Martin Wierig - Auf Spaß folgt Stolz
Mit breiter Brust konnte Martin Wierig am Montagmittag in London (Großbritannien) das Olympiastadion verlassen. Der Magdeburger war bei den Spielen recht souverän in das Diskuswurf-Finale eingezogen. „Ich bin wahnsinnig stolz auf mich“, stellte er nach seinen 64,13 Metern, die ihn auf Platz fünf in seiner Qualifikationsgruppe brachten, fest.
Bei der WM in Vorjahr war er noch ebenso gescheitert wie dann auch im Juni bei der EM in Helsinki (Finnland). Aber jetzt bei Olympia schlug wieder die Stunde des 25-Jährigen, der bei der EM vor zwei Jahren in Barcelona (Spanien) schon einmal Platz sieben erreicht hatte.Jetzt kam in der Ausscheidung vor allem der Spaß nicht zu kurz: „Ich habe das mit den 70.000 Leuten richtig genossen.“ Und gerade der Spaßfaktor scheint auch ein ganz wichtiger Grund zu sein, warum es bei dem früheren U23-Europameister nach einem Durchhänger mitten in der Saison wieder läuft.
„Mit Verbissenheit und unbedingtem Willen stehe ich mir selbst eher im Weg. Das habe ich bei den letzten Wettkämpfen schon gemerkt. Ich habe die Freude am Diskuswerfen wieder entdeckt. Das ist der Schlüssel zu meiner Leistungssteigerung in den letzten Wochen“, berichtet er.
65 Meter als Ziel
Diese Leistungssteigerung hatte ihn schon bei der Generalprobe in Schönebeck zu einer neuen Bestleistung von 68,33 Metern geführt. Doch gerade diese Leistung weiß er auch ins rechte Licht zu rücken: „Das war sehr wichtig, eine Bestleistung im Vorfeld der Olympischen Spiele. Das war schon ein Fingerzeig, aber ich habe das auch richtig eingeordnet. Dort war besserer Wind als hier.“
Deshalb hat er sich für das Finale am Dienstagabend (7. August) in London eine Weite von 65 Metern vorgenommen. „Das wäre fast zu vergleichen mit 68 Metern in Schönebeck. Das ist das große Ziel.“
Obendrein kann er nach Platz acht in der Summe beider Qualifikationsgruppen sogar Hoffnung auf den Einzug in den Endkampf hegen. „Das ist natürlich der große Traum. Das Olympische Finale und dann noch im Endkampf, das wäre super. Im Training werfe ich nachmittags immer ein Stück weiter als vormittags. Deshalb bin ich guter Dinge, dass es auch morgen Abend noch ein Stück weiter geht.“
Vorfreude
Die Vorfreude ist bei Martin Wierig schon spürbar, das steht außer Frage. Dazu trägt nicht zuletzt die tolle Stimmung in der Arena bei. So ist es auch ein Glücksfall, den sich selbst der Berliner Weltmeister Robert Harting gewünscht hatte, dass es der Brite Lawrence Okoye ebenfalls unter die besten Zwölf geschafft hat. Die Aufmerksamkeit des begeisterungsfähigen Publikums ist den Diskuswerfern damit gewiss.
„Die Stimmung ist Wahnsinn. Ich habe das richtig aufgesaugt. Es ist schön für uns Diskuswerfer, dass der Brite drinnen ist. Robert und ich werden das im Finale dann auch für uns nutzen“, verspricht Martin Wierig.
Trainer mit im Stadion
Für sich nutzen kann er auch, dass sein Trainer Armin Lemme den Weg nach London gefunden hat und dieser nach dem Finaleinzug seines Schützlings auch an eine Karte kommt, wie Martin Wierig berichtete: „Ich habe den Trainer mehr oder weniger eingeladen. Dieses Großereignis will ich unbedingt mit ihm zusammen erleben.“
Es kann ein unvergessliches Erlebnis werden, gerade aus deutscher Sicht, denn Martin Wierig hat den ultimativen Goldtipp parat: „Ich denke, Robert wird das Ding hier machen.“
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