| Interview

Mateusz Przybylko: „Meine Vorfreude auf Berlin ist riesig“

Europameister Mateusz Przybylko hat das Springer-Meeting am Sonntag in Garbsen für einen neuen Höhenflug genutzt. In der Mittagshitze übersprang der Hochspringer 2,30 Meter und hakte damit die Norm für die Weltmeisterschaften in Doha ab. Im Interview spricht der Leverkusener über seinen Saisonstart, seine Erfahrungen mit Doha und die Herausforderungen, die ein später Saisonhöhepunkt mit sich bringt.
Birte Grote

Mateusz Przybylko, herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung. Wie zufrieden sind Sie mit dem Wettkampf?

Mateusz Przybylko:
Ich bin mit dem Wettkampf eigentlich zufrieden. Ich wäre gerne noch die 2,33 Meter gesprungen. Aber es hat sich auf jeden Fall besser angefühlt als beim Diamond League Meeting vor zwei Wochen in Shanghai, als ich 2,22 Meter gesprungen bin. Umso glücklicher bin ich, dass ich die Norm nun abgehakt habe und mich wieder auf das Training konzentrieren kann.

Woran hat es gelegen, dass es jetzt so viel höher hinaus ging?

Mateusz Przybylko:
Ich glaube, der Wettkampf in Shanghai kam einfach zu früh. Ich habe bisher einfach viel zu wenig  Technik-Training gemacht. Ich möchte es nicht auf den Jetlag schieben. Es war etwas Besonderes für mich, dass die Einstiegshöhe bei 2,19 Metern lag. Das war schon eine Herausforderung für den ersten Wettkampf, der dann auch schnell wieder vorbei war. Zu dem Zeitpunkt in der Saison konnte man vielleicht einfach noch nicht mehr erwarten. Vielleicht wäre es besser gewesen, erst später, etwa hier in Garbsen, einzusteigen.

Vergangenes Jahr sind Sie ebenfalls hier in Garbsen die Norm gesprungen und haben, wie auch in diesem Jahr, mit 2,30 Metern den Wettkampf gewonnen.

Mateusz Przybylko:
Ja, der Wettkampf stand zunächst nicht auf unserem Plan. Aber wir hatten gute Erinnerungen an Garbsen und haben uns entschieden, dann doch hier zu starten. Die Anlage liegt mir, der Boden ist schnell und hart.

Wie groß ist die Herausforderung des späten Saisonhöhepunktes mit den Weltmeisterschaften im Oktober?

Mateusz Przybylko:
Es ist auf jeden Fall ungewohnt. Man muss später in die Saison einsteigen, weil es unmöglich wäre, bis Oktober in Topform zu bleiben. Andererseits war uns aber auch wichtig, früh die Norm abzuhaken, um Sicherheit zu haben und sich dann wieder voll auf das Training konzentrieren zu können. Wir werden auf jeden Fall zwischendurch eine Pause machen, um einer Überbelastung vorzubeugen.

Welche Erwartungen haben Sie an Doha als WM-Standort?

Mateusz Przybylko:
Es wird auf jeden Fall schwer mit der Hitze. Ich war schon mal in Doha und fand es erst wirklich heftig. Man muss auch aufpassen, weil es in den Häusern extrem runtergekühlt ist. Ansonsten denke ich, dass für die Athleten alles gut organisiert sein wird.

Wie sehen Ihre sportlichen Ziele aus?

Mateusz Przybylko:
Meine Ziele für die WM sind noch offen, aber ich möchte in den nächsten Jahren stabil im Bereich von 2,33 bis 2,35 Metern springen.

Wie groß ist die Vorfreude, bei den Deutschen Meisterschaften im August wieder im Olympiastadion zu springen, wo Ihr bisher größter Triumph gelungen ist?

Mateusz Przybylko:
Ich freue mich riesig. Die DM mit den „Finals 2019“ wird sicherlich ein Mega-Event. Ich hoffe, dass auch genug Zuschauer da sein werden. In einem so großen Stadion würde das sonst die Stimmung drücken. Die Sportler hätten das auf jeden Fall verdient. Es haben schon so viele Athleten in diesem Jahr starke Wettkämpfe und Bestleistungen geliefert. Alle sind noch heiß von der Heim-EM im vergangenen Jahr und schon motiviert für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr.

In der Hallensaison wurden Sie von Fußproblemen ausgebremst. Wie lief es in der Vorbereitung?

Mateusz Przybylko:
Die ganze Hallensaison hatte ich nur eine richtige Technik-Einheit. Die Fußprobleme kamen wohl von der Überbelastung. Jetzt merke ich den Fuß nicht mehr. Im Trainingslager in Belek hatte ich einen Hexenschuss. Das war zwölf Tage vor dem Wettkampf in Doha. Das soll aber keine Ausrede sein. Jetzt hoffe ich, dass ich gesund bleibe und gut trainieren kann.

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