| DM in Erfurt

Max Heß glänzt mit 17,24 Metern

Welch ein Auftakt bei den 117. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. In der ersten Männer-Entscheidung glänzte Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) mit 17,24 Metern (+2,1 m/sec). Weiter ist bei Deutschen Meisterschaften fast 20 Jahre lang kein Athlet gesprungen.
Martin Neumann

Nach dem dritten Sprung stürmte Max Heß zu seinem Trainer Harry Marusch und klatschte ab. Dem Chemnitzer war ein veritabler Stein vom Herzen gefallen. Nach zwei übergetretenen Versuchen musste unbedingt ein gültiger Sprung her. Bei einem dritten „X“ in den Ergebnislisten wäre der Dreisprung-Titelverteidiger aus dem DM-Rennen gewesen. Doch die Nerven des Europameisters hielten: „Das ist eine meiner größten Stärken, dass ich in solchen Situationen nicht groß nachdenke, sondern einfach mache!“

Bei 17,24 Metern landete der 20-Jährige und verschenkte dabei am Brett sogar noch elf Zentimeter. Vier Zentimeter weiter als bei seiner Freiluft-Bestmarke vor 13 Monaten beim EM-Triumph in Amsterdam (Niederlande). Seit 1998 (Charles Friedek; 17,27 m) ist kein Deutscher Meister weiter gesprungen. Allerdings war der Wind (+2,1 m/sec) bei Max Heß‘ Sprung minimal zu stark, damit wird die Weite nicht in die Bestenliste eingehen.

1,09 Meter Vorsprung

Nach einem weiteren ungültigen Versuch verzichtete der Hallen-Vize-Weltmeister auf Durchgang Nummer fünf und ließ im finalen Versuch noch einmal 17,13 Meter folgen, der Wind (+1,0 m/sec) war bei diesem Sprung regulär. Der nationalen Konkurrenz war Max Heß damit klar überlegen. 1,09 Meter Vorsprung hatte der 20-Jährige auf Felix Wenzel. Der Potsdamer jubelte trotzdem über Silber und die neue Bestleistung von 16,15 Metern. Bronze ging an den Deutschen U23-Meister Tobias Hell (Schweriner SC), der mit 15,87 Metern genau einen Zentimeter kürzer sprang als vor drei Wochen bei seinem Titelgewinn in Leverkusen.

Für Max Heß ist die Saison nach dem Gold-Coup von Erfurt noch lange nicht zu Ende. Kommendes Wochenende geht er bei der U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli) auf Medaillenjagd und trifft dabei auf starke Konkurrenz. Denn nicht der Europameister führt die Meldeliste an, sondern Nazim Babayew (Aserbaidschan) mit 17,15 Metern.

Über Bydgoszcz nach London

Mit seinen regulären 17,13 Metern aus Erfurt ist der Chemnitzer dem Führenden in der Bestenliste allerdings auf den Fersen. Und der Hallen-WM-Achte aus Aserbaidschan ist lange nicht so konstant in seinen Leistungen wie Max Heß. So blieb Nazim Babayew bei zwei von vier Wettkämpfen in der Sommersaison unter der 16-Meter-Marke. „Ich will in jedem Fall in Bydgoszcz um die Medaillen mitspringen, zumal es meine einzige Chance bei U23-Europameisterschaften ist“, blickte Max Heß auf die kommende Aufgabe.

Höhepunkt soll für den Chemnitzer dann natürlich die WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) werden. „Dort heißt es: Erst die Quali überstehen, dann ist im Finale vieles möglich. Wobei man für eine Medaille sicherlich 17,50 Meter anbieten muss“, sagte Max Heß. Einen Leistungssprung in solche Dimensionen hält der Student durchaus für möglich: „Bei der Hallen-EM habe ich das mit 17,52 Metern ja schon gezeigt, auch wenn der Boden natürlich geholfen hat.“

Weiten um 17,30 Meter seien definitiv drin. „Zuletzt hatte ich ungültige Versuche, die in diesem Bereich waren“, sagte Max Heß. Dass er seine Nerven bei großen Wettkämpfen auch in Drucksituationen im Griff hat, bewies der 20-Jährige in Erfurt jedenfalls eindrucksvoll.

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