Matthias Prey vorn - Arthur Abele bricht ab
Mit der besten Leistung im Kugelstoßen (15,88 m) und der besten Leistung im Weitsprung (7,53 m) hat sich Matthias Prey (SC Rönnau 74) am ersten Tag der Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in Frankfurt-Kalbach an die Spitze der Männer-Konkurrenz gesetzt. Bitter: Mitfavorit Arthur Abele (SSV Ulm 1846) musste den Hallen-Siebenkampf vorzeitig beenden.
Der 24 Jahre alte Matthias Prey führt nach vier von sieben Disziplinen mit 3.346 Punkten vor Norman Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde), der sich bisher 3.136 Punkte erarbeitet hat.Hinter den beiden liegt ein Verfolgertrio mit Maximilian Gilde (LG Hannover, 3.107 Punkte), Patrick Spinner (LG Ortenau Nord, 3.106 Punkte) und Patrick Scherfose (LG Weserbergland, 3.104 Punkte). Der Hallen-Weltmeister von 2006, André Niklaus (LG Nike Berlin), steht mit 2.959 Punkten auf Platz neun und damit einen Rang vor Titelverteidiger Steffen Kahlert (TuS Wunstorf, 2.955 Punkte).
Arthur Abele mit Achillessehnen-Problemen
Arthur Abele musste seinen Siebenkampf wie schon im vergangenen Jahr nach drei Disziplinen beenden. „Das hat mir in der Seele wehgetan“, sagte Claus Marek, Leitender Bundestrainer Mehrkampf, zum Pech des Ulmers.
Nach einem guten Start über 60 Meter (7,11 sec), im Weitsprung (7,30 m) und Kugelstoßen (13,60 m) meldete sich die Achillessehne. Ein bitterer Rückschlag - seit 2008 hat Arthur Abele keinen Mehrkampf mehr beendet. Claus Marek hofft, dass sich der Ulmer bald wieder zurückmeldet. „Denn wenn er durch einen Zehnkampf kommt, ist er gleich zu einer riesigen Punktzahl fähig“, sagte er.
Arthur Abele selbst blickte bereits voraus auf die Freiluft-Saison und erklärte, der Wettkampf-Abbruch sei vor allem eine Vorsichtsmaßnahme: „Es steht im Sommer zu viel auf dem Spiel. Da will ich endgültig zurück sein, deshalb riskiere ich hier nichts“, begründete er. Der Physiotherapeut diagnostizierte eine Achillessehnen-Reizung.
Optimale Bedingungen
An den Bedingungen lag es wohl nicht. Noch unter der Woche war unklar gewesen, ob die Halle in Frankfurt-Kalbach überhaupt wettkampftauglich sein würde. Doch die Heizung spielte rechtzeitig wieder mit, die Meisterschaften fanden statt - und Claus Marek sah „optimale“ Bedingungen: „Es wurde von Stunde zu Stunde besser. Das haben die Frankfurter gut in den Griff bekommen“, lobte der Bundestrainer.
Den zweiten Platz, den Arthur Abele nach den ersten Disziplinen hinter Matthias Prey belegt hatte, übernahm nach dem vierten Durchgang Norman Müller dank einer starken Leistung im Hochsprung. Nach zwei Fehlversuchen über 1,97 Meter ging der EM-Siebte direkt auf 2,00 Meter - und hatte sofort Erfolg.
Am Sonntag dürfte es auf ein Duell zwischen den beiden Führenden hinauslaufen. Der Vorsprung, den sich Matthias Prey durch seine hervorragenden Leistungen in den ersten Disziplinen erarbeitet hat, könnte im Stabhochsprung schnell schmelzen: Hier hat Norman Müller Vorteile. Möglich, dass es im abschließenden 1.000-Meter-Lauf zu einem packenden Finale kommt.
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