Stimmen vom zweiten Tag der Hallen-DM
Zwei Wochen vor der Hallen-EM in Madrid wurden an diesem Wochenende im Sindelfinger Glaspalast die Titel der Deutschen Hallenmeister und die Fahrkarten zur Hallen-EM vergeben. leichtathletik.de hat sich vor Ort für Sie bei den Siegern und Stars umgehört.

Claudia Marx war auch krank nicht zu schlagen (Foto: Kiefner)
Claudia Marx (Siegerin 400 m):"Ich bin krank, es ist ein Wunder, dass ich überhaupt laufen konnte. Gestern im Vorlauf habe ich schon überlegt, ob ich überhaupt laufen soll. Mir ist ständig schwindelig und ich habe Hustenreiz. Die ganze letzte Woche konnte ich nicht richtig trainieren. Aber da Grit Breuer nicht lief, wollte ich meinen Titel verteidigen. Ich bin langsam angegangen und habe hinten raus was getan. Bei der Hallen-EM werde ich definitiv nicht laufen, sie passt auch nicht in meine Planung."
Silvia Otto (Siegerin Dreisprung; 13,75 m):
"Ich ärgere mich ohne Ende, denn es hätte viel weiter gehen können. Aber bei den ersten drei Sprüngen kam ich mit dem falschen Bein ans Brett. Letzte Woche war ich zwar mit einer Magen-Darm-Grippe krank, aber warum es heute nicht so lief, kann ich selber nicht erklären. Ich wollte schon so um die 13,80 bis 13,90 Meter springen."
Sebastian Gatzka (Sieger 400 m):
"Ich habe erwartet, dass es knapp wird. Florian Seitz kann schneller angehen, da muss ich immer die Coolness haben, zu warten. Zum Glück hat es gereicht. Mit der Zeit bin ich zufrieden. An die Hallen-EM gehe ich ganz unbefleckt heran. Es ist mein erster Einzelstart bei einem internationalen Großereignis und ich will einfach neue Erfahrungen sammeln. Eine Runde weiter kommen wäre schön. Auf jeden Fall hat aber die Staffel Priorität."
Danny Ecker (Sieger Stabhochsprung):
"Wenn ich in einen Wettkampf gehe, will ich immer gewinnen, das war heute nicht anders. Der Wettkampf lief super für mich, bis auf die 5,80 Meter bin ich alles im ersten Versuch gesprungen. Es hat unheimlich Spaß gemacht heute hier zu springen. Aber dennoch denke ich, dass da noch mehr drin ist. Die Form ist super, jetzt muss ich nur noch die Technik festigen. Dann sind sicherlich auch Höhen um 5,85 Meter drin. In Madrid will ich natürlich auch gewinnen, aber da sind noch einige, die man beachten muss, wie zum Beispiel zwei Ukrainer oder natürlich auch Tim."
Fabian Schulze (Zweiter Stabhochsprung):
"Ich hatte mir heute 5,70 Meter vorgenommen, das haben nur viele nicht geglaubt. Aber am Mittwoch lief es im Training endlich wieder gut. Vorher hatte ich die ganze Hallensaison immer wieder Probleme im Oberschenkelbeuger und konnte die letzten Anlaufschritte keinen Druck machen. Für die Hallen-EM in Madrid hoffe ich, dass eine Höhe über 5,75 oder 5,80 Meter drin ist. Unter die ersten Acht zu kommen, wäre schon toll."
Tim Lobinger (Dritter Stabhochsprung):
"Heute bin ich schon enttäuscht, ich wollte meinen Titel erfolgreich verteidigen. Aber im ersten Versuch über 5,75 Meter habe ich einen großen Fehler gemacht, ich bin an der falschen Markierung losgelaufen. Das waren zwei Meter Unterschied und so war ich mit dem falschen Fuß an der Matte. Das hat mich natürlich total verunsichert. Auch technisch waren meine Sprünge heute nicht so toll. Das Einspringen war zwar noch gut, aber ich konnte mich danach leider nicht wie sonst steigern."
Marion Wagner (Siegerin 60 m):
"Ich hatte mir nur vorgenommen am Start nicht so weit hinten zu sein, und das hat zum Glück funktioniert. Jetzt bin ich überglücklich, dass es mit der Norm doch noch geklappt hat. Wenn ich mit der Norm hinter Nadine gewesen wäre, wäre ich auch glücklich gewesen, aber so ist das natürlich doppelt super."
