Martin Günther startet mit 2,19 Metern
Am zweiten Tag der Hessischen Hallen-Meisterschaften in Frankfurt-Kalbach hat Hochspringer Martin Günther für das Highlight gesorgt. Der 24-Jährige sprang am Sonntag zu seinem Saisonauftakt über 2,19 Meter. „Das war schon okay“, sagte der Deutsche Hallenmeister. „Nicht mehr, und nicht weniger.“
Vorgenommen hatte sich der Athlet der LG Eintracht Frankfurt 2,23 Meter. Zuvor hatte er bereits souverän 2,11 Meter und 2,15 Meter überquert. Die Wunschhöhe sollte es dann aber an diesem Tag noch nicht sein.„Es wäre sicher mehr drin gewesen. Ich bin aber noch nicht so spritzig durch das viele Training“, bilanzierte Martin Günther, „in drei Wochen sieht das dann schon wieder anders aus.“ Dann startet der Hochspringer in Stuttgart. Ziel seiner Hallensaison sind ganz klar die Europameisterschaften in Paris (Frankreich; 4. bis 6. März). „Wieso sollte ich mir dieses Jahr kleinere Ziele setzen als letztes Jahr?“, fragte der Achte der Hallen-WM.
Julia Wanner gibt Debüt
Dessen Teamkollegin Julia Wanner hat unterdessen ihr Debüt im Trikot der Frankfurter gegeben. Mit 1,84 Meter legte sie ein ordentliches Ergebnis hin. „Das hat hier ganz gut angefangen“, sagte Julia Wanner nach ihrem ersten Wettkampf seit zehn Monaten.
Nach ihrer Verletzungspause will sie jetzt noch mal richtig angreifen und dann „mal sehen, was dabei rauskommt“. Immerhin geht es im deutschen Frauen-Hochsprung um die neue Nummer eins für eine Saison, nachdem die eigentliche Leitfigur Ariane Friedrich bekanntermaßen mit einem Achillessehnenriss länger ausfallen wird.
Ariane Friedrich in temporäre WG gezogen
Julia Wanner jedenfalls kann sich nach ihrem Auftritt bei den hessischen Titelkämpfen berechtigte Hoffnungen auf den Titel „vorübergehende deutsche Nummer eins“ machen. Ariane Friedrich schaute sich den ersten Wettkampf ihrer neuen Teamkollegin live in der Halle an - die beiden verbindet mittlerweile mehr als nur gemeinsames Training.
„Wir wohnen in einer temporären WG“, erzählte Julia Wanner. Ariane Friedrich kann durch ihre Verletzung kein Auto fahren, Julia Wanner wohnt praktischerweise im gleichen Haus wie der Physiotherapeut. Jetzt wohnen beide für’s erste auf 16 Quadratmetern zusammen, schauen DVDs, machen Spieleabende, kochen zusammen. „Die schwierige Situation von Ariane wird durch Julia erleichtert“, sagte auch ihr Trainer Günter Eisinger.
Beatrice Marscheck siegt doppelt
Wie so oft schaffte Beatrice Marscheck (LAZ Gießen) in Kalbach das Double: Gold über 60 Meter und im Weitsprung. Zudem sorgte die 24-Jährige für ein Novum: Mit ihrer Siegzeit von 7,58 Sekunden stellte sie ihre persönliche Hallenbestleistung zum dritten Mal ein - innerhalb einer Woche.
Auch im Weitsprung führte kein Weg an der WM-Teilnehmerin von 2009 vorbei. Mit 6,38 Meter verpasste sie nur knapp ihre eine Woche zuvor aufgestellte Bestleistung sowie den hessischen Hallenrekord (6,41 m). „Ich hatte gehofft, sie schafft die EM-Norm schon“, sagte ihr Trainer Markus Czech, „aber Bea war einfach platt nach 60 Meter Vor- und Zwischenlauf und Finale und dann noch dem Weitsprung innerhalb von vier Stunden.“
Gesa Felicitas Krause mischt Frauen auf
Ksenia Achkinadze (LG Eintracht Frankfurt) sorgte mit ihren 6,23 Metern als Zweitplatzierte dafür, dass der Weitsprung-Wettbewerb der Frauen in diesem Jahr in Hessen zu den guten Disziplinen gehörte.
Die A-Jugendliche Gesa Felicitas Krause hat ebenfalls abgeräumt: Sie gewann über 3.000 Meter (9:33,73 min) und 800 Meter (2:10,61 min, zeitgleich mit Lisa Hübner). Die Athletin der LG Eintracht Frankfurt, die im Vorjahr Vierte der U20-WM über 3.000 Meter Hindernis wurde, hat mit ihren Läufen gezeigt, dass auch in diesem Jahr wieder schwer der Weg an ihr vorbei führen wird.
Julia Hütter enttäuscht
Ganz anders hatte sich Stabhochspringerin Julia Hütter ihren Saisoneinstand vorgestellt. In ihrem ersten Wettkampf für den neuen Verein LG Eintracht Frankfurt wollte sie zeigen, dass sie nach ihrer schweren Verletzung wieder ganz oben mitspielen kann.
Doch dann verpokerte sich Julia Hütter bei ihrer Anfangshöhe. 4,20 Meter riss die frühere Deutsche Hallenmeisterin drei Mal und stand am Ende mit leeren Händen da - wenngleich sie bei diesen drei Sprüngen immerhin einen sehr guten und fitten Eindruck hinterlassen hat.
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