Matthias de Zordo - Der Traum vom Olympiasieg
Ende gut, alles gut, so kann Matthias de Zordo (MTV Bad Kreuznach) die sportliche Bilanz für das Jahr 2006 ziehen. Der Speerwerfer holte sich am Wochenende bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften in Bautzen die Goldmedaille mit einem Wurf auf 71,67 Meter und schlug damit den höher eingeschätzten Berliner Franz Burghagen, der auf 71,32 Meter kam.
Matthias de Zordo überzeugte in Bautzen (Foto: Müller)
"Ich wusste, dass ich über 70 Meter werfen kann", analysierte der 18-Jährige in der Journalistenrunde und fügte an: "Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Wattenscheid kam ich nicht mal in den Endkampf. Das sollte mir diesmal nicht mehr passieren, ich wurde auch nicht ungeduldig, wusste aus dem Training um meine Stärke."Der in Bad Kreuznach lebende Athlet wirft seit sieben Jahren den Speer. "Früher war ich im Ballwurf gut, habe mit 14 Jahren den Ball so an die 74 Meter geworfen". So lässt sich erklären, dass er bei den Wurfdisziplinen landete, zumal er mit 1,89 Metern Körpergröße und 90 Kilogramm Gewicht auch die notwendigen Körpermaße besitzt.
Kraftreserven
Allerdings sieht Matthias de Zordo gerade in der Kraft noch Reserven. "Meine Technik ist eigentlich gut, auch wenn es natürlich immer noch etwas zu verbessern gibt." Seine Mutter, die gemeinsam mit dem Vater schon seit langem interessierte Zuschauerin und damit auch mit Sachkenntnis urteilende "Expertin" geworden ist, wirft ins Gespräch ein: "Unser Sohn hat deshalb anfangs wenig Krafttraining gemacht, weil er noch im Wachsen war. Noch im letzten Jahr legte er drei Zentimeter zu."
Aber, und da ist die Mutter ein wenig stolz, "bei Matthias gab es keine abrupten Steigerungen und Abstürze, sondern er steigerte sich kontinuierlich." Mit dem 700-Gramm-Speer hatte er eine Bestleistung von 84,82 Metern, nun ist er mit dem 800-Gramm-Speer bei 71,67 Metern angekommen. Die Weite von Bautzen ist also auch gleichzeitig persönliche Bestleistung gewesen.
Sport im Mittelpunkt
Für Matthias de Zordo dreht sich sehr viel um den Sport. Jeden Tag wird trainiert, und nebenher zieht er auch ab und zu seine Kreise bei den Handballern des HGC Bad Kreuznach. "Es gibt zwar zu dieser Verbindung unterschiedliche Meinungen, aber ich denke, dass das eine dem anderen nichts schadet." Aber nicht nur Sport steht auf der Tagesordnung, auch die Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann wird vorangetrieben.
Für das nächste Jahr ist sein Ziel klar: "Ich will zur Junioren-Europameisterschaft fahren." Und Träume hat der junge Mann auch! "Ich möchte Olympiasieger werden", und zählt in diesem Zusammenhang seine gegenwärtigen Vorbilder im Speerwurf, Jan Zelezny (Tschechische Republik), Andreas Thorkildsen (Norwegen) und Tero Pitkämäki (Finnland), auf. Aber bis es soweit ist, hat er ja noch viel Zeit. Schließlich ist er gerade mal 18 Jahre alt.