Wolfram Müller (Sieger 1.500 m):
"Den Sieg hatte ich eigentlich von mir erwartet, das heißt, ihn mir vorgenommen. Aber dass die Zeitmessung die ersten 1.000 Meter ausgefallen ist, war wirklich frustrierend und ärgerlich. Eigentlich wollte ich 3:40 Minuten oder drunter laufen, aber so habe ich die Orientierung verloren. Ich hätte mir für die Zuschauer ein schnelleres und attraktiveres Rennen gewünscht. In Madrid will ich ins Finale kommen und dann ist alles möglich."
Tobias Unger (Sieger 200 m; neuer deutscher Hallenrekord):
"Den deutschen Hallenrekord habe ich mir immer gewünscht. Dass es jetzt geklappt hat, macht mich sehr froh, denn er war schwer zu knacken. Es lief ja schon die letzten Wochen sehr gut und heute konnte ich dann die Leistung bringen und den Druck positiv umsetzen."
Birgit Rockmeier (Siegerin 200 m):
"Ich bin hergefahren, ohne zu wissen, was ich drauf habe. Ich war lange verletzt und habe seit dem 15. Januar fast nicht mehr trainiert. Heute habe ich dann einfach die Flucht nach vorn ergriffen. Die Hallen-EM-Norm für Madrid wäre ohne Verletzung drin gewesen. Für die Freiluftsaison habe ich mir die WM-Norm über 200 Meter vorgenommen."
Claudia Gesell (Siegerin 800 m):
"Ich hatte gehofft, dass es so ein schnelles Rennen wird, wie es jetzt ja auch war. Dass Janina sich hier vorne dranspannt, hatte ich nicht erwartet. Ich bin dann relativ früh an die Spitze gegangen, damit ich am Ende genug Platz hatte. Ich wollte das Rennen unbedingt gewinnen, da ich bis auf einmal in der Jugend jedes Rennen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen habe, wenn ich am Start war. Das lief heute echt perfekt."
René Herms (Sieger 800 m):
"Mein Ziel war eindeutig, den Titel erfolgreich zu verteidigen, egal wie. Ich war froh, dass es kein schnelles Rennen war, dafür reicht mein Training noch nicht aus. Deswegen hatte ich auch im Vorfeld auf einen langen Endspurt gehofft. Insgesamt war es ein gutes Rennen. Der Titel war heute wichtiger als die Zeit."
Antje Möldner (Siegerin 1.500 m):
"Platz eins bis drei hatte ich mir fest vorgenommen. Dass es jetzt für den ganz vorne gereicht hat, macht mich natürlich unheimlich glücklich. So ein schnelles Rennen hatte ich allerdings nicht erwartet. Die Hallen-EM wird jetzt vor allem erst einmal eine positive Erfahrung für mich sein. Wenn ich es dann noch schaffe, in den Endlauf zu kommen und vielleicht eine neue Bestleistung laufen kann, wäre das natürlich eine schöne Zugabe."
Daniela Rath (Siegerin Hochsprung):
"Nachdem das letzte Training so gut lief, hatte ich die 1,93 Meter und damit die Norm für die Hallen-EM eigentlich fest im Visier. Schade, dass es jetzt doch nicht geklappt hat, aber ich bin nicht mehr richtig in meinen Anlauf gekommen. Ich wusste aber schon von Anfang an, dass ich hier gewinnen kann. Meine Erfahrung und die Tatsache, dass ich die 80iger Höhen im ersten Versuch springen kann, haben mir Vertrauen gegeben. Jetzt, wo ich nicht so die Sicherheit habe wie sonst, sind für mich die niedrigen Anfangshöhen und damit die lange Wartezeit etwas störend. Aber dafür, dass ich eigentlich keine Hallensaison absolvieren wollte, sollte ich wohl zufrieden sein."
Nils Winter (Sieger Weitsprung):
"Bis Mitte Januar hatte ich so eine super Form, da dachte ich, ich springe die Norm gleich im ersten Wettkampf. Aber dann war ich drei Wochen so platt, hatte nur Wettkämpfe mit Ergebnissen um 7,70 Meter und ich wusste nicht, woran es lag. Jetzt bei der letzten Einheit am Mittwoch war ich dann wieder wie ausgewechselt, die Form ist wieder da. Das hat man heute ja auch gesehen, alle Versuche waren gut. Ich denke, das war mein bester Wettkampf in der Halle. Bei der Hallen-EM will ich das jetzt bestätigen und ins Finale kommen."