| Marathon

Mary Keitany und Ghirmay Ghebreslassie überragen in New York

Die Kenianerin Mary Keitany hat am Sonntag beim Marathon in New York mit ihrem dritten Sieg in Folge den Hattrick geschafft. Ebenso dominant im Rennen der Männer: Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie. Die Gastgeber jubelten über zwei dritte Plätze für US-Läufer.
Silke Bernhart

Bis zur 15-Kilometer-Marke waren die Favoritinnen noch beisammen. Dann machte Titelverteidigerin Mary Keitany Ernst. Mit einem überragenden dritten Renn-Viertel, in dem sie die Strecke zwischen 20 und 30 Kilometer in 32:31 Minuten zurücklegte und dabei einen Fünf-Kilometer-Abschnitt in 16 Minuten einstreute, war sie schließlich auch ihrer ärgsten Verfolgerin Joyce Chepkirui weit enteilt.

Die zweite Rennhälfte wurde so zu einer Demonstration der Stärke der 34-jährigen Mary Keitany. Zwischenzeitlich lag sie nach ihrer Tempoverschärfung sogar auf Kurs in Richtung Streckenrekord (2:22:31 h), am Ende musste sie aber nicht mehr alles geben, um ungefährdet ihrem dritten Sieg in Folge entgegen zu laufen – finanziell sicher mehr als nur eine Entschädigung für den verpassten Olympia-Marathon, für den sie vom kenianischen Verband überraschend nicht nominiert worden war. Denn die Sieger in New York erhalten 100.000 US-Dollar (ca. 90.000 Euro).

Starkes Debüt von Molly Huddle

Spannend wurde es im Kampf um die weiteren Podiumsplätze. Joyce Chepkirui hatte sich bei dem Versuch, mit Mary Keitany mitzuhalten, verpokert. Die Siegerin des Amsterdam-Marathons von 2015 musste auf den letzten Kilometern noch zwei Marathon-Debütantinnen vorbeiziehen lassen: Ihre Landsfrau Sally Kipyego (2:28:01 h) und die US-Amerikanerin Molly Huddle (2:28:31 h). Die Olympia-Sechste über 10.000 Meter von Rio zeigte ein beachtliches Rennen, ließ nie den Kontakt zu den Top Drei abreißen und lief am Ende sogar noch fast bis zu Sally Kipyego auf.

Ebenso umjubelt war auch bei den Männern der Zieleinlauf des Drittplatzierten, denn dieser war eine faustdicke Überraschung und ging ebenfalls auf das Konto der Gastgeber: Der 39-jährige Abdi Abdirahman, geboren in Somalia aber seit 2000 bereits viermal für die USA bei Olympischen Spielen am Start, feierte in 2:11:23 Stunden seinen wohl meistbeachteten Erfolg. 

Ghirmay Ghebreslassie zieht der Konkurrenz den Zahn

An der Spitze des Männer-Feldes diktierte der Weltmeister aus Eritrea das Tempo: Ghirmay Ghebreslassie nutzte zwei Anstiege an Brücken, um nach und nach die Konkurrenz abzuschütteln. Nach rund 25 Kilometern führte er ein Trio mit dem Kenianer Lucas Rotich und dem Äthiopier Lelisa Desisa an. An einer weiteren Bergauf-Passage ließ er zehn Kilometer vor dem Ziel auch diese zwei Verfolger hinter sich.

Ein paar Kurven und Schulterblicke später stand fest: Ghirmay Ghebreslassie läuft in 2:07:51 Stunden ungefährdet dem größten Erfolg seiner Karriere entgegen. Es war ein Ausrufungszeichen auch für die Zukunft, denn der junge Mann aus Eritrea feiert erst in wenigen Tagen seinen 20. Geburtstag. Nach WM-Gold in Peking (China) und nur rund zweieinhalb Monate nach Platz vier bei den Spielen in Rio ist er mit seinem ersten Marathon-Sieg der Majors-Serie endgültig in der Weltspitze angekommen.

Lucas Rotich (2:08:53 h) brauchte hinter dem überragenden Sieger nur noch Platz zwei abzusichern, denn Lelisa Desisa brachte das hohe Tempo nicht ins Ziel, was Abdi Abdirahman die Gelegenheit gab aufzuschließen. Ein weiterer prominenter Ausfall: Titelverteidiger Stanley Biwott (Kenia) musste schon nach 15 Kilometern mit Wadenproblemen aufgeben.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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