Mark Frank arbeitet an technischen Defiziten
Als sich am Freitagabend beim Golden-League-Meeting in Oslo die weltbesten Leichtathleten zum Auftakt der Golden-League-Serie 2006 trafen, war er mit von der Partie. Speerwerfer Mark Frank vom 1. LAV Rostock möchte in dieser Saison da weitermachen, wo er letztes Jahr aufgehört hat. Der 29-Jährige hat sich 2005 bis in die erweiterte Weltspitze vorgeworfen. Und genau dort möchte er sich auch in diesem Jahr wieder behaupten.
Mark Frank will wieder an die großen Weiten heran (Foto: Gantenberg)
2005 war die bisher erfolgreichste Saison für den Mann von der Ostsee. Angefangen beim Europacup-Sieg für Deutschland Mitte Juni, über einen respektablen achten Platz bei der WM in Finnland und einer neuen persönlichen Bestleistung von 84,88 Metern, geworfen beim ISTAF in Berlin, bis hin zum Weltcup-Finale in Monaco, bei dem er auf Platz fünf landete. 2005 war das Jahr schlechthin für Mark Frank. Doch der 1,84 Meter große Athlet gibt sich vor der diesjährigen Saison realistisch. "Was letztes Jahr gewesen ist, war schön und gut. Doch das zählt alles nicht mehr." Wie sagt man doch so schön: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Genauso sieht auch Mark Frank die Situation. "Die Realität holt einen bei den ersten Wettkämpfen schnell wieder ein." Er weiß genau, dass er sich auf den Leistungen der letzten Saison nicht ausruhen darf.
Eins von zwei
Mit seinem Wettkampf in Zeulenroda hat der zweifache Familienvater vor einer Woche schon mal einen ersten Fingerzeig gegeben. Nachdem er sich zum Saisoneinstieg bei den Hallschen Werfertagen noch mit 76,82 Meter begnügen musste, blieb der Speer letzten Sonntag bei 81,98 Meter stecken.
"Zum Auftakt in Halle waren noch deutliche Defizite in meiner Technik erkennbar. In Zeulenroda war ich technisch schon wesentlich konstanter. Daher die gute Leistung", freut er sich über die erste von zwei notwendigen Normerfüllungen für die Europameisterschaften im schwedischen Göteborg (7. bis 13. August).
Wettkampf als Training
Die Ursache für seine noch instabile Technik kennt der 91-Kilogramm-Mann genau. Noch im letzten Jahr, im Dezember, hat er sich beim Fußball unglücklich den linken Fuß vertreten. "Von Dezember bis April war durch den Fuß nur eingeschränktes Training möglich. Doch das ist in dieser Phase sehr wichtig", gibt Trainer Ralf Skopnik Auskunft. Gut vier Wochen fehlen ihm in der Vorbereitung. Gerade das Wurftraining hat unter der Verletzung sehr gelitten. Und noch ist der Fuß nicht völlig in Ordnung, was das Tape am linken Sprunggelenk zeigt.
Getreu dem Motto seines Trainers "Wettkampf ist das beste Training" versucht Mark Frank nun über Wettkämpfe in die Saison zu finden. "Die Technik wird langsam besser, die spielt sich über die Wettkämpfe ein." Mit einer stabilen Technik dürfte auch bald ein ähnlich gutes Ergebnis wie am Sonntag in Zeulenroda möglich sein, auch wenn es in Oslo noch nicht damit klappte.
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