Marie-José Pérec bat zur Audienz
Die Diva bat zur Audienz. Marie-José Pérec rief. Robert Poirier und Maguy Nestoret, der eine Technischer Direktor im Französischen Leichtathletik-Verband, der andere sein Stellvertreter, setzten sich in den Flieger und düsten über den Teich. Ihr Reiseziel: Kalifornien, wo sich die dreimalige Olympiasiegerin gemeinsam mit ihrem Freund Anthuan Maybank unter den Augen von US-Coach Brooke Johnson auf die Freiluftsaison vorbereitet.
Marie-José Pérec empfing französische Funktionäre, um mit ihnen ihre Comebackplänse zu besprechen.
Die Comeback-Pläne haben in der "Grande Nation" so großen Wirbel ausgelöst, dass die beiden ranghohen Funktionäre das Gespräch mit Marie-José Pérec suchten. "Wir haben eine ehrgeizige Athletin gesehen, die sich in hervorragender körperlicher Verfassung befindet", sagte Robert Poirir in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Agence France Press" und warb zugleich um Verständnis für die öffentlichkeitsscheue 400-Meter-Spezialistin: "Sie möchte die Kommunikation komplett kontrollieren." Deshalb meidet sie Journalisten wie die Motten das Licht.Noch keine Entscheidung über Comeback
In San Diego, wo Marie-José Pérec am vergangenen Wochenende bei einem kleineren Meeting als unbeteiligte Zuschauerin auf der Tribüne weilte, ging das Treffen über die Bühne. "Eine Entscheidung, wann sie auf die Laufbahn zurückkehrt, steht noch aus", erklärte Poirier, "das wird sie zum passenden Zeitpunkt bekanntgeben."
Der Kurz-Trip in die USA sei vorher von beiden Seiten abgesprochen worden. "Wir waren auch bei einer Trainingseinheit dabei", berichtete Poirier, "und im Gegensatz zu einigen Stimmen, die Zweifel an ihrem Comeback äußern, bin ich der Meinung, dass sie sich bereits in guter Form befindet." Pérec, die am 9. Mai ihren 35. Geburtstag feiert und noch immer die Landesrekorde über 200 m (21,99 sec), 400 m (48,25 sec) und 400 Meter Hürden (53,21 sec) hält, habe bei ihm einen positiven Eindruck hinterlassen, fügte er hinzu.
Pérec ist eine entschlossene Frau
Seit den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona, wo Marie-José Pérec ihre erste von drei Goldmedaillen gewann, hatten sich ihre Wege nicht mehr gekreuzt. "Ich habe", wiederholte Poirier, "eine entschlossene Frau getroffen." Sprach's und setzte sich in den Flieger, der ihn zur Cross-WM in die Schweiz brachte.