Maya Rehberg - "Versuche alles für Top-Ten"
Zum vierten Mal in Folge startet Maya Rehberg (SC Rönnau 74) am Sonntag (8. Dezember) bei einer Cross-Europameisterschaft in der U20-Klasse. Dabei kann sie in Belgrad (Serbien)über 4.000 Meter ihre fünfte Medaille gewinnen. Dreimal nahm sie schon bei einer Cross-EM Edelmetall mit dem Team mit nach Hause, darüber hinaus gewann sie vergangenes Jahr in Budapest (Ungarn) Einzelbronze. Im Interview spricht die 19-Jährige über die starke Konkurrenz, ihre Erfahrungen in den USA und ihre Ziele.
Maya Rehberg, lautet Ihr Motto „alle guten Dinge sind vier“?Maya Rehberg:
Das passt wirklich ganz gut. Schließlich wird die Cross-EM am Sonntag meine vierte in Folge. Ich freue mich riesig auf das Rennen.
Mit welchen Zielen Sie nach Belgrad gereist?
Maya Rehberg:
Eine Voraussage ist im Cross immer sehr schwierig. Da hängt nicht nur viel von der Konkurrenz ab, sondern auch vom Wetter. Ein gefrorener Boden erfordert ganz andere Fähigkeiten als tiefer Matsch. Aber egal, wie es wird: Ich werde alles geben und versuchen, einen Top-Ten-Platz zu.
Ist denn nicht sogar erneut eine Einzelmedaille für Sie möglich?
Maya Rehberg:
Das wäre schon eine große Überraschung. Schließlich sind mit Emilia Gorecka [Anm. der Red.: Großbritannien; 3.000 m], Jip Vastenburg [Anm. der Red.: Niederlande; 5.000 m] und Oona Kettunen [Anm. der Red.: Finnland; 3.000 m Hindernis] gleich drei U20-Europameisterinnen von Rieti mit dabei. Sie haben teilweise ein Niveau von 15:30 Minuten über 5.000 Meter. So weit bin ich noch nicht. Falls aber der Boden tief wird, sind natürlich auch Bahnzeiten Schall und Rauch.
Nach ihrem starken Auftritt in Darmstadt müsste doch auch Ihre junge Team-Kameradin Alina Reh eine Kandidatin fürs Podest sein?
Maya Rehberg:
Sie hat ein enormes läuferisches Talent, das hat sie in Darmstadt gezeigt und auch schon bei vielen guten Bahnrennen im Sommer.
Das sind doch gute Aussichten für ein starkes Team-Resultat in Belgrad?
Maya Rehberg:
Ganz klar. Wir sind in der Breite sehr gut besetzt. Das ist ein Vorteil für uns, da ja vier Läuferinnen in die Wertung kommen. Obwohl die Konkurrenz stark ist, möchte ich gern meine vierte Team-Medaille bei einer Cross-EM gewinnen. Dafür werde ich alles geben.
Sie haben in den USA ein Studium aufgenommen, dort auch trainiert und an Wettkämpfen teilgenommen. Haben Sie von den hochkarätigen College-Crossrennen profitiert?
Maya Rehberg: Davon gehe ich fest aus. Speziell, dass die Rennen in den USA immer über 6.000 Meter gehen, in Europa sind es ja meistens nur 4.000 Meter. Außerdem war es eine ganz neue Erfahrung, in einer großen Gruppe zu trainieren. Auch das Training unterscheidet sich. Beispielsweise sind die harten Tempoeinheiten intensiver, dafür die Dauerläufe ruhiger und länger. So kam ich regelmäßig über 120 Kilometer in der Woche.
Fliegen Sie denn nach der Cross-EM wieder zurück in die USA?
Maya Rehberg:
Nicht direkt. Ich werde ins Skitrainingslager nach Balderschwang fahren, mit meiner Familie Weihnachten feiern und dann Anfang Januar mit dem Hinderniskader ins Trainingslager nach Portugal fliegen. Aber danach geht es wieder in die USA. Wenn ich es bis zu den NCAA-Meisterschaften schaffe, werde ich maximal bis zum 15. Juni in den USA bleiben und dann endgültig zurückkommen. Zu den Deutschen Meisterschaften bin ich also wieder im Land.
Ist 2014 für Sie denn ein Übergangsjahr, schließlich steht für die U23-Klasse im kommenden Jahr keine internationale Meisterschaft auf dem Programm?
Maya Rehberg:
Das stimmt natürlich. Aber als Übergangsjahr würde ich es trotzdem nicht bezeichnen. Auch ohne internationale Meisterschaft im Nachwuchsbereich gibt es Ziele. Besonders über 3.000 Meter Hindernis möchte ich mich weiter steigern. Eine Zeit unter 9:55 Minuten sollte in der kommenden Saison möglich sein.