Mateusz Przybylko reißt 2,25 Meter hauchdünn
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) hat am Sonntag bei der Westdeutschen Hallen-Meisterschaft in seiner Trainingshalle 2,20 Meter übersprungen und für eine der besten Leistungen gesorgt. Mit einer Steigerung auf 8,21 Sekunden glänzte auch Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01). Aleixo-Platini Menga und Maike Dix gewannen beide Sprinttitel.
Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) hat es am Sonntag verstanden, die Westdeutschen Hallen-Meisterschaften an seiner Trainingsstätte bis zuletzt spannend zu gestalten. Denn als alle anderen Wettbewerbe längst beendet waren, ließ der Lokalmatador 2,25 Meter auflegen - das wäre eine Steigerung der Hallen-Bestleistung um zwei Zentimeter gewesen. Dieses Mal blieb die Latte noch nicht liegen. Im zweiten Versuch gemeisterte 2,20 Meter wurden als Siegerleistung eingetragen."Ich habe mich gut gefühlt, obwohl ich seit zwei Wochen eine leichte Fußprellung mit mir herumschleppe. Die werde ich jetzt auskurieren, um in drei Wochen bei den Deutschen Meisterschaften fit zu sein. Dann muss die persönliche Bestleistung fallen, ob 2,25 oder 2,26 Meter, das ist mir egal. Eines weiß ich: Die nächste Steigerung ist fällig, denn ich habe super trainiert", sagte der Deutsche U23-Meister. Nadja Kampschulte (TV Wattenscheid 01) reichten 1,76 Meter zum Sieg bei den Frauen.
Pamela Dutkiewicz immer schneller
Mit der Verbesserung auf 8,21 Sekunden hat sich Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) über 60 Meter Hürden an die dritte Stelle der nationalen Saisonrangliste vorgekämpft. Und sieht noch gehörig Potenzial - zumindest was die Zeit betrifft. "Regelrecht aggressiv bin ich gegen jede Hürde gerannt. Technisch war das dementsprechend alles andere als gut", freute sich die Bochumerin dennoch über den neuen Hausrekord. In Leipzig strebt die 22-Jährige DM-Edelmetall an. "Zweimal bin ich um ein paar Hundertstel an Bronze vorbeigeprescht. Jetzt will ich auf jeden Fall mit einer Medaille nach Hause fahren", so die Deutsche U23-Meisterin.
Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) behauptete sich auf beiden Sprintdistanzen. Zunächst steigerte er über 200 Meter seine Saisonbestzeit um 18 Hundertstel auf 21,14 Sekunden und setzte sich in einem packenden Zweikampf gegen den DLV-Jahresbesten Sebastian Ernst (TV Wattenscheid 01; 21,25 sec) durch. Über 60 Meter überquerte der 26-jährige Sportsoldat die Ziellinie nach 6,73 Sekunden zeitgleich mit Nordrheinmeister Peter Emelieze (ASV Köln). Robin Erewa (TV Wattenscheid 01; 6,81 sec) wurde Dritter, Robert Polkowski (LT DSHS Köln; 6,85 sec) Vierter.
Maike Dix mit Doppelsieg
Auch Maike Dix (TV Wattenscheid 01) gelang ein Doppelsieg. Die letztjährige Deutsche Vizemeisterin über 200 Meter kam auf dieser Distanz in 23,54 Sekunden bis auf zwei Hundertstel an ihren Saisonrekord heran und holte anschließend in 7,54 Sekunden auch den Sieg über 60 Meter.
Mehr Glanz hatte allerdings das ebenso hochqualitative wie spannende 60-Meter-Finale der U20, bei dem Jessie Maduka (ART Düsseldorf) zur Siegerin erklärt wurde. Mit der Bestzeit von 7,51 Sekunden lag die hochaufgeschossene Rheinländerin nicht einmal einen Wimpernschlag vor der zeitgleichen Nationalmannschaftskollegin Chantal Butzek (LC Paderborn). Über 200 Meter war Jessie Maduka in 24,55 Sekunden eine Klasse für sich.
