In Bernhausen sind sie mit 3.304 und 3.271 Punkten nach dem ersten Tag wieder in Front.

Als starke Weitspringerin und gute Speerwerferin hat Lucie Kienast dieses Mal die besseren Aussichten auf den Sieg – unter anderem aufgrund von 1,73 Meter im Hochsprung hat sie 231 Punkte mehr gesammelt als in den ersten vier Disziplinen in Halle. Dahinter wird’s eng im Kampf um das dritte U20-EM-Ticket. Die sieben weiteren deutschen Kandidatinnen trennen nach Tag eins weniger als 180 Punkte.

Leo Neugebauer überragend

Unter anderem mit glänzenden Sprüngen hat sich Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen) in die Favoritenrolle auf den Zehnkampf-Sieg in der männlichen U20 katapultiert. Er überragte mit 7,59 Metern im Weitsprung und 2,03 Metern im Hochsprung und stieß zudem die Kugel auf 16,38 Meter. Mit 4.329 Punkten hat er zur Halbzeit ein sattes Polster auf den zweitplatzierten Belgier Daniel Segers (4.086 Pkt), der besonders über 400 Meter in 47,70 Sekunden überzeugen konnte.

Die U20-EM-Norm von 7.200 Punkten dürfte für Leo Neugebauer am Sonntag weniger interessant sein als die magische 8.000-Punkte-Marke – der 18-Jährige hat einen schwächeren zweiten Tag, aber dennoch ist sie in Reichweite. Auf Platz drei und vier der Zwischenwertung haben besonders Malik Diakité (Hannover 96; 4.068 Pkt) und Maximilian Kluth (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4.056 Pkt) Ansprüche auf die weiteren deutschen U20-EM-Tickets angemeldet.

Jenna-Fee Feyerabend vor Lara Siemer

Je nur ein internationaler Startplatz wird in der U18 vergeben. In eine gute Position für den Siebenkampf beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) in Baku (Aserbaidschan; 20. bis 28. Juli) hat sich Jenna-Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau; 3.456 Pkt) gebracht. Sie war im Hochsprung (1,73 m) und mit der Kugel (14,58 m) die beste Mehrkämpferin. Mit 25,11 Sekunden über 200 Meter kämpfte sich die Deutsche U18-Hallenmeisterin im Fünfkampf Lara Siemer (Rukeli Trollmann e.V.) bis auf 63 Punkte an die Hessin heran.

In der männlichen U18 setzte Paul Kallenberg seine Bestleistungs-Jagd der vergangenen Wochen fort. Der junge Mainzer, der seit Kurzem wie der EM-Vierte Niklas Kaul bei Stefanie und Michael Kaul trainiert, erkämpfte sich an Tag eins mit 3.890 Punkten die Halbzeitführung. Dahinter lauert unter anderen der ein Jahr jüngere Luc Mehnert vom SC Potsdam, der im Vorjahr den Deutschen U16-Rekord im Neunkampf überboten hatte. 6.900 Punkte müssen am Sonntag für den Start in Baku her.

<link file:182303>Ergebnisse nach Tag 1

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