Juliane Sprenger in Erfurt schnell wie nie
Die beachtlichen Leistungen mehrerer DLV-Athleten brachten die neue Hallensaison hierzulande schon in den letzten zwei Wochen auf Touren. Doch am Donnerstagabend ging es in Erfurt mit der ersten Vollveranstaltung jetzt so richtig los. Dabei bestach aus deutscher Sicht vor allem Juliane Sprenger (Kindelsberg-Kreuztal).
Juliane Sprenger war in Erfurt eine positive Erscheinung (Foto: Klaue)
Bei der 26-jährigen platzte in Erfurt der Knoten. Nach 8,06 Sekunden im Vorlauf gewann die Hürdensprinterin das Finale im Duell mit der in der Weltspitze etablierten Jamaikanerin Lacena Golding-Clarke (8,03 sec), die im Vorlauf mit 7,99 Sekunden überzeugt hatte, um zwei Hundertstel. Die 8,01 Sekunden bedeuteten eine neue persönliche Bestzeit. "Ich dachte mir schon, dass ich eine schnelle Zeit laufen kann", sagte sie danach, "aber die ersten Schritte waren noch nicht so gut. Am Start kann ich noch arbeiten."Im ebenfalls schnellen Männerrennen über 60 Meter Hürden machten der Jamaikaner Maurice Wignall (7,56 sec) und der Kubaner Yunier Hernandez (7,57 sec) den Sieg unter sich aus.
Karin Mayr und Jason Gardener am schnellsten
Dortmunds Sprinterin Gabi Rockmeier (7,39 sec) konnte bei ihrem Saisoneinstieg nach einer Nierenbeckenentzündung über 60 Meter der Österreicherin Karin Mayr-Krifka (7,22 sec) keine Paroli bieten. Bereits im Vorlauf zeigte bei den Männern der britische Vorjahressieger Jason Gardener mit 6,55 Sekunden wieder einmal, wie wohl er sich in Thüringen fühlt. Später lief er noch einmal zwei Hundertstel schneller und unterstrich damit seine Frühform.
Beachtlich war über 400 Meter der Auftritt des Jamaikaners Davian Clarke (46,23 sec). Die schnellste Zeit eines Deutschen lief der Frankfurter Sebastian Gatzka (47,12 sec). Er stellte fest: "Ich habe zuletzt sehr viel trainiert und ich bereite mich langfristig auf den Sommer vor. Deshalb bin ich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden."
Als ordentlich konnte man auch das erste Rennen des Winters über diese Distanz von der Berlinerin Claudia Marx bezeichnen. Die Hallen-EM-Zweite von 2002 brachte 52,71 Sekunden auf die Uhr und bestätigte: "Ich fühle mich sehr gut."
René Herms deutlich geschlagen
Den afrikanischen Konkurrenten um den Kenianer William Yiampoy (1:47,79 min) musste sich der Pirnaer 800-Meter-Läufer René Herms (1:51,35 min) als Fünfter deutlich geschlagen geben. Er war von Anfang an ohne Chance. Sein Trainer Klaus Müller hatte das bereits kommen sehen: "Nach seinem Trainingsrückstand aus dem Dezember war nicht mehr zu erwarten. Wir konnten noch kein spezifisches Training machen." Fest steht bereits, dass René Herms die Hallen-WM nicht ins Visier nehmen wird.
Jolanda Ceplak durfte über diese Strecke auf der Bahn den Schlusspunkt unter die Veranstaltung setzen. Als Alleinunterhalterin tat das die slowenische Europameisterin in 1:59,25 Minuten in überzeugender Manier. "Ich freue mich über diese Zeit unter zwei Minuten", sagte die Slowenin, die nächste Woche auch in Dortmund starten wird.
Annika Becker will sich steigern
Lokalmatadorin Annika Becker musste im Stabhochsprung trotz 4,56 Metern eine Niederlage hinnehmen. Die Russin Tatjana Polnova überbot die Leistung der Vize-Weltmeisterin um zehn Zentimeter. Deshalb wusste die Erfurterin auch im Anschluß: "Bei der Hallen-WM in Budapest muss ich um einiges höher springen. Trotzdem bin ich mit meinen ersten Wettkämpfen zufrieden."
Die Höhenjagd bei den Männern entwickelte sich zu einem Dreikampf zwischen dem Kölner Tim Lobinger, dem US-Routinier Jeff Hartwig und dem Ukrainer Denis Yurchenko, der allerdings nach jeweils gemeisterten 5,61 Metern ein jähes Ende fand.
In der gemischten Weitsprung-Konkurrenz erzielten der Jamaikaner James Beckford (7,93 m) und die Jenaer Schülerin Sophie Krauel (6,48 m), die am Nachmittag noch im Biologieunterricht büffelte, die größten Weiten der beiden Geschlechter. "Leider ist die Anlage in Erfurt nicht so gut", versuchte sie die nicht herausragenden Sprungleistungen zu erklären. Es wurde aber auch dort schon weiter gesprungen.
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