Medaille als Befreiungsschlag für DLV-Team
Ralf Bartels, der Erlöser: Mit Bronze im Kugelstoßen hatte der Neubrandenburger am Samstag bei den Weltmeisterschaften in Berlin für einen Befreiungsschlag für das deutsche Team gesorgt. „Es war ein gelungener Auftakt“, konstatierte dann auch der Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), Prof. Dr. Eike Emrich, bei der Pressekonferenz am Sonntag im Niketown.
Nach dem erfolgreichen ersten Tag könnten die weiteren deutschen Athleten nun gelassener in die kommenden Wettkämpfe gehen, bestätigte er. „Sie stehen vor heimischem Publikum unter großer Anspannung. Der Kugelstoß-Wettkampf gestern hatte eine erlösende Funktion, sowohl für die Sportler als auch für alle deutschen Fans.“Auch einen Stimmungsbericht aus dem Bundesleistungszentrum in Kienbaum, wo noch einige WM-Starter die Zeit vor ihrem großen Einsatz verbringen, konnte der DLV-Vizepräsident vermelden: Im Kinosaal hätten die Athleten mucksmäuschenstill den Wettbewerb verfolgt, und einigen von ihnen hatten anschließend Tränen in den Augen.
Wenige Enttäuschungen
Ungleich schwerer war es für den Leipziger Peter Sack, seinem Landsmann zu folgen und in den Kugelstoß-Endkampf einzuziehen. „Ich wusste, dass ich eine neue persönliche Bestleistung brauchen würde, um zu den besten Acht zu gehören. Eigentlich hatte ich mich nervlich gut im Griff, aber die Motivation ging nach hinten los“, erklärte der Deutsche Vizemeister am Tag nach dem WM-Finale seine drei ungültigen Versuche.
Allein über die 100 und 1.500 Meter der Männer erkannte Prof. Eike Emrich die Notwendigkeit für Verbesserungen: Die Mittelstreckler Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und Stefan Eberhardt (LC Erfurt) sowie zwei von drei deutschen 100-Meter-Läufern waren bereits im Vorlauf ausgeschieden. Die Sprinter werden sich nun ganz auf die Staffel konzentrieren. Lob gab es vor allem für einen bisher hervorragenden Wettkampf der Siebenkämpferinnen sowie die glänzende Qualifikation im Stabhochsprung der Frauen.
Mit einem neuen deutschen Rekord über 3.000 Meter Hindernis hatte Antje Möldner (SC Potsdam) am Morgen den ersten WM-Tag erfolgreich eingeläutet. „Jetzt will ich im Finale annähernd an diese Zeit heranlaufen und mich unter den ersten Acht platzieren“, formulierte sie ihre Ziele für den Endlauf am Montag (17. August). Dann hofft sie wieder auf die Unterstützung des Publikums: „Im Vorlauf haben die Zuschauer mich über die letzten 300 Meter getragen.“
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