Maria Mutola sorgt sich um die Sicherheit in Athen
Die Explosion von drei Sprengsätzen in Athen, genau hundert Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele, war auch beim Meeting in Kingston auf Jamaika ein heiß diskutiertes Thema. Maria Mutola, die Olympiasiegerin und mehrmalige Weltmeisterin über 800 Meter, sprach aus, was viele denken: "Natürlich macht es allen Angst, dass so viel passieren kann."
Maria Mutola macht sich so ihre Gedanken (Foto: Chai)
Aber sie versucht cool zu bleiben. "Als Athlet darfst du nicht zu viel darüber nachdenken. Du musst deine Ängste verdrängen. Du musst so tun, als gäbe es keine Sorgen um die Sicherheit", erklärte Maria Mutola, die die 800 Meter in Kingston in 2:00,38 Minuten gewann, in einem Interview mit der französischen Nachrichtenagentur "Agence France Presse". Gleichwohl hat sie ein ungutes Gefühl: "Natürlich ist es ein Problem, denn es hindert dich, gute Leistungen zu zeigen."Die Bomben waren am Mittwochmorgen innerhalb einer halben Stunde nahe einer Polizeiwache im dicht bewohnten Athener Stadtteil Kallithea detoniert. Sie hatten zwar nur leichte Schäden am Gebäude angerichtet, doch Tausende von Menschen aus dem Schlaf gerissen. Verletzt wurde niemand. "Dieser Vorfall", hatte Ministerpräsident Kostas Karamanlis sofort verkündet, "wird nicht die Vorbereitungen für die Sommerspiele beeinträchtigen."
Vertrauen in das NOK
Marion Jones, Doppelsiegerin über 100 Meter (11,04 sec) und im Weitsprung (6,73 m), vertraut auf das Nationale Olympische Komitee der USA. "Wenn unsere Olympia-Starter bedroht wären, würden sie nicht nach Athen geschickt", betonte sie, "ich bin nur eine Athletin und treffe keine Entscheidungen. Doch wenn unsere Verantwortlichen sagen, dass wir sicher seien, dann werde ich zweifellos in Athen dabei sein."
Außerdem fügte Marion Jones hinzu, dass sie selber dafür sorgen werde, dass sie 24 Stunden am Tag beschützt sei. So wollen die Amerikaner und auch die Franzosen in Eigenregie für die Sicherheit ihrer Olympia-Auswahl sorgen, wie sie gestern angesichts der jüngsten Vorfälle mitgeteilt haben.