Maya Rehberg überzeugt in Darmstadt
Der spürbare Wind konnte am Sonntag beim Crosslauf in Darmstadt die deutschen Laufhoffnungen nicht davon abhalten, ihren Weg zur Cross-Europameisterschaft in Budapest (Ungarn; 9. Dezember) einzuschlagen. In den Klassen U20 und U23 ging es um die Startplätze. Bekannte Namen wie Corinna Harrer (LG TelisFinanz Regensburg) oder Maya Rehberg (SC Rönnau 74) werden nach den Ausscheidungsrennen erwartungsgemäß das DLV-Aufgebot im Nachwuchsbereich anführen.

Im Rennen der männlichen U20 (6.700 m) schlug der für den LC Mengerskirchen startende Uya Hundessa Abdi (22:06 min) den deutschen Läufern ein Schnippchen. Der Äthiopier ließ sich zwar mit einem betont überlegten Auftreten bis in die Schlussphase auf einen Dreikampf mit Johannes Motschmann (SC Magdeburg; 22:08 min) und Moritz Steininger (1. FC Passau; 22:11 min) ein, sorgte dann aber 200 Meter vor dem Ziel rechtzeitig für die Entscheidung.
Fabienne Schlumpf vor Corinna Harrer
Im Vorjahr musste sich U23-Hoffnungsträgerin Corinna Harrer ihrer deutschen Konkurrentin Anna Hahner (run2sky.com) geschlagen geben, diesmal fand die Regensburgerin auf den 6.700 Metern ihre Meisterin in der Schweizerin Fabienne Schlumpf.
„Ich dachte, ich kann sie schlagen“, meinte die Olympia-Teilnehmerin, die nach 24:25 Minuten im Ziel war. Entsprechend schloss sie zwar eine Lücke zu der offensiv laufenden Eidgenossin zwischenzeitlich, am Ende fehlten Corinna Harrer dann aber rund dreißig Meter. Den zweiten Platz nahm sie aber als „gutes Zeichen“ für die Cross-EM: „Es könnte wieder passen.“
Auf den Plätzen drei und vier landeten Jannika John (LAC Quelle Fürth; 24:37 min), die getreu ihrem Motto „Ich probier’s mal“ ein mutiges Rennen zeigte, und Jana Sussmann (Laufteam Haspa-Marathon Hamburg; 25:11 min). In den Wettkampf waren auch die Frauen integriert, allerdings fehlten dort die Asse, die parallel in Tilburg (Niederlande) um die Cross-EM-Tickets liefen.
Michael Schramm mit der besten Taktik
Die U23-Konkurrenz der Männer (8.500 m) hatte es in sich. Zunächst drückte der Berliner Fabian Clarkson, der in den USA studiert und sich gerade für die Crossaison zweieinhalb Wochen in der Heimat aufhält, aufs Tempo. Michael Schramm (LAV Stadtwerke Tübingen) und Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) ließen sich davon aber nicht beirren, so dass sich eine Dreiergruppe formierte. Diese sprengte schließlich auf der letzten Runde Michael Schramm, der nach 27:21 Minuten vor Nico Sonnenberg (27:30 min) und Fabian Clarkson (27:37 min) einlief.
„Ich wusste, dass etwas geht“, sagte Michael Schramm, „ich war aber überrascht, dass Fabian Clarkson so Tempo gemacht hat. Ich war von uns Dreien der Sprintschwächste, deshalb musste ich am Ende das Tempo hochhalten.“ Für diesen taktischen Schachzug wurde er mit dem Sieg belohnt.
Komplette Nachwuchsteams zu erwarten
In der Männer-Konkurrenz (10.300 m) setzte sich in Darmstadt abseits der Cross-EM-Qualifikation in Tilburg Richard Ringer durch. Der Friedrichshafener, der keine Ambitionen in Richtung Budapest hegt und entsprechend ohne spezielle Vorbereitung antrat, setzte sich auf der letzten Runde vom Ostheimer Manuel Stöckert ab und lief sich dann noch 50 Meter Vorsprung heraus. Mitfavorit Musa Roba-Kinkal (SC Gelnhausen) gab verletzungsbedingt schon frühzeitig auf.
Bundestrainer Wolfgang Heinig kündigte am Ende der Veranstaltung für die Klassen U23 und U20 komplette Mannschaften für die Cross-EM an. Besonders konnten ihn die U23-Männer überzeugen. Außerdem hatte er für Maya Rehberg ein Sonderlob parat. Ihr traut er in Budapest eine gute Rolle zu.
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