| Gotha

Meetingrekord bei Solo-Show von David Storl

Favoritensiege in Gotha: Die Kugelstoßer Christina Schwanitz und David Storl haben die am Samstagnachmittag die 17. Auflage des Gothaer Schlossmeetings gewonnen.
Sandra Arm

Der Meetingrekord in der Männerkonkurrenz ist ebenfalls gefallen. Der Chemnitzer David Storl verbesserte ihn auf 21,52 Meter. Gehalten hatte ihn bis dato der Pole Tomasz Majewski mit 21,30 Metern, der ebenfalls in Gotha an den Start ging und Rang zwei belegte.

Die großen Überraschungen blieben allerdings aus. Mit den 21,52 Metern aus dem abschließenden Versuch war David Storl nur bedingt zufrieden. „Es war ein Arbeitssieg. Ich war etwas müde und lahm auf den Beinen“, begründete er seine Leistung.

Und auch im technischen Bereich lief es nicht so wie gewünscht. Nur drei gültige Versuche gingen in die Ergebnisliste ein. Der erste im zweiten Durchgang mit 21,38 Metern. Die Weite bedeutete zugleich einen neuen Meetingrekord, den der Doppel-Weltmeister im abschließenden Durchgang auf 21,52 Meter verbesserte. „Es ist natürlich schön, wenn man einen Meetingrekord knackt und er nun von einem Deutschen gehalten wird.“

Tomasz Majewski deutlich unter Wert

Der vorherige Besitzer des Meetingrekords, Tomasz Majewski, konnte seine Bestleistung nicht abrufen. 21,04 Meter hatte der Doppel-Olympiasieger in der Saison schon gestoßen. In Gotha blieb er deutlich unter der 21-Meter-Marke. Im zweiten Durchgang wuchtete er die Kugel auf 20,31 Meter, die Weite bescherte ihm Rang zwei vor Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 19,43 m).

Letzterer haderte etwas mit sich. „Ich bin mit meinem Wettkampf nicht ganz zufrieden. Im Training lief es noch richtig gut“, sagte der 27-Jährige, der noch am Montag beim Meeting in Biberach mit 19,96 Metern glänzte. „Ich hatte mir in Gotha mehr vorgestellt. Mein Ziel war es, die Weite aus Biberach zu toppen.“ Ein Technikproblem verhinderte sein Vorhaben. Dennoch blickt er zuversichtlich in Richtung der Deutschen Meisterschaften in Ulm (25. bis 27. Juli). „Ich fahre mit einem guten Gefühl nach Ulm. Auf den bisherigen Leistungen lässt es sich aufbauen.“

Über eine neue Saisonbestleistung konnte sich Dennis Lewke (SC Neubrandenburg) freuen, der sich auf 18,59 Meter steigerte und damit Platz fünf belegte. Teamkollege Christian Jagusch platzierte sich mit 18,86 Metern vor ihm. Hendrik Müller (LAC Erdgas Chemnitz; 18,53 m) und Meeting-Initiator Andy Dittmar (BIG Gotha; 18,04 m) belegten die Ränge sechs und sieben. Nachwuchshoffnung Merten Howe (SC Neubrandenburg) stieß die 5-Kilo-Kugel auf 20,01 Meter, seine Bestleistung steht bei 20,32 Metern.

Christina Schwanitz siegt und findet keine Ruhe

Alles andere als ein Sieg von Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) wäre bei den Frauen schon eine Überraschung gewesen. Am Freitag stieß die 28-Jährige noch beim Diamond-League-Meeting in Monaco die Kugel auf 19,54 Meter, in Gotha packte sie noch ein paar Zentimeter drauf. Im abschließenden Versuch flog die Kugel der Vize-Weltmeisterin auf 19,69 Meter. Man merkte ihren ersten vier Versuchen an, sie braucht ein wenig, um in den Wettkampf reinzukommen. Kein Wunder: „Ich bin kurz vor um 3 Uhr aus Monaco wiedergekommen, direkt unter die Dusche und dann gleich in den Ring.“

Sie wirkte mit der Leistung zufrieden. Auch unter dem Aspekt ihrer Rückenverletzung. „Das mit dem Rücken ist noch nicht 100-prozentig wieder in Ordnung - und wird es wohl auch bis Zürich nicht werden.“ Ein Hexenschuss ereilte sie vor einigen Wochen. „Ich müsste eigentlich vier bis sechs Wochen Ruhe halten. Das kann ich gerade nicht. Ich versuche so schmerzfrei wie möglich zu trainieren. Bisher ist aber schon zweimal vorgekommen, dass ich das Training abbrechen musste.“

Shanice Craft glänzt mit neuer Bestleistung

Die Ruhe wird Christina Schwanitz auch am Sonntag nicht bekommen. Sie machte sich gleich nach dem Meeting in Gotha zum nächsten nach London auf. Sie bleibt im Rhythmus - in einem sehr stressigen Rhythmus. Einen sehr entspannten Eindruck hinterließ Shanice Craft (MTG Mannheim). Gotha erwies sich schon im vergangenen Jahr als gutes Pflaster für die 21-Jährige. Und auch bei ihrem zweiten Auftritt vor historischer Kulisse begeisterte sie nicht nur das Publikum, sondern auch sich selbst. Im vierten Versuch steigerte sie sich auf 17,53 Meter, die zugleich neue persönliche Bestleistung und Rang zwei bedeuteten.

„Ich brauche immer ein bisschen, um mich an die Anlage zu gewöhnen. Ich bin mit der Weite zufrieden. Das Publikum ist toll, es macht einfach Spaß in Gotha zu stoßen“, sagte sie nach ihrem Wettkampf. Eigentlich liegt ihr Fokus auf dem Diskuswerfen, aber das Kugelstoßen ist für sie ein guter Ausgleich. Und die Weite eine starke Leistung, wenn man bedenkt: „Ich trainiere weniger Kugel als noch im vergangenem Jahr.“

Dritte im nationalen Topfeld der Damen wurde Lena Urbaniak (LG Filstal; 17,12 m). Sicherlich mehr erhofft hatte sich Josephine Terlecki (Hallesche Leichtathletik-Freunde), die mit 17,10 Metern Rang vier belegte. Teamkollegin Sara Gambetta kam mit 16,36 Metern auf Rang fünf, dahinter belegten Sophie Kleeberg (LV 90 Erzgebirge; 15,29 m), Diana Steinhoff (LC Jena; 15,13 m) und Luise Weber (ASV Erfurt; 14,87 m) die weiteren Plätze.

Die komplette Ergebnisliste finden Sie in unserer <link https: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik.

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