Maurice Huke erstmals unter 22 Sekunden
Der B-Jugendliche Maurice Huke (TV Wattenscheid) "knackte" am Sonntag, dem zweiten Tag der westfälischen Jugendmeisterschaften in Gladbeck, mit 21,98 Sekunden über 200 Meter erstmalig die 22-Sekunden-Marke und sorgte somit für einen Höhepunkt.
"Das war natürlich eine riesengroße Freude für mich," strahlte der 18 Jahre alte Wattenscheider, dessen Vater Michael Huke in den 90iger Jahren zu den besten DLV-Sprintern zählte. Maurice Huke, der sich bewusst der stärkeren A-Jugendkonkurrenz stellte, hatte zuvor auf der langen Sprintdistanz Bestzeiten von 22,16 Sekunden in der Halle und 22,25 Sekunden im Freien. "Dabei war mein heutiger Lauf noch nicht einmal optimal. Zum einen bin ich aus der Kurve mit zu viel Rücklage gekommen, zum anderen bin ich auf den letzten Metern in der Hüfte eingeknickt," übte Michael Huke Selbstkritik.Zudem waren mit der Temperatur von 18 Grad und einem Gegenwind von 1,0 Metern pro Sekunde die äußeren Bedingungen keineswegs leistungsfördernd. "Nachdem ich über 200 Meter die Schallmauer durchbrochen habe, möchte ich bei meinen nächsten Rennen nun auch die Elf-Sekunden-Marke über 100 Meter packen," hat sich der blonde Wattenscheider vorgenommen.
Maurice Huke hatte auch einen entscheidenden Anteil am Erfolg des TV Wattenscheid (Jenk, Eder, Huke, Erewa) in der 4x100-Meter-Staffel in ausgezeichneten 41,50 Sekunden. Damit verfehlten die "Blauhemden" nur um sieben Hundertstelsekunden ihre letzt jährige Bestzeit.
Andre Karasch dreifach erfolgreich
Der B-Jugendliche Andre Karasch (LC Paderborn), der beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen den Westfalenrekord im Zehnkampf auf 7.159 Punkte verbessert hatte, gefiel mit seinen Erfolgen im Kugelstoßen (17,05 m) und im Speerwerfen (59,52 m). Dabei blieb der 17 Jahre alte Paderborner jeweils nur knapp unter seinen persönlichen Bestleistungen von 17,06 Metern bzw. 59,52 Metern.
Seinen dritten Titel sicherte sich Andre Karasch, der vor zehn Jahren beim TUS BW Istrup mit der Leichtathletik anfing und daher das Sweatshirts des Vereins immer noch zu Wettkämpfen mitbringt, im 110-Meter-Hürden-Finale mit 14,72 Sekunden.
Stefanie Pähler im Weitsprung die Nummer eins
Stefanie Pähler (LG Olympia Dortmund), die tags zuvor die 100 Meter in 11,83 Sekunden klar für sich entschied, erreichte im vierten Versuch des Weitsprungs respektable 5,91 Meter und ließ damit Nadine Upadek (LG Ratio Münster, 5,61 m) keine Chance. "Dafür, dass ich in letzter Zeit nur einmal Weitsprung trainiert habe, bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ob ich auch bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm im Weitsprung antrete, werde ich im wesentlichen vom Zeitplan abhängig machen" betonte Stefanie Pähler.
Auch Teamkollegin Esther Oefner konnte sich über zwei Titel freuen. Die 16-Jährige, die nach ihrer verletzungsbedingten "Auszeit" wieder topfit ist, war im Weitsprung mit guten 5,83 Metern ungefährdet. Ihre Ausnahmestellung in Westfalen bei der weiblichen Jugend B bewies Esther Oefener auch im 100-Meter-Hürdenlauf, in dem sie in der neuen persönlichen Bestzeit von 13,90 Sekunden (bisher 14,23 sec) allen die Fersen zeigte.
Lisa Ollesch mit Bestzeit
Im 1.500-Meter-Lauf der weiblichen Jugend B steigerte sich Lisa Ollesch (TV Wattenscheid) um 17 Sekunden auf beachtliche 4:39,86 Minuten und ließ mit ihrem starken Finish Christina Bach (CVJM Siegen, 4:45,20 min) und Linda Wrede (ASV Iserlohn, 4:45,71 min) keine Chance. "Ich habe mich heute unwahrscheinlich locker gefühlt," freute sich die 17 Jahre alte Wattenscheiderin, die über 800 Meter eine persönliche Bestzeit von 2:13,82 Minuten hat.
Nicht mit sich zufrieden war dagegen die letzt jährige deutsche B-Jugendmeisterin Nina Stöcker (LG Ratio Münster), die sich im 1.500-Meter-Lauf der weiblichen Jugend A als Siegerin mit 4:45,82 Minuten begnügen musste.
Kein überschwänglicher Jubel brach auch bei der B-Jugendlichen Desiree Singh (LG Lippe-Süd) aus, die mit 3,90 Meter im Stabhochsprung zwölf Zentimeter unter ihrer Jahresbestleistung. "Im Training läuft es bei mir zurzeit wesentlich besser, so dass ich mir höhenmäßig etwas mehr erwartet hatte" erklärte die frühere Kunstturnerin.
Starke Hammerwerfer
Beim TUS Eintracht Minden hat Kirsten Münchow das Hammerwurf-Training übernommen. Daher war es nicht verwunderlich, dass die Ostwestfalen sowohl bei der männlichen Jugend A mit Jan Kölling (57,74 m) als auch bei der männlichen Jugend B mit Maximilian Blume (51,85 m) jeweils den Sieger stellten. Dabei verblüffte vor allem Maximilian Blume, der bei einer Körperlänge von 1,86 Metern lediglich 65 Kilogramm auf die Waage bringt. Sein Teamkollege Jan Kölling (2,00 m/93 kg) verfügt da schon über andere körperliche Voraussetzungen.
Im Weitsprung der männlichen Jugend A gefiel Stephan Zenker (TV Gladbeck) als überlegener Sieger mit 7,03 Meter. Eine überzeugende Vorstellung bot auch Alexander Boelhauve (LG Lemgo), der tags zuvor Zweiter über 800 Meter war, als Spurtsieger über 1.500 Meter in 4:07,07 Minuten. Der 18-jährige Nachwuchs-Mittelstreckler gewann damit seinen 13. Westfalentitel.
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