Markus Esser schnuppert an einer Medaille
Der Leverkusener Hammerwerfer Markus Esser hat bei der WM in Helsinki am Montagabend an einer Medaille geschnuppert. Nachdem er zwischenzeitlich mit 79,11 Metern aus dem zweiten Durchgang schon auf Edelmetallkurs lag, rutschte er eine Runde später auf Platz vier, auf dem er dann bis zum Ende blieb, ab.
Markus Esser warf nur knapp an einer Medaille vorbei (Foto: Kiefner)
"Im Vorfeld hätte ich nicht gedacht, dass ich Vierter werden kann", sagte Markus Esser nach dem Wettkampf, "jetzt bin ich aber auch ein wenig traurig, denn die zwanzig Zentimeter zu Bronze sind eigentlich nichts. International war es mein bester Wettkampf und ich glaube, dass es überhaupt der beste war, den ich je gemacht habe, wenn man das Publikum und den Rahmen hier mit berücksichtigt."Zur Zitterpartie wurde der Wettkampf zunächst für den späteren Weltmeister Ivan Tikhon, der seinen Titel erfolgreich verteidigte. Nach zwei ungültigen Versuchen musste er bei seinem dritten Wurf alles auf eine Karte setzen. Mit 80,97 Metern zog er sicher in das Finale ein, wo er sich noch auf 83,89 Meter steigern und seinen Landsmann Vadim Devytovskiy (82,60 m) übertrumpfen konnte. Trotzdem war er unzufrieden: "Ich wollte hier eigentlich den Weltrekord brechen. Der Wettkampf ist nicht so gelaufen, wie ich wir das vorgestellt hatte. Die Bedingungen waren ideal, vor allem deshalb bin ich enttäuscht."
Holger Klose total enttäuscht
Der Sydney-Olympiasieger Szymon Ziolkowski (Polen) beendete eine dreijährige Durststrecke mit einer Bronzemedaille. Mit 79,35 Metern, seiner Saisonbestleistung, zeigte er, dass weder im Vorfeld, noch bei der WM, ein 80-Meter-Wurf nötig war, um schließlich auf dem Treppchen zu stehen. 19 Zentimeter Vorsprung auf Markus Esser reichten für ihn zu einer Medaille.
Nicht zufriedenstellend verlief der Wettkampf für den Saarbrücker Holger Klose, der nach drei Würfen mit 74,80 Metern als Elfter den Endkampf der besten Acht klar verfehlt hatte. "Ich bin total enttäuscht", sagte er.
"Mal sehen, wie die Leute den elften Platz bewerten", meinte er weiter und knüpfte an diese Aussage auch Sorgen um seine sportliche Zukunft: "Ich muss sehen, wie es jobmäßig weitergeht und wie es finanziell läuft. Man muss ja auch Geld zum Leben haben." Holger Klose blieb nach den drei Durchgängen entgegen der üblichen Praxis noch an der Anlage, obwohl er schon ausgeschieden war. "Ich wollte das noch genießen", erklärte er, "aber es war schwer zusehen zu müssen."
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