| Mehrkampf Halle/Saale

Mathias Brugger steigt mit 8.031 Punkten in die Saison ein

Eigentlich wollte er nur in ausgewählten Einzeldisziplinen testen. Aber dann lief’s. Zwar noch lange nicht wie am Schnürchen, aber dennoch so gut, dass am Ende sein zweiter 8.000-Punkte-Zehnkampf heraussprang: Mathias Brugger hat sich am Wochenende in Halle/Saale mit neuer Bestleistung von 8.031 Punkten zu Wort gemeldet.
Silke Bernhart

Gleich mehrere starke Mehrkämpfer hatten sich am Wochenende die Mitteldeutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Halle/Saale für eine erste Standort-Bestimmung ausgesucht. Unter ihnen der WM-Dritte und Lokalmatador Rico Freimuth (SV Halle). Mit 10,78 Sekunden über 100 Meter, 7,11 Metern im Weitsprung, 15,01 Metern im Kugelstoßen und 14,45 Sekunden über die Hürden zeigte er, dass die Form stimmt – und dass jetzt an der technischen Feinabstimmung gefeilt werden kann.

Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) wollte sich eigentlich ebenfalls nur einige Disziplinen herauspicken. Am Ende des ersten Tages aber waren unter anderem nach 15,09 Metern mit der Kugel und 48,63 Sekunden über 400 Meter schon 4.084 Punkte auf dem Konto. Und als über die Hürden (14,55 sec) und im Stabhochsprung (5,00 m) neue Bestmarken innerhalb des Zehnkampfs fielen, zog er durch. Mit 4:28,30 Minuten über 1.500 Meter machte der Dritte der letztjährigen Hallen-WM im Siebenkampf seinen zweiten 8.000er perfekt: Mit 8.031 Punkten lag er 23 Zähler über seinem bisherigen Hausrekord.

Noch viel Luft nach oben

"Ich bin sehr zufrieden. Ein paar Leistungen waren echt super", bilanzierte der 24-Jährige, der für das Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich; 27./28. Mai) im Kampf um die drei deutschen WM-Startplätze (Norm: 8.100 Pkt) besonders in den Sprüngen noch viel Luft nach oben sieht.

Im Hochsprung zum Beispiel gingen für den 2,06-Meter-Springer nur 1,92 Meter in die Ergebnislisten ein. "Ich hatte in den letzten zwei Wochen Knieschmerzen", erklärte er. Diese machten sich in Halle wieder bemerkbar, weswegen er nur wenige Versuche absolvierte. Auch der Diskuswurf wurde zur Zitterpartie und endete mit 43,08 Metern noch glimpflich – im Training hat er sich schon der 50-Meter-Marke genähert. "Jetzt heißt es regenerieren, damit ich in drei Wochen noch was drauflegen kann." 

Einzel-Bestleistungen geben Rückenwind

Mit jeweils einer neuen Einzel-Bestleistung und vielen neuen Erkenntnissen beendeten die U23-EM-Kandidaten Manuel Eitel und Tim Nowak (beide SSV Ulm 1846) ihren ersten Wettkampf-Test. Manuel Eitel überragte einmal mehr über 100 Meter (10,60 sec) und mit 7,56 Metern im Weitsprung – ein Zentimeter über Hausrekord ("Die Bestmarke war endlich fällig!"). Tim Nowak schickte den 800-Gramm-Speer auf 64,22 Meter und betätigte sich zum Tagesende 1.000 Meter lang als Tempomacher für Mathias Brugger.

Ein Sturz über die Hürden (Manuel Eitel) und ein Salto nullo im Stabhochsprung (Tim Nowak) zeigen die Knackpunkte auf, an denen in den kommenden Wochen bis zur U23-EM-Qualifikation in Bernhausen (10./11. Juni) noch gefeilt werden soll. "Die Ergebnisse heute sind nicht so aussagekräftig", bilanzierte Tim Nowak, der nach Beuger- und Hüftproblemen noch mit angezogener Handbremse in den ersten Mehrkampf-Test gestartet war. "Jetzt wissen wir, woran wir arbeiten müssen. Das war genau das, was wir gebraucht haben."

Auch die Olympia-Neunte im Siebenkampf Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) wird nach 5,81 Metern im Weitsprung (+2,6 m/sec) und 38,09 Metern mit dem Speer – beides kann sie deutlich besser – Erkenntnisse für die weitere Saisonplanung mitgenommen haben. In den Nachwuchs-Wettbewerben lieferten besonders Tom Greiner (Erfurter LAC; U20) mit 6.846 und Lea-Jasmin Riecke (Mitteldeutscher SC; U18) mit 5.103 Punkten ordentliche Tests, die im weiteren Saisonverlauf auf Normen für U20-EM und U18-WM hoffen lassen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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