Stefanie Voss "suboptimal"
Weitsprung-Titelverteidigerin Stefanie Voss (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), haderte mit dem Anlauf und empfand ihre im fünften Durchgang erzielten 6,30 Meter als suboptimal. "Ich war heute bei allen Sprüngen einen Fuß vom Brett entfernt", erklärte die Dritte der vorjährigen Deutschen Hallenmeisterschaft. "Wenn ich in Leipzig wieder aufs Treppchen käme, wäre das klasse. Denn die Konkurrenz ist zur Zeit doch ziemlich groß." Viele Blicke auf sich zog Paralympics-Sieger Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen), der im letzten Durchgang 7,54 Meter sprang.
Über 3.000 Meter löste sich Taher Belkorchi (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8:19,77 min), ein jetzt erst in der U20 startberechtigter Marokkaner, mit dem Schlussgong vom lange führenden und verbissen gegenhaltenden Fynn Schwiegelshohn (LG Olympia Dortmund; 8:20,06 min). Über 1.500 Meter wehrte Alexander Ide (TV Wattenscheid 01; 3:47,67 min) den Schlussangriff von Carl-Philip Heising (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 3:47,92 min) ab.
Maren Kock lockeren Fußes
Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) ließ als Gast nichts anbrennen und zog in 4:22,32 Minuten Titelträgerin Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen) zu 4:24,56 Minuten. "Ich habe in Chiclana sehr gut trainiert, finde es aber schade, dass ich meine gute Form weder beim Meeting in Düsseldorf noch in Karlsruhe zeigen durfte", sagte die Deutsche Hallenmeisterin von 2012 und vorjährige 5.000-Meter-Vizemeisterin, die zur EM nach Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) möchte.
Stab-Artistin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) bewältigte 4,30 Meter. Vizemeisterin Desiree Singh (LG Lippe Süd) schraubte ihre Saisonbestleistung um zehn Zentimeter auf 4,20 Meter. Marvin Caspari (TSV Bayer 04 Leverkusen) versuchte sich vergeblich am Hausrekord von 5,45 Meter. Seine Siegerhöhe: 5,35 Meter. Bei Dreispringerin Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) passte zumindest im dritten Durchgang alles, um sich auf exakt 13 Meter aufzuwerten.
Herzschlag-Finale über 400 Meter
Julia Schaefers rettete sich über 400 Meter in 55,35 Sekunden vor der buchstäblich mit Sieben-Meilen-Stiefeln heranfliegenden Carolin Walter (beide TSV Bayer Leverkusen; 55,37 sec), vor zwei Jahren Deutsche Hallenmeisterin über die doppelte Distanz, ins Ziel. Bei den Männern war Tobias Mausbach (TV Herkenrath; 48,59 sec) jederzeit Herr der Lage.
Sebastian Schürmann (SC Preußen Münster), mit der Staffel Zweiter der U20-EM, gewann beide Nachwuchs-Sprints. 60 Meter trommelte er in 6,86 Sekunden herunter. Über 200 Meter knallte er starke 21,87 Sekunden auf das Hallenoval, gefolgt vom erneut verbesserten Kai Köllmann (Weseler TV; 22,02 sec). Der Deutsche U18-Meister über 110 Meter Hürden hatte zuvor bereits über 60 Meter Hürden mit 8,12 Sekunden geglänzt.
Tim Jaeger über fünf Meter
Stabhochspringer Tim Jaeger (TSV Bayer 04 Leverkusen) hievte sich über 5,00 Meter. Benjamin Weßling (LAZ Mönchengladbach), erst 17, sprang 7,22 Meter und damit soweit wie nie. Konstanze Klosterhalfen (TV Bayer 04 Leverkusen) setzte sich über 800 Meter mit 2:08,96 Minuten an die Spitze der U20-Bestenliste.
Bei den Jungs brillierte Dennis Gerhard (LAZ Puma Rhein/Sieg; 155,78 min) vor Yussuf Ibn Maulud (ASV Köln; 1:55.83 min). Dreispringerin Annika Brockmann (ART Düsseldorf) gab sich mit 12,18 Meter zufrieden.
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