| DM Halle Mehrkampf

Mehrkämpfer wollen über Hamburg nach Belgrad

Am kommenden Wochenende werden in Hamburg die Deutschen Hallenmeisterschaften im Mehrkampf ausgetragen. Neben Titeln geht es auch um gute Punktzahlen – denn die lassen auf eine Einladung zur Hallen-EM in Belgrad hoffen. Aussichtsreich geht besonders Mathias Brugger an den Start.
Silke Bernhart

Je acht Mehrkämpfer hat der Europaverband EAA bereits aufgrund der Leistungen aus dem Vorjahr zu den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) eingeladen. Acht weitere Siebenkämpfer und Fünfkämpferinnen können sich mit guten Resultaten in der laufenden Hallensaison für den Hallen-EM-Start empfehlen. Dieses Ziel verfolgen am kommenden Wochenende unter anderem die Zehnkämpfer aus Ulm – allen voran Mathias Brugger.

Der Überraschungs-Dritte der vergangenen Hallen-WM reist in Abwesenheit der Olympia-Starter – die allesamt keine Hallen-Mehrkämpfe bestreiten – als Titelfavorit nach Hamburg. Ein Trainingslager Ende 2016 in Südafrika verlief nach Wunsch, erste Leistungstests in der heimischen Halle vielversprechend. Jetzt will Mathias Brugger möglichst mit einem Resultat jenseits von 5.900 Punkten die Früchte der Arbeit ernten und das Ticket für Belgrad klar machen. Bei 6.126 Punkten steht sein Hausrekord.

Wer fordert das Ulmer Trio heraus?

Zwei seiner stärksten Konkurrenten kommen wohl aus der eigenen Trainingsgruppe. Besonders der EM- und Hallen-WM-Teilnehmer Tim Nowak liebäugelt ebenfalls mit der Hallen-EM, nachdem er sich im Vorjahr auf 5.832 Punkte steigern konnte. Dies hatte ihm bei seinem internationalen Debüt auf der Bühne der Aktiven in Portland (USA) Platz sieben der Hallen-WM beschert.

Vorlegen dürfte in Hamburg aber zunächst der glänzende Sprinter und Weitspringer Manuel Eitel, der von der U20 in die Aktivenklasse aufgerückt ist. Hinter seiner Form steht jedoch ein Fragezeichen: Aufgrund seiner Grundausbildung bei der Bundeswehr musste er zuletzt im Training kürzer treten, zusätzlich kuriert er die Folgen eines Infekts aus. Patrick Scherfose (LG Weserbergland), der Deutsche U23-Meister im Zehnkampf Torben Blech aus Leverkusen, Marvin Bollinger (LAZ Saar 05), U20-EM Teilnehmer von 2015, oder Ituah Enahoro (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) sind ebenfalls fürs Podest gut.

Offener Kampf um den Titel der Frauen

Relativ offen dürfte sich der Kampf um die Medaillen im Fünfkampf der Frauen gestalten. EM-Teilnehmerin und 6.000-Punkte-Siebenkämpferin Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen) führt die Teilnehmerliste an, will sich einen Start aber noch offen halten und tendiert eher dazu, in der weiteren Hallensaison nur Einzelstarts zu absolvieren. Hallen-WM-Teilnehmerin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) wird ihren Titel nicht verteidigen. "Durch die Krankheit fehlen mir zwei komplette Wochen Training und Test-Wettkämpfe. So wäre ich in Hamburg bei Weitem nicht in Top-Form gewesen", erklärt sie die Entscheidung, nicht zu starten.

Einen großen Schritt nach vorne hat im vergangenen Jahr die 20-jährige Caroline Klein (TSV Bayer 04 Leverkusen) gemacht. Sie wird als starke Hoch- und Weitspringerin sowie Hürdensprinterin in der Halle nicht zu unterschätzen sein. Auch ihre Vereinskollegin Mareike Arndt kann um die Medaillen kämpfen. Die beiden Leverkusenerinnen haben im Vorjahr Platz eins und zwei der Deutschen Meisterschaften im Siebenkampf unter sich ausgemacht.

Darüber hinaus plant Tilia Udelhoven (LT DSHS Köln), die schon als 18-Jährige 6.000 Punkte glatt im Siebenkampf erzielte, ihren ersten Mehrkampf seit Sommer 2013. Nach vielen Verletzungen trainiert die Medizin-Studentin jetzt in Köln unter Anleitung von Charles Friedek für die Rückkehr in die deutsche Spitze. Der Start in Hamburg: ein erster Schritt zurück.

Mareike Rösing gegen Antonia Kohl

Im Fünfkampf der weiblichen U20 rückt eine Athletin in den Fokus, die im Vorjahr die deutsche U18-Hallen-Bestmarke auf 4.120 Punkte schrauben konnte: Mareike Rösing (TuS Lübeck) geht als Favoritin an den Start, Antonia Kohl (SV Halle) dürfte ihr allerdings wie schon im Vorjahr in der U18 auf den Fersen sein. Nicht dabei: die Deutsche U20-Rekordlerin Lisa Maihöfer (LG Staufen), die nach Fußproblemen auf Hallen-Mehrkämpfe verzichtet.

Eine spannende Entscheidung bahnt sich in der weiblichen Jugend U18 an. Die Sechste der U18-EM Johanna Siebler (LC Überlingen) führt zwar die Meldeliste an, muss aber in der Halle auf ihren herausragenden Speerwurf verzichten. Unter anderem mit Marshella Foreshaw (Königsteiner LV), Lea-Jasmin Riecke (Mitteldeutscher SC) und der Saarländerin Francine Philipp (LC Rehlingen) stehen starke Konkurrentinnen in den Startlöchern.

Maximilian Vollmer sinnt auf Wiedergutmachung

Maximilian Vollmer (SSV Ulm 1846) hatte sich im vergangenen Jahr mit einem Salto nullo im Hochsprung selbst aus den Medaillenrängen katapultiert. In diesem Jahr hat er eine neue Bestleistung von 1,93 Meter im Gepäck und kann selbstbewusst in den Kampf um den U20-Titel starten. Der U18-WM-Teilnehmer von 2015 kennt seinen schärfsten Kontrahenten aus gemeinsamen Trainingseinheiten: Luca Dieckmann (SpVgg Renningen) geht ebenfalls aussichtsreich in den Wettbewerb. Tom-Lucas Greiner (Erfurter LAC) und Andreas Bechmann (LG Eintracht Frankfurt) greifen in diesem Jahr in der U20 nach den Medaillen.

Die Nachfolge von Tom-Lucas Greiner als Deutscher U18-Meister könnte Henri Schlund (LAG Siegen) antreten, der mit einem 6.800-Punkte-Zehnkampf aus der Sommersaison die Meldeliste deutlich anführt und im Vorjahr Vierter wurde. Dahinter scheint der Kampf um die weiteren Podiumsplätze offen.

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