Kappler springt nach Athen – Friedek 17,40 Meter
Die Rehlinger Weitspringerin Bianca Kappler hat die guten Bedingungen beim Springermeeting in Wesel genutzt und ist mit ihrer im fünften Versuch erzielten Siegesweite von 6,71 Meter zum Olympiaticket gesprungen. Kappler überbot die Olympianorm der IAAF um genau einen Zentimeter. Leverkusens Dreispringer Charles Friedek flog im vierten Versuch auf erstklassige 17,40 Meter und unterstrich nach seinen 17,11 Metern zum Saisonauftakt in Doha noch einmal, dass mit ihm in der Olympiasaison zu rechnen ist.
So weit wie seit vier Jahren nicht mehr: Charles Friedek (Foto: Gantenberg)
Vor gut 600 Zuschauern und abkühlenden Bedingungen sorgte Charles Friedek für das Highlight der gelungenen Veranstaltung in Wesel. Mit seiner Weite blieb er nur einen Zentimeter unter dem von ihm gehaltenen Stadionrekord und erzielte damit das beste Dreisprung-Ergebnis seit knapp vier Jahren. „Die 17,40 Meter sind für mich eine Genugtuung“, meinte der Weltmeister von 1999, „ dieses Level will ich halten beziehungsweise weiter ausbauen.“ Die stechenden Ischias-Schmerzen beim Anlauf, die den Leverkusener im letzten Jahr in eine Vielzahl von Fehlversuchen getrieben haben, gehören der Vergangenheit an. In seinem Sog sprang Konstantin Gens zweimal eine neue Bestleistung (15,67m, 15,83m) und sicherte sich damit das Ticket für die Junioren-Weltmeisterschaft.Bianca Kappler legt mit 6,71 Metern vor
„Nach dem guten Auftakt in Jena, bin ich mit dem klaren Ziel nach Wesel gekommen, die Olympianorm zu springen“, meinte die nach ihrem abgeschlossenen Studium nun seit einem Jahr professionell trainierende Rehlingerin Bianca Kappler. „Schon beim Einspringen habe ich gemerkt, dass ich etwas drauf habe“, erzählte sie hinterher und freute sich über die neue Bestleistung von 6,71 Meter. Hinter Kappler wurde Susen Tiedtke (LG Eintracht Frankfurt) mit 6,60 Meter Zweite. Aufgrund einer Wadenzerrung konnte sie eine Woche lang nicht trainieren und war zu Beginn unsicher in den Wettkampf gegangen. Am Freitag gibt sie in Dessau ihre Premiere im Dreisprung. Mit einer persönlichen Bestleistung von 6,43 Meter konnte Katrin van Bühren überzeugen, dagegen verletzte sich Mehrkämpferin Maren Freisen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die auf der Trage von der Anlage gebracht werden musste.
Nils Winter erstmals in dieser Saison geschlagen
Nach seinen 8,17 Meter am Samstag in Bad Camberg musste sich der Leverkusener Weitspringer Nils Winter in Wesel erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Der Deutsche Hallenmeister Peter Rapp (LAV Tübingen) setzte sich mit 7,89 Meter durch. Winter wurde mit drei Zentimetern weniger Zweiter. Peter Rapp hat damit seine Freiluftbestleistung um 16 Zentimeter verbessern können, bleibt aber realistisch hinsichtlich der Spiele in Athen. „Olympia ist kein Thema für mich, die Norm ist mit 8,19 Meter zu hoch für mich“, meinte der erstklassige Hürdensprinter, der in diesem Jahr Ambitionen auf der acht Meter hegt. Dem Berliner Kofi Amoah Prah machte wieder einmal seine Schienbeinverletzung zu schaffen, die ihn nach dem vierten Versuch zur Aufgabe zwang. Für den Rest der Saison zeigte er sich aber weiterhin kämpferisch und hat das Ziel Athen noch nicht aus den Augen verloren.
Im Dreisprung der Frauen festigte Katja Demut mit 13,71 Metern und einem Sieg ihre nationale Spitzenposition. Nach der Konzentration aufs Abitur will die Jenaerin nun bei den kommenden Meetings in Dessau und Wipperfürth die Olympianorm von 14,20 Metern angehen. Lokalmatadorin Katrin Krause vom Weseler TV überraschte ihren Trainer Manfred Frach mit einer beachtlichen Steigerung ihrer Bestweite auf 12,72 Meter.
Im Weitsprung der Jugend A setzte sich Kathrin Geißler vom TuS Jena mit 6,29 Metern gegen „Nachwuchsredakteurin“ Anika Leipold (6,24 Meter) durch. In dem hochklassigen Wettbwerb blieben sechs Springerinnen über sechs Meter und mit Janin Lindenberg (6,16 Meter) und Annermarie Mehlhorn (6,05 Meter) erzielten zwei von ihnen eine neue Bestleistung.
Silke Spiegelburg kratzt an Olympianorm
Im Rahmen des 5. Weseler Stabhochsprung CUP´s sorgte die A-jugendliche Silke Spiegelburg für die herausragende Leistung bei den Höhenfliegern. Sie übersprang 4,33 Meter und scheiterte nur knapp an der Olympianorm von 4,40 Meter.
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