Matthias de Zordo besticht mit 84,38 Metern
Beim 6. Schönebecker Solecup glänzte die deutsche Wurfelite am Samstag mit Spitzenleistungen. Matthias de Zordo (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) mit 84,38 Metern im Speerwurf, Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) mit 20,72 Metern im Kugelstoßen und Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) mit 65,41 Metern im Diskuswurf sorgten für die besten Resultate.
Gegen Mittag nutzten die Speerwerfer die prächtigen Bedingungen bei Sommerwetter zu weiten Würfen. Allen voran brillierte der gegenwärtig beste Deutsche Matthias de Zordo und gewann mit neuer persönlicher Bestleistung von 84,38 Metern. Ein zweiter Wurf landete bei 83,95 Metern, doch so ganz zufrieden war der Saarbrückener trotzdem nicht. "Es war noch mehr drin gewesen. Das zeigte mir der dritte Versuch, bei dem ich einfach ein besseres Gefühl hatte, aber der war ganz knapp übergetreten."Trotzdem war Matthias de Zordo hinterher auch froh, dass die EM-Norm nun abgehakt ist. "Es gibt mir Ruhe für die nächsten Wettkämpfe, der Stress ist weg. Aber ich will auch künftig über Norm werfen, es soll keine Eintagsfliege sein." Am Mittwoch (9. Mai) folgt Cuxhaven, dann eine eineinhalbwöchige Trainingspause und dann die Team-EM in Bergen (Norwegen; bis 19. bis 20. Juni).
Nadine Müller eilt von Sieg zu Sieg
Weit flog der Speer auch bei der A-Jugend. Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) warf den 800-Gramm-Speer auf immerhin 77,32 Meter und blieb damit nur wenig unter seiner bisherigen Bestweite von 78,64 Metern.
Nadine Müller hatte am Tag zuvor in Oslo (Norwegen) gewonnen, einen Tag später siegte sie in Schönebeck sicher mit 65,41 Metern. "Ich war selbst davon überrascht, denn ich bin 4 Uhr früh in Oslo aufgestanden, war 8.10 Uhr in Berlin-Tegel und hatte da eigentlich keine Lust zum Diskuswerfen. Aber ein Kaffee auf der Fahrt nach Schönebeck half mir dann, munter zu werden." Es war die zweitbeste Leistung in der Karriere der WM-Sechsten und wird ihr weiteres Selbstvertrauen für die nächsten Wettkämpfe geben.
Ralf Bartels mit Steigerung
Ralf Bartels hatte die gleiche beschwerliche Anreise aus Oslo, doch im Unterschied zu Nadine Müller, die diese schnelle Abfolge von zwei Wettkämpfen im Abstand von 24 Stunden testen wollte, war der Neubrandenburger vor dem Wettkampf nicht gerade erbaut von dem Stress. Aber sobald er dann im Ring stand, schien alles wie weggewischt. Fünf Versuche von 20,40 Metern und weiter, und der weiteste Wurf bei 20,72 Metern, die Konstanz war beeindruckend.
Zweiter wurde Marco Schmidt (VfL Sindelfingen) mit 19,61 Metern vor David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) mit 19,38 Metern.
Petra Lammert gewinnt
Petra Lammert (SC Neubrandenburg) gewann den Frauen-Wettbewerb mit 19,19 Metern vor Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01; 18,69 m) und Christina Schwanitz (LV 90 Thum; 18,23 m), die sich über ihre erstmalige EM-Norm freuen durfte. "Allerdings bin ich noch nicht da, wo ich hinwill. Bundeswehrwehrdienst, Trainerwechsel und Ortswechsel sind nicht so einfach wegzustecken", meinte Christina Schwanitz.
Die EM-Norm von 64,00 Metern hatte Diskuswerfer Markus Münch ( LG Wedel-Pinneberg) schon vorher erfüllt, aber der Sieg konnte ihn trotzdem erfreuen. Mit 63,50 Metern gewann er vor Martin Wierig (SC Magdeburg; 62,11) und dem Bestleistung werfenden Christoph Harting (SCC Berlin; 61,10 m).
"Das war heute eine konstante Serie zwischen 62 und 63 Metern. Nur der richtige Schuss nach oben fehlte, aber ich bin sicher, dass er bald folgt", erklärte Markus Münch hinterher. " In Barcelona will ich unter die Top Acht kommen".
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