Susanne Pumper läuft österreichischen Rekord
Susanne Pumper, die Hallen-EM-Dritte über 3.000 Meter, nutzte am Sonntag die Halbmarathon-Premiere beim Wien-Marathon, um den zwei Jahre alten österreichischen Rekord von Eva Maria Gradwohl um fünf Sekunden auf 1:13:20 Stunden zu verbessern. Die 34-Jährige sorgte so aus heimischer Sicht für das Veranstaltungshighlight, nachdem die Streckenrekorde auf der doppelten Distanz unangetastet blieben.
Susanne Pumper überzeugte im Halbmarathon (Foto: Chai)
"Der Rekord war mir wichtig. Dass ich das Halbmarathon-WM-Limit von 1:13 Stunden nicht geschafft habe, stört mich eigentlich nicht sehr, das wird sich schon noch ausgehen", sagte Susanne Pumper, "die ersten 5 Kilometer bin ich etwas zu forsch angegangen, das habe ich dann den Rest der Distanz schon gemerkt."Im Männer-Marathon sorgte der 24-jährige Mubarak Hassan Shami (Katar) schon nach der Halbzeit für die Vorentscheidung, als er sich entscheidend absetzte und bald einen deutlichen Vorsprung auf seine Konkurrenten hatte.
Der Debütant, der in Kenia geboren ist und vorher unter dem Namen Richard Yatich lief, hielt trotz merklicher Schwierigkeiten in der Schlussphase einsam seine Spitzenposition bis ins Ziel, das er nach 2:12:20 Stunden erreichte, souverän. Er durfte sich über 10.000 Euro Prämie freuen.
Überraschungserfolg
"Ich hatte nicht mit dem Sieg gerechnet. Ich dachte, ich kann 2:14 oder 2:15 Stunden laufen", sagte der Sieger, "mir war es nicht zu heiß. Ich habe das Wetter und die Strecke genossen." Japhet Kosgei (Kenia; 2:15:15 h) folgte als Zweiter mit deutlichem Rückstand.
Erstaunlich war das Abschneiden von Michael Buchleitner. Der Österreicher, der seine Leistungssportkarriere ausklingen lässt, hielt sich wacker. Der Olympia-Teilnehmer lief in 2:16:41 Stunden als Achter unter die ersten Zehn und in die Preisgeldränge.
"Ich kann mit diesem Ergebnis sehr gut leben", stellte er im Ziel fest, "bis Kilometer 32 habe ich mich sehr gut gefühlt. Hinten raus wurde es schwer, aber die Zuschauer haben mich ins Ziel getragen. Für mich war der Wind ein größeres Problem als die Temperatur." Er kündigte an, dass er nun bis zu seinem 50. Lebensjahr beständig Marathons unter drei Stunden laufen möchte. "Ein Rennen auf diesem Niveau wird es allerdings nicht mehr geben."
Ungefährdeter Sieg von Florence Barsosio
Florence Barsosio konnte der Frauenkonkurrenz den Stempel aufdrücken. Die Kenianerin, die im April bereits den Paris-Marathon bestritten hatte und trotzdem schon wieder genug Kraftreserven hatte, verpasste in 2:31:40 Stunden eine Zeit unter 2:30 Stunden aber klar.
"Für mich war es heute sehr heiß. Ich habe deshalb versucht, mich nicht zu übernehmen und überlegt zu laufen", sagte sie, "wenn ich wieder nach Wien komme, hoffe ich aber auf stärkere Konkurrenz."
Die Österreicherin Eva Maria Gradwohl lag anfangs auf Landesrekordkurs, kam dann allerdings von dieser Marschroute wieder ab. In 2:39:44 Stunden lief sie auf Platz zwei und holte sich mit 5.000 Euro das höchste Preisgeld ihrer Laufbahn.
Josiah Thugwane enttäuscht
Zum Flop wurde Josiah Thugwane, der Olympiasieger von Atlanta. Bereits nach 30 Minuten stieg der Südafrikaner, der ursprünglich eine Zeit unter 2:12 Stunden laufen wollte, aus.
Der Streckenrekord (2:08:35 h) blieb trotz des teuersten Elitefeldes, das Wien je gesehen hatte, unangetastet. Veranstalter Wolfgang Konrad machte dafür die schwüle und windige Witterung verantwortlich.
Der Vienna City Marathon zählte insgesamt 21.000 Teilnehmer, von denen rund 7.000 auf die Marathondistanz gingen.
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