Medaillen und Rekord für Stabhochspringerinnen
Wie beim Kugelstoßen der Frauen am Freitag gab es auch am Samstag bei der Hallen-EM in Turin (Italien) wieder zwei Medaillen für Deutschland. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Anna Battke (USC Mainz) flogen im Stabhochsprung mit 4,75 bzw. 4,65 Metern zu Silber und Bronze. Für die Leverkusenerin bedeutete es einen neuen deutschen Hallenrekord. Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) wurde mit 4,35 Metern Fünfte.
Über Gold und Silber entschied dabei ein Fehlversuch, den sich Silke Spiegelburg bei 4,60 Metern geleistet hatte. Die Russin Yuliya Golubchikova nahm alle Höhen bis einschließlich 4,70 Meter im ersten Versuch und flog dann wie Silke Spiegelburg im dritten Anlauf über 4,75 Meter. Die Leverkusenerin verbesserte damit ihren zwei Wochen alten deutschen Hallenrekord um vier Zentimeter. An 4,80 Metern scheiterten beide.„Glücklich und platt“, lautete das Fazit einer strahlenden Silke Spiegelburg. „Und ich habe Gänsehaut am ganzen Körper. Das ist unglaublich.“ Auch die Hoffnung, 4,80 Meter noch zu überwinden, habe noch bestanden. „Im letzten Versuch habe ich noch einmal versucht, die Spannung aufzubauen. Der war knapp.“
"Konnte nicht mehr"
Zudem waren die Ständer falsch eingestellt. „Es war noch der Abstand der Russin“, erklärte Silke Spiegelburgs Trainer Leszek Klima. „Sonst wäre Silke drüber gewesen.“ Auf einen Protest verzichtete diese aber. „Das hätte nichts mehr gebracht. Ich konnte nicht mehr.“
Eine Medaille und ein deutscher Hallenrekord als „I-Tüpfelchen“ – Silke Spiegelburg war überglücklich. „Ich habe alles erreicht, was ich wollte.“
Anna Battke setzte alles auf Gold
Anna Battke hatte nach 4,65 Metern, einer neuen persönlichen Bestleistung, 4,70 Meter ausgelassen. 4,75 Meter waren diesmal allerdings noch zu hoch. Zweimal lief und einmal flog sie unter der Latte durch. „Als ich eine Medaille sicher hatte, habe ich alles auf eine Karte gesetzt und um Gold gekämpft“, erklärte sie. Vollkommen zufrieden war sie trotzdem nicht, weil „ich keinen einzigen richtigen Versuch über 4,75 Meter gemacht habe. Das ist so typisch für mich. Ich kann mich einfach nicht so lange konzentrieren.“
Zwei Ziele erreichte sie trotzdem. Nachdem sie am Freitag „Stop Doping“ und „A question of honour“ auf ihr Bein geschrieben, dies am Samstag aber nicht mehr getan hatte, weil sie die Stifte vergessen hatte, reagierte eine Konkurrentin am Samstag auf diese Aktion. „Die Botschaft ist dort angekommen, wo sie ankommen sollte“, sagte Anna Battke zufrieden.
Besser als bislang
Die zweite Zielstellung sei gewesen, nicht schlechter zu springen, als bislang in der Hallensaison. Auch das erreichte sie mit einer Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung um fünf Zentimeter.
„Mit dem fünften Platz kann ich bei meiner ersten großen Meisterschaft nicht unzufrieden sein“, sagte Kristina Gadschiew. „Nur die Höhe gefällt mir nicht ganz so gut. Eigentlich kann ich meine Leistung immer abrufen, deswegen bin ich schon etwas enttäuscht.“ Nach überflogenen 4,35 Metern scheiterte sie dreimal an 4,50 Metern - im letzten Versuch denkbar knapp.
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