Oliver-Sven Buder: „Gesundheit geht vor!“
In Cuxhaven verabschiedete sich Oliver-Sven Buder am vergangenen Samstag von der Leichtathletikbühne. Simone Noack hat sich für leichtathletik.de mit dem 37-jährigen nach seinem letzten Wettkampf über seinen Rücktritt, seine Erfolge und seine Zukunftspläne unterhalten.
Oliver-Sven Buder absolvierte in Cuxhaven seinen letzten Stoß (Foto: Krebs)
leichtathletik.de:Herr Buder, Sie wollten ursprünglich erst nach den Olympischen Spielen 2004 in Athen Ihre Karriere beenden. Was war der ausschlaggebende Grund dafür, dass bereits jetzt die „Ära Buder“ zu Ende ist?
Oliver-Sven Buder:
Meine lange Verletzung zwingt mich dazu. Die Nachwirkungen der Operation an der Bandscheibe (Halswirbelsäule) sind noch nicht auskuriert. Ich habe Schmerzen beim Kugelstoßen. In meinem Alter muss man sich das nicht mehr antun. Ich bin froh, wenn ich jetzt die Bandage abnehmen kann und der Schmerz nachlässt. Die Gesundheit geht vor.
leichtathletik.de:
Was bezeichnen Sie selbst als Ihren größten Erfolg bzw. Ihr schönstes Erlebnis in Ihrer sportlichen Laufbahn?
Oliver-Sven Buder:
Als größten sportlichen Erfolg bezeichne ich selbst den zweiten Platz bei der WM 1999 in Sevilla. Als Sportler hat man nicht oft die Gelegenheit, bei einer Weltmeisterschaft mit oben auf dem Treppchen zu stehen. Aber auch die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney waren ein tolles Erlebnis. Mit den Platzierungen, Fünfter und Achter, bin ich auch zufrieden, denn das ist ja gar nicht so schlecht.
leichtathletik.de:
Sie haben in Cuxhaven in Ihrem letzten Wettkampf einen gültigen Versuch absolviert mit einer Weite von 13,30 Metern ...
Oliver-Sven Buder:
Dieser eine Stoß war nur obligatorisch. Ich wollte meinen Rücktritt nicht - wie manch Anderer - durch eine Pressemitteilung bekannt geben, sondern mich im Rahmen eines Wettkampfes verabschieden. Das Publikum war toll und auch der Veranstalter hat meinetwegen „Klaus und Klaus“ engagiert.
leichtathletik.de:
Wenn Sie die ganzen Jahre noch einmal Revue passieren lassen, was würden Sie heute anders machen?
Oliver-Sven Buder:
Rein sportlich gesehen würde ich alles genauso machen, wie es tatsächlich gewesen ist. Heute habe ich einen anderen Wissensstand wie damals. Das Training würde deshalb etwas anders sein. Aber ansonsten - mit dem Wissen von damals - würde alles wieder genauso ablaufen.
leichtathletik.de:
Welchen Ratschlag können Sie jungen Athleten mit auf den Weg geben?
Oliver-Sven Buder:
Den jungen Athleten kann ich nur empfehlen, bewusst zu trainieren und an den Zielen dran zu bleiben, die sie sich gesteckt haben.
leichtathletik.de:
Was wird Oliver-Sven Buder jetzt machen?
Oliver-Sven Buder:
Ich möchte das machen, was ich kann. Ich werde in Leipzig am Olympiastützpunkt im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2012 mitarbeiten. Wenn dieses Ereignis in Leipzig stattfinden würde, dann wäre das riesig für diese Stadt. Ansonsten, falls es nicht klappen sollte, könnte ich mir vorstellen als Trainer zu arbeiten. Nach 22 Jahren Kugelstoßen ist das ein oder andere vorhanden, was ich gerne weitergeben möchte.
leichtathletik.de hat Oliver-Sven Buder als weiteren Athleten in die „Hall Of Fame“ aufgenommen.
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