Maya Rehberg - „Ziel sind die Top Ten“
Am Sonntag (9. Dezember) kann Maya Rehberg (SC Rönnau 74) ein erfolgreiches Jahr mit deutschen Meistertiteln über 2.000 Meter Hindernis und 3.000 Meter in der U20 mit einer guten Platzierung bei der Cross-Europameisterschaft in Budapest abschließen. Im vergangenen Jahr wurde sie im slowenischen Velenje Zehnte und gewann mit der Mannschaft Bronze. Wie gut vorbereitet und mit welcher Einstellung sie in die ungarische Hauptstadt fährt, verrät sie im Interview.
Maya Rehberg, am Sonntag starten Sie bei der Cross-Europameisterschaft in Budapest. Wie steht es um Form und Training?Maya Rehberg:
Das Training läuft jetzt wie gewohnt. Es gab aber in der Vorbereitung Probleme, seit dem Cross in Pforzheim am 10. November geht es jetzt bergauf.
Was für Probleme hatten Sie denn? Waren Sie verletzt?
Maya Rehberg:
Ich hatte in der Saisonpause vor den Herbstferien eine Studienfahrt in die Toskana mit teilweise langen Busfahrten. Danach hatte ich im Trainingslager Knieprobleme. Ich glaube, die kamen vom vielen und langen Sitzen im Bus. Nach der Rückkehr hatte ich eine Leistungsdiagnostik mit nicht besonders guten Ausdauerwerten. Es war kein Weltuntergang, aber leider war die Zeit bis Pforzheim nur kurz und dort lief es ja schon ganz gut. Und mit dem Knie ist alles wieder okay.
Was erwarten Sie sich denn nach diesen Problemen und den daraus resultierenden Verschiebungen für Budapest? Ihr Qualifikationslauf in Darmstadt am 25. November war ja ein starkes Rennen.
Maya Rehberg:
Wie sich die Verschiebung auf die Saisonplanung auswirken wird, ist schwer zu sagen. Aber für Budapest bin ich optimistisch, ich denke, es passt. Natürlich ist es im Cross schwer zu sagen. Mein Ziel ist wieder eine Platzierung in den Top 10, aber die Britinnen sind schwer zu schlagen, zwei von ihnen eigentlich überhaupt nicht.
Im vergangenen Jahr haben Sie mit der Mannschaft Bronze gewonnen? Was, glauben Sie, ist dieses Jahr möglich?
Maya Rehberg:
Die Mannschaft ist nicht ganz so stark wie 2011. Gesa Felicitas Krause ist ja dieses Jahr nicht dabei, sie war in Velenje auf Platz neun in der Einzelwertung. Es kommt darauf an, wie geschlossen wir laufen können. Ein Platz zwischen drei und sechs ist möglich. Wir haben mit unserer großen Mannschaft eine gute Chance.
Sie laufen gerne Cross und sind bereits zum dritten Mal bei der EM dabei. Erhält der Crosslauf in Deutschland die richtige Aufmerksamkeit und wird er ausreichend gefördert?
Maya Rehberg:
In Deutschland könnte mehr für den Cross getan werden. Die Läufer aus Großbritannien zeigen, was möglich ist und zu welchen Erfolgen dies dann auch auf der Bahn führen kann. Auch bei Corinna Harrer und Gesa Felicitas Krause kann man sehen, was für ein guter Baustein der Crosslauf für den Bahnlauf ist.
Was sind denn nach der Crosssaison Ihre Ziel für 2013?
Maya Rehberg:
Ganz klar ist die U20-EM in Rieti im Juli mein Ziel, wobei ich aber noch nicht sicher bin, welche Strecke ich dort laufen werde. Ich bin nur ziemlich sicher, dass ich die 1.500 Meter nicht laufen werde, denn mir fehlt die Grundschnelligkeit für die letzten 400 Meter, die ja auf dieser Strecke ganz wichtig sind. Die 3.000 Meter sind ein Schwerpunkt für 2013.
Sie sind in diesem Jahr ja auch erfolgreich die Hindernisstrecke gelaufen, über 2.000 Meter mit deutschem Jugendrekord. Bleiben für 2013 die 3.000 Meter oder die 3.000 Meter Hindernis.
Maya Rehberg:
In Rieti ist ein Doppelstart nicht möglich, denn die Vor- und Endläufe beider Disziplinen finden immer am gleichen Tag statt. Mittelfristig werde ich die Saison über aber auf jeden Fall beide parallel laufen. Das ist ohne Problem möglich, denn die Trainingsformen und -programme sind ähnlich und ich muss nicht ja noch nicht entscheiden.
Sie sind in diesem Jahr auch über 3.000 Meter Hindernis persönliche Bestzeit gelaufen und liegen mit 10:03,09 Minuten ja nur ganz knapp über der Zehn-Minuten-Marke.
Maya Rehberg:
Auf jeden Fall ist es mein Ziel, die zehn Minuten zu knacken, ich bin ja auch nicht weg. Ich kann noch an einigen Stellen Sekunden herausholen. Aber ich habe mir keine feste Zeit vorgenommen, dafür fehlt mir auf der Strecke noch die Erfahrung.
Und welche Zeit peilen Sie über 3.000 Meter an?
Maya Rehberg:
Da möchte ich gerne unter 9:20 Minuten kommen. Ich bin es in diesem Jahr nur einmal am Saisonanfang gelaufen, da ist noch mal ein Sprung möglich. Diesen Anspruch habe ich schon.
Wollen Sie denn im nächsten Jahr auch bei den Aktiven starten?
Maya Rehberg:
Klar, dort möchte ich ein paar Unterdistanzen laufen. Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften über 5.000 Meter Anfang Mai kann ich aber nicht laufen, in diesem Zeitraum ist meine sportpraktische Abiturprüfung.
Sonst gibt es aber keine Überschneidungen zwischen Schule und Sport?
Maya Rehberg:
Am Montag nach Budapest hätte ich meine Abi-Vorklausur in Mathe. Die ist jetzt aber verlegt worden. Rund um die Junioren-Gala in Mannheim habe ich aber keine Abitur-Termine. Ist ja auch ganz wichtig, denn Mannheim ist der entscheidende Qualiwettkampf für Rieti. Da kann ich also ohne schulischen oder zeitlichen Druck an den Start gehen.