Maria Bak verliert Sieg am "grünen Tisch"
Das hat es in der neunzehnjährigen Geschichte des Swiss Alpine Marathon noch nicht gegeben! Noch am Samstag stand die dreifache Comrades-Marathon-Siegerin Maria Bak aus Hersbruck auf dem obersten Podest beim K 78, dem über 78,5 Kilometer und 2 320 Höhenmeter führenden Wettbewerb, und durfte die Glückwünsche durch OK-Chef Andrea Tuffli und der Konkurrenz mit der letztjährigen Siegerin Monica Casiraghi und der Schweizerin Sonja Knöpfli entgegen nehmen.
Maria Bak freute sich in Davos zu früh (Foto: Kiefner)
Doch diese Reihenfolge wurde am Sonntagmorgen in einer Sitzung des Schiedsgerichts gekippt: Casiraghi vor Bak und Knöpfli, so die neue Reihenfolge beim spektakulären Ultrawettbewerb in der Landschaft Davos. Ausschlaggebend dabei eine Fehlleitung von Monica Casiraghi durch einen nicht autorisierten Streckenposten, die die zu diesem Zeitpunkt Führende auf Rang vier zurückgeworfen hatte. Die Vorjahressiegerin hatte die längst davon geeilte Konkurrenz rasch wieder eingeholt, kurz nach dem Scalettapass wieder die Führung übernommen, diese aber wenige Kilometer vor dem Ziel an Maria Bak letztlich verloren und kam zweieinhalb Minuten hinter der Deutsch-Polin ins Ziel im Davoser Sportzentrum an. Zeitgutschrift für einen organisatorischen Lapsus, mit der eine Zweite zur Siegerin ausgerufen wird? Dies dürfte in der internationalen Sportszene ohne Vergleiche sein und ist als Ohrfeige für eine Läuferin anzusehen, die sich wie Maria Bak im sportlichen Kräftemessen offensichtlich korrekt verhalten hatte.
Im Duell der weltbesten 100-Kilometer-Läufer gab es wie schon beim Weltcup im vergangenen November in Taiwan auch in Davos die gleiche Reihenfolge: Der Italiener Mario Fattore stellte den zu schnell gestarteten dreifachen Davos-Sieger Grigory Murzin aus Russland im Aufstieg zur Keschhütte und "verwaltete" den knappen, aber sicheren Zwei-Minuten-Vorsprung bis ins Ziel. Der Deutsche Michael Sommer kam wie schon in Taiwan auf Rang drei, gefolgt vom 100-Kilometer-Europameister Mario Ardemagni, der auch fehlgeleitet wurde und als "Trostpflaster" wie Michael Sommer das dritte Preisgeld erhielt, ohne dass hier aber die Reihenfolge geändert wurde.
Swiss Alpine Marathon Davos (30.7.):
K 78 (78,5 km/ HD 2300 m):
Männer: 1. Fattore (Ita) 5:53:36, 2. Murzin (Rus) 5:55:04, 3. Sommer (Ger/ Oberstenfeld) 6:11:01, 4. Ardemagni (Ita) 6:17:32, 5. Miksch (Ger/ Kempten) 6:20:34, 6. Schenk 6:36:00, 7. Brenner (beide Sui) 6:38:17, 8. Sartori (Ita) 6:44:03 ... 14. Leimbach (Ger/ Steinbach) 6:58:25, 15. Schweitzer (Ger/ Michelstadt) 7:03:24, 17. Femerling (Ger/ 7:05:53).
Frauen: 1. Bak (Ger/ MTP Hersbruck) 7:00:06, 2. Casiraghi (Ita) 7:02:40, 3. Knöpfli (Sui) 7:12:59, 4. Alter (Ger/ TV Rheinau) 7:22:50, 5. Herry (Fra) 7:34:21.
K 42 (42 km/ HD 1890 m):
Männer: 1. Feyisa 3:12:38, 2. Disassa (beide Eth) 3:14:27, 3. Calcaterra (Ita) 3:19:21… 6. Pollak (Ger/ Oberhof) 3:29:38.
Frauen: 1. Spiess (Sui) 3:51:33, 2. Abosa (Eth) 3:56:02, 3. Reiber (Sui) 3:56:59.
K 30 (30,5 km/ HD 390 m):
Männer: 1. Christen (Sui) 1:52:06. Frauen: 1. Carlsohn (Ger/ LG Nike Berlin) 1:58:08.