Maria Dietz ist auf den Geschmack gekommen
Die 17-jährige Maria Dietz hat in diesem Jahr so richtig aufgedreht. Die Nachwuchsläuferin steigerte von den 800 bis 3.000 Metern auf gleich drei Strecken ihre Bestzeiten. Bei der U18-WM in Donetsk (Ukraine) lief sie über 1.500 Meter ins Finale und dort auf einen glänzenden fünften Rang. Außerdem wurde sie auf dieser Paradestrecke Deutsche U18-Meisterin.

Bei der U18-WM in der Ukraine bestand Maria Dietz ihre internationale Feuertaufe. Nach Platz drei im Vorlauf rannte sie mitten in der starken Konkurrenz aus Afrika auf einen fünften Rang. In 4:19,71 Minuten blieb sie in dem taktischen Rennen knapp zwei Sekunden über ihrer Bestzeit.
Voller Ehrgeiz
Das wurmte sie im ersten Moment. "Mit der Zeit bin ich gar nicht zufrieden. Das Rennen war mir am Anfang zu langsam, am Ende zu schnell", sagte sie nach dem Lauf. Da wurde eines ganz deutlich: Maria Dietz ist ehrgeizig, sehr ehrgeizig.
Dieser Ehrgeiz ist sicher auch ein Schlüssel zu ihren beeindruckenden Leistungssteigerungen, will aber auch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Die 800 Meter ist sie in 2:06,86 Minuten gelaufen, die 1.500 Meter in 4:18,03 Minuten. Dazu kommt eine 3.000 Meter-Zeit von 9:20,40 Minuten. Das ist ein Leistungsspektrum, das in ihrem Alter beeindruckt.
"Ich bin selbst ziemlich positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Zeiten in diesem Jahr laufe", gesteht die Gymnasiastin, die nach der Schule am liebsten Lehramt auf Sprachen studieren würde.
Trainergespann für den Erfolg
Hinter ihrer Entwicklung steckt ein Trainergespann. Die Basis für ihre immer schneller werdenden Beine legt sie im heimischen Aschaffenburg. Dort arbeitet sie mit Erik Laub als Heimtrainer zusammen.
Und das passt auch zwischenmenschlich. "Wir machen sehr viel Witze im Training, deshalb ist es auch immer sehr locker. Es ist sehr wichtig, dass das Verhältnis gut und nicht angespannt ist, dass man dem Trainer vertrauen kann", erklärt Maria Dietz.
Weitere Einheiten absolviert sie immer wieder in Erlangen und Fürth beim Vereins- und Landescoach Jörg Stäcker. Dort kann sie sich dann auch mit entsprechender Konkurrenz messen. Jörg Stäcker ist rundum glücklich mit dem, was Maria Dietz in den letzten Monaten gezeigt hat: "Sie kann absolut zufrieden sein. Sie hat alle Ziele übererfüllt."
Überlegener DM-Titelgewinn
Eines dieser Ziele war der Gewinn des deutschen U18-Meistertitels, nachdem sie im Vorjahr noch mit Rang zwei Vorlieben nehmen musste. Diese Goldmedaille holte sich Maria Dietz bei den Titelkämpfen in Rostock auf eindrucksvolle Weise. Eine offensive und unwiderstehliche Renngestaltung brachte ihr einen riesigen Vorsprung auf die Konkurrenz ein.
Doch der Blick richtet sich nun voraus. Das kurzfristige Ziel ist die Hallensaison. Aus Sicht von Jörg Stäcker geht es zunächst einmal vor allem darum, dass Maria Dietz ihre glänzenden Leistungen wieder bestätigt. Er weiß: "Es wird nicht jedes Jahr so ein Sprung kommen."
Im nächsten Sommer winkt allerdings auch schon die nächste große internationale Herausforderung. Bei der U20-Weltmeisterschaft in Eugene wäre Maria Dietz gerne dabei. Es ist für sie ein besonders lockendes Ziel, schließlich hat sie mit ihrer Familie früher in den USA gelebt.
U20-WM in Eugene lockt
Fest steht nach dem Sommer 2013: Maria Dietz ist auf den Geschmack gekommen. Sie sagt selbst: "Die U18-WM war ein Ansporn für mich, an weiteren internationalen Wettkämpfen teilzunehmen und wieder die Chance zu bekommen, im deutschen Trikot laufen zu dürfen."
Richtet man den Blick noch weiter ins Jahr 2015, dann tun sich für Maria Dietz schon mittelfristig interessante Perspektiven auf, wenn sie ihren Kurs beibehält. Die U20-Europameisterschaft in Eskilstuna (Schweden) wäre dann eine passende Gelegenheit, um Jagd auf eine Medaille zu machen.
Auf welcher Distanz das dann sein könnte, ist eine spannende Frage. Maria Dietz selbst sagt: "Ich finde die 1.500 Meter fast die anstrengendste Strecke. Ich laufe sehr gerne auch die 800 und 3.000 Meter." Deshalb will sie sich auch noch nicht festlegen. "Ich laufe erst einmal alle drei Strecken weiter."