Matthias de Zordo - Viel Kraft getankt
Matthias de Zordo hat Kraft getrankt, um im August im Olympia-Finale noch stärker zu sein als 2011 beim WM-Titel von Daegu (Südkorea). Am Mittwoch (16. Mai) gibt der 24-Jährige an der Stätte seines größten Erfolges sein Saisondebüt.
Schon als 16-Jähriger hat "Zorro" einst verkündet: "Ich will Olympiasieger werden." Die Goldmedaille von London (Großbritannnien) hat Matthias de Zordo inzwischen beim Trip in die britische Hauptstadt schon mal fotografiert, um sie nach Lust und Laune betrachten zu können.Am 11. August soll sie dann nach dem Speer-Finale möglichst an seinem Hals baumeln. Doch erst einmal gibt der Saarbrücker am Mittwoch beim Leichtathletik-Meeting in Daegu sein Saisondebüt. Dort, wo er 2011 mit dem WM-Gold die erste Krönung erfuhr.
"Eine große Meisterschaft, loslaufen, draufhauen, fertig - die Konkurrenz gleich im ersten Versuch schocken", das soll auch in gut drei Monaten das Motto des Saarbrückers sein, der im Regal über dem Fernseher noch etwas Platz neben dem WM-Gold 2011 und dem EM-Silber 2010 hat. Vor seinem geistigen Auge sieht er schon, wie schön die wertvollste Plakette der Sommerspiele in die elitäre Kollektion passen würde.
Gut gelaufen
Um sein Ziel zu erreichen, hat Matthias de Zordo gemäß seinem Wahlspruch "Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen" im Winter für die Schlacht ums Edelmetall aufgerüstet. "Wir haben das Krafttraining intensiviert. Alles ist gut gelaufen, auch der Fuß ist okay", sagt Boris Henry, Heim- und Bundestrainer des Weltmeisters, angesichts der Probleme mit dem oberen Sprunggelenk. Diese hatten am 3. September im WM-Finale von Daegu noch zum Verzicht auf zwei der sechs Würfe geführt.
Auch optisch ist dem Mann mit den italienischen Wurzeln inzwischen das intensivierte Krafttraining anzusehen. Der einst schmächtige Handballer aus dem rheinland-pfälzischen Langenlonsheim ist inzwischen zu einem Athleten geworden, der bei 1,91 Metern Länge fast 100 Kilo auf die Waage bringt. Im südafrikanischen Trainingslager flogen die Speere von "Zorro", den seine Freunde wahlweise auch "Matze" nennen, schon ganz ordentlich.
Norm früh abhaken
Auch technisch passt es schon ganz gut bei dem 24-Jährigen, dessen Freundin Isabell Arendes Speerwurf-Landesmeisterin in Niedersachsen ist. "Die Olympianorm von 82 Metern will ich früh abhaken", sagt Matthias de Zordo, der drei Tage später in Shanghai (China) erneut startet. In der Diamond League hatte das Mitglied der Bundeswehr-Sportfördergruppe Mainz Mitte September den zweiten Coup der Saison gelandet und auf die WM-Prämie von 60.000 US-Dollar noch 40.000 US-Dollar für den Disizplin-Gesamtsieg in der Leichtathletik-Königsklasse draufgepackt.
Seine Bestleistung von 88,36 Metern bedeuteten damals in Brüssel "Weltrekord" für Linkshänder. Inzwischen träumt Matthias de Zordo längst von den 90 Metern - aber mehr noch vom Olympia-Gold, das vor vier Jahren Andreas Thorkildsen gewonnen hatte. 2011 hatte der Norweger dann keine Chance gegen den Saarbrücker - aber einen guten Spruch für ihn parat: "Du musst auch mal mit dem richtigen Arm werfen."
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)
leichtathletik.TV:
Matthias de Zordo auf London-Besuch