| Great North Run

Mary Keitany läuft Weltklassezeit

Mary Keitany hat am Sonntag den Great North Run in einer Weltklassezeit gewonnen. Die Kenianerin dominierte den Halbmarathon-Klassiker im Nordosten Englands in 65:59 Minuten. Mo Farah feierte den vierten Sieg in Folge.
Jörg Wenig

Mary Keitany siegte bei dem Halbmarathon, der von Newcastle nach South Shields an der Nordseeküste führt, in der Weltklassezeit von 65:59 Minuten und hatte einen großen Vorsprung vor ihrer Landsfrau Vivian Cheruiyot. Die 5.000-Meter-Olympiasiegerin lief als Zweite 67:44 Minuten. Rang drei belegte Caroline Kipkirui in 69:52 Minuten, gefolgt von Magdalyne Masai (beide Kenia/70:39 min).

Zum vierten Mal in Serie gewann Mo Farah das Rennen. Der britische 5.000- und 10.000-m-Olympiasieger setzte sich im Endspurt in 60:06 Minuten vor dem Neuseeländer Jake Robertson durch, der nach 60:12 Minuten im Ziel war. Dritter wurde der Marathon-Olympia-Zweite von Rio, Feyisa Lilesa (Äthiopien; 61:32 min). Rang vier belegte Zane Robertson (Neuseeland; 61:42 min). Gut 43.000 Läufer gingen in Newcastle an den Start. Größer ist nur der Halbmarathon in Göteborg.

Früh in Führung

Mary Keitany zeigte frühzeitig, dass sie diejenige ist, die es bei dem prestigeträchtigen Rennen zu schlagen gilt. Vor der 5-km-Marke setzte sie sich auf der welligen Strecke, die aufgrund ihres Punkt-zu-Punkt-Kurses und eines leichten Gefälles nicht die Voraussetzungen für die  Anerkennung von Rekorden erfüllt, von ihren Konkurrentinnen ab. In schnellen 31:35 Minuten passierte die frühere Halbmarathon-Weltrekordlerin den 10-km-Punkt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie 14 Sekunden Vorsprung auf Vivian Cheruiyot. Bereits 35 Sekunden Rückstand hatte zu diesem Zeitpunkt Caroline Kipkirui.

Kurzzeitig sah es bei 10 Kilometern so aus, als könnte Vivian Cheruiyot den Abstand noch einmal verkürzen. Doch den nächsten Kilometer rannte Mary Keitany in knapp unter 3:00 Minuten. Fortan war Vivian Cheruiyot außer Sichtweite. „Nach drei Meilen bin ich mein eigenes Tempo gelaufen und habe mich abgesetzt. Ich habe mir gesagt, ich gebe einfach mein Bestes“, sagte Mary Keitany, die den Great North Run zum dritten Mal nach 2014 und 2015 gewann.

Bei Kilometer 10 beschleunigt

Ihren eigenen Streckenrekord von 65:39 Minuten verpasste sie nur um 20 Sekunden. „Für den Kursrekord war es heute etwas zu windig“, sagte die Kenianerin, die sich nun auf ihren Start beim New York-Marathon am 5. November vorbereitet. Im Männer-Elitefeld war keiner in der Lage, das Tempo so hoch zu halten, dass Mo Farah Schwierigkeiten bekommen könnte. Nach einer 10-km-Zwischenzeit von 29:19 Minuten war es Mo Farah selbst, der beschleunigte und damit die neunköpfige Spitzengruppe auseinander riss.

Nur Feyisa Lilesa und Jake Robertson konnten mit Mühe den Anschluss halten. Während der Äthiopier nach rund 15 km zurückfiel, hielt Robinson bis auf die Zielgerade Schritt und führte sogar. Doch er wurde den Briten nicht los, und im Spurt hatte Robertson wie erwartet keine Chance. „Mir fehlte etwas Training, so dass ich kämpfen musste. Aber ich konnte mich auf meine Spurtkraft verlassen“, sagte Mo Farah, der nun zusammen mit dem verstorbenen Benson Masya der Rekordsieger des Great North Run ist. Auch der Kenianer hatte das Rennen viermal gewonnen.

Für Aufsehen sorgte nach seinem Rennen im Zielbereich Jake Robertson, der seiner Freundin Magdalyne Masai einen Heiratsantrag machte. Die viertplatzierte Kenianerin nahm den Antrag direkt vor den Zuschauern und Kameras der Medienvertreter an.

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