Mehrkämpfer auf dem Weg zum Thorpe Cup
Auf nach San Diego! Die deutschen Mehrkämpfer messen sich am kommenden Wochenende (27./28. Juli) beim traditionellen Thorpe Cup mit den starken Allroundern der USA. Im Olympic Training Center in Chula Vista, in Kalifornien an der Bucht San Diegos gelegen, gehen sechs deutsche Zehnkämpfer und fünf deutsche Siebenkämpferinnen an den Start. Zu verzeichnen waren zuletzt noch zwei Ausfälle und zwei Nachrücker.

Zwei der ursprünglich Nominierten fehlten beim Abflug. Der Ulmer Arthur Abele hatte sich Anfang Juni bei der Heim-DM eine leichte Verletzung zugezogen. „Wir haben uns gefreut, dass er wieder da ist – jetzt wollen wir nicht gleich wieder das Risiko einer schlimmeren Verletzung eingehen“, erklärte Zehnkampf-Bundestrainer Rainer Pottel den Verzicht. Neu im Team: Steffen Fricke (VfB Germania Halberstadt).
Bei den Frauen wird die Frankfurterin Carolin Schäfer fehlen, die seit der U23-EM leicht angeschlagen ist. Für sie rückt die Leverkusenerin Simone Mrotzek ins Team, die damit ihre bereits zuvor nominierte Zwillingsschwester Silvia Mrotzek begleiten darf.
Drei 8.000-Punkte-Gegner
Die USA schicken wie der DLV sechs Zehnkämpfer ins Rennen. Drei von ihnen – Dakotah Keys (8.001), Isaac Murphy (8.086) und Ryan Harlan (8.171) – haben bereits die 8.000-Punkte-Marke überboten. Für die Team-Wertung werden die fünf besten Ergebnisse berücksichtigt.
Aus deutscher Sicht sind die Blicke vor allem auf Matthias Prey (SC Rönnau 74) gerichtet, der mit dem Rückenwind einer neuen Bestleistung von 8.215 Punkten anreist. „Es wäre natürlich toll, wenn er gleich den nächsten 8.000er hinterher schieben könnte“, sagte Rainer Pottel.
Gutes Omen für die Mehrkämpfer: Auch die letzte Ausgabe des Thorpe Cups auf US-amerikanischem Boden fand in Chula Vista statt, und hier hatten die DLV-Zehnkämpfer 2011 in der Team-Wertung knapp die Nase vorn. Außerdem feierte Simon Hechler (LA-Team Saar) mit 8.051 Punkten einen Einzelsieg.
Siebenkampf: Serie durchbrechen
Drei Mal in Folge entschieden die US-Siebenkämpferinnen zuletzt den Thorpe Cup für sich – zuvor waren drei Mal in Serie die deutschen Siebenkämpferinnen siegreich. „Es wird schwer, die Amis zu schlagen“, sagte Bundestrainer Wolfgang Kühne, „aber es wäre schön, wenn wir die Serie von drei Niederlagen in Folge jetzt wieder durchbrechen könnten.“
Drei Athletinnen gehen in die Team-Wertung ein. Zu rechnen ist aus deutscher Sicht vor allem mit Alina Biesenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen), Zehnte der U23-EM, und ihrer Vereinskollegin Anna Maiwald sowie mit Maren Schwerdtner (Hannover 96). Sie ist im Aufgebot die einzige deutsche Siebenkämpferin mit einer Bestleistung jenseits der 6.000 Punkte. Auch im US-Aufgebot hat nur Ryann Krais (6.030) diese Marke schon einmal überboten.
Priorität: Punkte fürs Team
Die Hannoveranerin hat in diesem Jahr aufgrund von Verletzungen und gesundheitlichen Problemen noch keine Marke gesetzt. „Ich hoffe, dass Maren Schwerdtner beim Thorpe Cup noch einmal zeigt, was sie kann“, sagte Wolfgang Kühne. Sie selbst formuliert ihre eigenen Ziele auf Facebook zunächst vorsichtig: „Sieben Mal durchkommen!“
Schließlich fasst sie das Motto des Thorpe Cups prägnant und sicher auch für alle anderen DLV-Starter passend zusammen: „Ich freue mich auf den Teamwettbewerb. Es ist immer etwas ganz Besonderes, Punkte für's Team und nicht für mich alleine zu sammeln!“
Nominierung: Thorpe Cup mit zwölf DLV-Mehrkämpfern