Marion Jones wird von Steve Riddick trainiert
Das Desaster in Athen, wo sie ohne Medaille blieb, hat Marion Jones abgehakt. Aus und vorbei! Sie schaut nach vorn und nicht zurück. "Marion ist bei Steve Riddick in Norfolk", erklärte ihr Manager Charly Wells der Nachrichtenagentur AFP, "nach den Sommerspielen hat sie einen Monat lang pausiert und dann das Training wieder aufgenommen." Mit neuem Coach will sie zurück zu alten Erfolgen.
Marion Jones mit neuem Coach Steve Riddick (Foto: Usoc)
Die dreimalige Olympiasiegerin von Sydney 2000 hat Dan Pfaff den Laufpass gegeben. Tim Montgomery, ihr Lebenspartner, ist auch ein Schützling von Steve Riddick. Im Juni hatte sich Montgomery schon von Pfaff getrennt und war in Riddicks Trainingcamp nach Norfolk in den US-Bundesstaat Virginia gewechselt.Marion Jones sammelt die Trainer wie andere Leute Briefmarken. Auf Dan Pfaff, der sie im Juli 2003 übernommen hatte, Trevor Graham und Charlie Francis, der durch den Dopingfall von Ben Johnson in die Schlagzeilen geraten war, folgt nun Steve Riddick, ihr vierter Coach in nur zwei Jahren.
Konzentration primär aufs Laufen
Steve Riddick ist 53 und war früher selber ein Sprinter der Extraklasse. 1976 in Montreal zählte er zum siegreichen US-Quartett über 4 x 100 Meter. Riddick, ein Modellathlet von 1,90 Meter Größe, brachte als Schlussläufer den Staffelstab ins Ziel. Mit Harvey Glance, dem Olympiasieger über 100 Meter, John Jones und Millard Hampton holte er Gold vor der DDR und der UdSSR.
In Norfolk, einer 240.000 Einwohner zählenden Hafenstadt im Südosten von Virginia, bereitet sich die 28-jährige Amerikanerin auf ihre kommenden Aufgaben vor. Wie Steve Riddick erklärte, solle sie sich primär aufs Laufen konzentrieren und die Ambitionen im Weitsprung vorerst ad acta legen.
Die Hallensaison ist ihr kurzfristiges und die Freiluft-WM in Helsinki ihr langfristiges Ziel. Tonique Williams-Darling, Olympiasiegerin über 400 Meter, ist ihre Trainingspartnerin, denn die sie kooperiert bereits seit drei Jahren mit Steve Riddick. In dieser Saison war Williams-Darling, die auf den Bahamas, ihrer Heimat, zur Nationalheldin aufgestiegen ist, eine der überragenden Athletinnen. Mit dem schwedischen Dreispringer Christian Olsson knackte sie den Jackpot der lukrativen Golden League-Serie. Beide kassierten die stolze Summe von 500.000 Dollar.