Markus Esser fühlt sich jetzt als Jäger
Markus Esser redet gar nicht lange um den heißen Brei herum. „Es war ein schlechtes Jahr, und ich bin nicht mehr Deutschlands bester Hammerwerfer“, stellt der Leverkusener im Rückblick trocken fest. Obwohl das nur die halbe Wahrheit ist, denn in der Bestenliste aus dem vergangenen Sommer steht der Leverkusener vor dem Deutschen Meister und WM-Fünften Sergei Litvinov (LG Eintracht Frankfurt).
Doch Markus Esser fühlt sich nicht mehr als Gejagter, sondern in der Rolle des Jägers. Auch Trainer Helge Zöllkau sieht die Konkurrenz als Ansporn für den Leverkusener Routinier. „Ein starker Gegner im eigenen Land hat auch Ralf Bartels im Kugelstoßen gut getan.“Aber die Ziele für das bevorstehende EM-Jahr formuliert Markus Esser bescheiden. „Beständig, gut und weit“, so die kurze Zielformel für den 30 Jahre alten Sportsoldaten. Konstanz als Schlüssel zum Erfolg. „Ich sehe mich nicht als Medaillenkandidat. Ich möchte im Sommer regelmäßig über 78 Meter werfen.“
Stolze 83 Meter angepeilt
Ohnehin plant Markus Esser mit seinem Trainer langfristiger. In einem Vier-Jahres-Rhythmus ist das Training auf die Olympischen Spiele 2012 in London (Großbritannien) ausgerichtet. Dann soll es wieder richtig weit gehen für den Olympia-Siebten. „83 oder vielleicht 84 Meter möchte ich dann werfen“, sagt Markus Esser, der das letzte Mal 2007 die 80-Meter-Marke knackte.
Was nach einem geplanten Karriereherbst auf hohem Niveau aussieht, ist keiner. Es ist eine Zwischenstation auf dem Weg zu seinen vielleicht fünften Olympischen Spielen. „Wenn die Gesundheit mitmacht, habe ich mir 2016 als endgültige Deadline gesetzt.“
In naher Zukunft steht erst einmal das Trainingslager im portugiesischen Monte Gordo an, in dem Markus Esser weiter an seiner Form feilt. Er sei auf einem guten Weg, sagt er, und möglicherweise sieht man ihn dann Mitte Juli bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (17./18. Juli) wieder ganz oben auf dem Treppchen.