Matthias de Zordo triumphiert in Haldensleben
Die Premiere des Meetings in Haldensleben, das parallel zum Berliner ISTAF eine Nische fand, verlief hochklassig. Der Vize-Europameister im Speerwurf, Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05), war dabei mit seinen 83,50 Metern nicht zu schlagen. Für Weltklasse-Leistungen sorgten bei sommerlichen Temperaturen von mehr als 25 Grad am Sonntagnachmittag aber auch die internationalen Gäste.
Zwei Tage nach seinem Sieg in Thum gab Matthias de Zordo erneut den Ton an. Der Saarbrücker, der in den letzten Wochen zu einem der besten Speerwerfer der Welt aufgestiegen ist, ließ seinen Gegnern um den früheren Deutschen Meister Mark Frank (1. LAV Rostock; 79,26 m) keine Chance. Mit 83,50 Metern übertraf er die 80-Meter-Marke schließlich im letzten Durchgang noch als einziger und das dann deutlich. Dabei hatte er bereits zuvor den gesamten Wettkampf über in Front gelegen.Für einen weiteren deutschen Sieg garantierte Kugelstoßerin Nadine Kleinert, die zuletzt über Rückenprobleme klagte. Die Vize-Weltmeisterin vom SC Magdeburg setzte sich mit 18,82 Metern aus dem vierten Durchgang gegen die Kubanerin Misleydis González (18,67 m) durch.
6,88 Meter mit Wind
Im Weitsprung sorgte die Slowakin Jana Velďáková für eine Überraschung. Die 29-Jährige, angereist mit der zwei Jahre alten Bestleistung von 6,72 Metern, katapultierte sich auf 6,88 Meter und deklassierte damit die Konkurrenz um Marestella Torres von den Philippinen (6,61 m). Allerdings war der Rückenwind bei diesem Versuch irregulär (+ 4,8 m/sec), so dass diese Leistung ebenso wenig in die Bestenlisten eingehen wird wie jene von Marestella Torres (+ 2,7 m/sec).
Mit einer neuen Saisonbestleistung über 800 Meter wartete der Erfurter Sebastian Keiner in 1:46,48 Minuten als Zweiter hinter dem US-Amerikaner Duane Solomon (1:46,45 min) auf. Damit beschenkte er sich an seinem 21. Geburtstag selbst. Bei den Frauen glänzte auf dieser Strecke die Jamaikanerin Kenia Sinclair in 1:58,77 Minuten. Nur einmal war die die frühere Hallen-Vize-Weltmeisterin in diesem Sommer schneller gewesen.
Die WM-Fünfte Anneisha McLaughlin (Jamaika) nutzte die guten Bedingungen mit idealem Rückenwind (+ 2,0 m/sec), um ihre 200-Meter-Bestzeit um eine Hundertstel auf 22,54 Sekunden zu steigern.
„Aus wenig viel gemacht“
Weiter vergeblich mühte sich Diskuswerferin Nadine Müller auch in Haldensleben um ihr Vor-EM-Niveau, das deutlich über 60 Metern lag. Die Hallenserin konnte diesmal diese Marke nur knapp übertreffen, musste sich mit 60,44 Metern, die sie erst mit dem letzten Versuch erreichte, und Platz drei hinter der überragenden Kubanerin Yarelis Barrios (64,83 m) und der Rumänin Nicoleta Grasu (60,52 m) zufrieden geben.
„Wir haben aus wenig Budget viel gemacht und dabei alles eingesetzt, was wir hatten. Die Qualität ist für Haldensleben sensationell“, sagte ein zufriedener Meetingdirektor Hartmut Baethge, der 120 Athletinnen und Athleten aus 31 Nationen begrüßen durfte. Die Veranstaltung wurde von über hundert Sponsoren und Unterstützern getragen. 350 Mitstreiter waren am Meetingnachmittag im Einsatz.
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