Marta Dominguez schon 2006 verdächtig?
Die unter Dopingverdacht stehende spanische Leichtathletin Marta Dominguez war möglicherweise bereits in die Operacion Puerto verwickelt. Das berichtet die spanische Tageszeitung El Pais.
Demnach soll im Rahmen des Dopingskandals um den Arzt Eufemiano Fuentes 2006 ein Blutbeutel sichergestellt worden sein. Im Zusammenhang mit dem beschlagnahmten Beutel wurde in den Unterlagen ein Codename und die Handy-Nummer von Marta Dominguez gefunden. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass der Blutbeutel für die Hindernis-Weltmeisterin bestimmt war.Die neuen Erkenntnisse sollen die Staatsanwaltschaft dazu bewegt haben, einen Durchsuchungsbefehl für das Haus der Läuferin auszustellen. Laut des ehemaligem Trainers der Athletin, Mariano Diez, soll Marta Dominguez ihm gegenüber schon vor Jahren Kontakte mit Eufemiano Fuentes zugegeben haben.
Operacion Puerto betraf Radsport
Am vergangenen Donnerstag hatte die spanische Polizei nach Razzien 14 Verdächtige, darunter Eufemiano Fuentes und Marta Dominguez, festgenommen. Sieben Personen wurden mittlerweile dem Haftrichter vorgeführt und danach unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Den Verdächtigen drohen wegen des Handels mit Dopingmitteln und "Verstoßes gegen die allgemeine Gesundheit" bis zu zwei Jahre Haft. Die Anhörung von Marta Dominguez steht noch aus.
Im Rahmen der Operacion Puerto, dem größten Radsport-Dopingskandal der Geschichte, war auch der einzige deutsche Tour-Sieger Jan Ullrich von seinem damaligen Team T-Mobile suspendiert worden. Damals waren über 200 Blutbeutel in der Madrider Praxis des Mediziners gefunden worden. Einige Beutel konnten Jan Ullrich per DNA-Abgleich zugeordnet werden, er hat jeglichen Betrug jedoch stets bestritten. Im Zuge der Operacion Puerto waren unter anderem Alejandro Valverde und Ivan Basso gesperrt worden.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)