Tatiana Grigorieva will wieder hoch hinaus
Jahrelang gehörten ihr die Schlagzeilen. Tatoana Grigorieva, eine der weltbesten Stabhochspringerinnen, war ganz oben. Aber in der vergangenen Saison fiel sie tief. Wegen einer schmerzhaften Rückenblessur, die sich bei ihrem ersten Europa-Start zugezogen hatte, musste die Höhenjägerin die WM in Paris sausen lassen. Doch jetzt ist sie wieder da. "Tatjana Grigorieva is still alive and well", meldete "The Age", die auflagenstarke Tageszeitung aus Australien.
Tatiana Grigorieva sucht den Anschluss (Foto: Kretzschmar)
Tatiana Grigoieva hat schon viel erlebt in ihrer Laufbahn. 1999 holte sie Bronze bei der WM in Sevilla, zwei Jahre später in Edmonton verpasste sie als Vierte nur knapp den Sprung aufs Treppchen. 2000 in Sydney wäre ihr beinahe der ganz große Coup gelungen. Damals gewann die gebürtige Russin aus St. Petersburg, die in "down under" längst heimisch geworden ist, olympisches Silber. Und wäre nicht Cathy Freeman gewesen, die am gleichen Abend über 400 Meter das Rennen ihres Leben lief, hätte sie alle Publicity der australischen Presse bekommen.Seit ihrem Sieg bei den Commonwealth Games in Manchester 2002 ist es allerdings ruhig geworden um die einstige 400-Meter-Hürdenläuferin, die auch als Fotomodell Karriere gemacht hat. "Sport-Nework ESPN", das amerikanische Kabelunternehmen, wählte sie vor zwei Jahren noch in die Top Ten der "Leichtathletinnen mit dem größten Sex-Appeal".
Pleiten, Pech & Pannen
Nach der missratenen Saison 2003, die ihr nur Pleiten, Pech & Pannen bescherte, wagt sie nun ein Comeback. Sergej Miroshnichenko, ein Trainer der Extraklasse, ist ihr Berater. Dank seiner tatkräftigen Mithilfe hofft sie auf neue Höhenflüge. Am Freitag musste sie sich in Brisbane beim Wiedereinstieg allerdings noch mit 4,20 Metern begnügen.
Doch der Blick geht voraus. "Natürlich habe ich mir bereits die Konkurrenz angeschaut", erklärte Tatiana Grigorieva, die einen Hausrekord von 4,56 Meter vorweisen kann, in einem Interview mit "The Age", "einige von ihnen sind sehr, sehr gut, aber ich habe keine Angst vor ihnen."
Die bildhübsche Australierin, die mit Ehemann Viktor Christiakov in Adelaide lebt und am "South Australian Sports Institute" das Studienfach Marketing belegt, gibt sich betont optimistisch. Voller Selbstbewusstsein träumt sie von den Olympischen Spielen in Athen. "Das ist mein primäres Ziel." Mit 28 Jahren stehen ihr alle Türen sperrangelweit offen.