Nico Motchebon fehlt in Rom ein Hauch für Olympia
Dieses Ergebnis rang sogar DLV-Teamleiter Lothar Hirsch ein verzweifeltes Kopfschütteln ab, als er in Jena am Rande der Jugend-DM davon erfuhr. Dem wiedererstarkten Routinier Nico Motchebon (Kornwestheim/Ludwigsburg) klebte am Freitagabend beim Golden-League-Meeting in Rom wieder das Pech an den Spikes.
Nico Motchebon kratzt an der Olympianorm (Foto: Chai)
Verfehlte er in Cuxhaven vor einer Woche die Olympianorm über 800 Meter von 1:46,00 Minuten noch um sieben Hundertstel, war es nun als Fünfter des B-Laufs in Rom eine mickrige Hundertstel. Es hilft aber alles nichts! "Das ist die IAAF-Norm", erklärte Lothar Hirsch. Der A-Lauf über 800 Meter brachte erstklassige Leistungen hervor. Dort gewann der Däne Wilson Kipketer (1:43,88 min) vor dem Südafrikaner Hezekiel Sepeng (1:43,94 min). Bei den Frauen siegte die slowenische Europameisterin Jolanda Ceplak (1:57,68 min).
Auf den 1.500 Metern musste der Kenianer Bernard Lagat seine Jackpot-Hoffnungen begraben. Er unterlag in 3:30,81 Minuten Rashid Ramzi (Bahrain; 3:30,25 min). Weltmeister Hicham El Guerrouj (Marokko; 3:32,64 min) wurde nur Achter.
Unter acht Minuten
Bei den 3.000 Meter Hindernis fiel zum ersten Mal in der Saison die Acht-Minuten-Barriere. Paul Kipsiele Koech aus Kenia rechtfertigte in 7:59,65 Minuten seine umstrittene Olympianominierung.
Das Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Weltmeister Allen Johnson und Xiang Liu (China) ging bei jeweils 13,11 Sekunden an den US-Amerikaner. Motchebons Vereinskollege Tobias Unger nutzte dagegen bei einer weiteren Sprintentscheidung seinen Aufritt in der Golden League. Er steigerte seine Saisonbestzeit über 200 Meter auf 20,52 Sekunden.
Hohes Niveau über 400 Meter
Bei den Frauen standen die 400 Meter auf einem sehr hohen Niveau. Mit Tonique Williams-Darling (Bahamas; 49,25 sec), Ana Guevara (Mexiko; 49,74 sec) und Olga Kotlyarova (Russland; 49,77 sec) blieben gleich drei Läuferinnen unter 50 Sekunden. Auf den 400 Meter Hürden feierte die australische Weltmeisterin Jana Pittman (54,05 sec) einen Prestigeerfolg.
Auf einem ähnlichen Nevel zeigten sich auch die 5.000-Meter-Läuferinnen, bei denen die Äthiopierin Ejegayehu Dibaba (14:37,99 min) gewann und die Frankfurterin Irina Mikitenko (14:55,43 min) Achte wurde. In der Männerkonkurrenz, die das Meeting beschloss, lieferten sich Weltmeister Eliud Kipchoge (12:46,53 min) und der Äthiopier Sileshi Sihine (12:47,04 min) ein packendes Duell.
Russischer Sweep
Einen russischen "Sweep" durch Tatjana Lebedeva (7,01 m), Tatjana Kotova (6,76 m) und Irina Simagina (6,73 m) gab es im Frauen-Weitsprung. Hochklassig war auch der Hochsprung, bei dem das Duell zwischen der südafrikanischen Weltmeisterin Hestrie Cloete und der russischen Hallen-Weltmeisterin Jelena Slesarenko mit 2,03 Metern höhengleich endete.
Den Stabhochsprung-Sieg teilte sich der Leverkusener Richard Spiegelburg mit dem israelischen Europameister Alexander Averbukh, die wie fünf weitere Springer 5,67 Meter meisterten. Die weiteren Deutschen Lars Börgeling (5,45 m) und Tim Lobinger (ohne Höhe) konnten keine Akzente setzen.
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